Johann-Strasser-Saal
Für Aufregung sorgte der Johann-Strasser-Saal im April 2012, welcher zu dieser nur als Sitzungszimmer der Marktgemeinde Eugendorf bekannt war und dann bei der Amtsübergabe von Bürgermeister Johann Strasser junior an Robert Bimminger am 14. April 2023 auf Johann-Strasser-Saal unbenannt wurde.[1]
Sitzungstisch mit zwei Tonnen aus 1 000 Teilen
Der neue Sitzungstisch der Marktgemeinde Eugendorf ist neun Meter lang, fünf Meter breit und wiegt rund 2,6 Tonnen. Er besteht aus kanadischem Nussholz, das aus Ungarn importiert wurde. Eingefräst sind darin die Umrisse des Gemeindegebiets von Eugendorf. Die Kosten für den Tisch mit 30 Sitzplätzen wurden Anfang April 2012 mit rund 70.000 Euro angegeben.
In Auftrag gegeben wurde er von Bürgermeister Johann Strasser (ÖVP). Zur Realisierung des Auftrags musste der örtliche Tischlermeister Herbert Elsenwenger mit einem zweiten Betrieb aus Schleedorf zusammen arbeiten. Dieser hatte den Ankauf einer entsprechend großen Fräse auf sich genommen.
Der Tisch besteht aus rund eintausend Einzelteilen, die Basis sind acht Zentimeter dicke Massivholzplatten, von denen zehn Schichten übereinander verleimt werden. Die Einzelteile wurden in der Werkstatt in vier Monaten zu 100 vorgefertigten Segmenten verleimt. Liefertermin war im Mai 2012, einige Tage vor der Übergabe müssen die Einzelteile mit einem Autokran an ihren Bestimmungsort gehoben werden, denn das Sitzungszimmer ist im "Penthouse" über der neuen Turnhalle angebracht. Weitere 100 Teile müssen per Hand von der Terrasse über der Halle ins Sitzungszimmer hineingetragen werden. Erst vor Ort wird dann der komplette Tisch zusammen geleimt.
Die Kritik
Die Kosten des Tisches, der laut Holzcluster Salzburg der größte in ganz Österreich sein wird, hat auch Kritik hervorgerufen. Die grüne Fraktionsobfrau Angela Lindner spricht von "Verschwendung von Steuergeld" und einem "Denkmal für den Bürgermeister". Lindner: "Versprochen wurde uns ein Veranstaltungsraum für die Bürger und Vereine. Mit dem riesigen Tisch ist der Raum aber für andere Zwecke nicht mehr nutzbar. Wir hätten uns eine günstigere und flexiblere Möblierung gewünscht.". Bürgermeister Strasser verweist darauf, dass die Idee für den Tisch nicht von ihm stamme, sondern vom Architektenbüro Lechner-Lechner-Schallhammer. Es sei das erste Gemeindebudget in 23 Jahren, bei dem er einen persönlichen Wunsch erfüllt haben wolle. Eine übliche Einrichtung hätte auch 50.000 Euro gekostet. "Die 20.000 Euro Mehrkosten sind zweitrangig. Wir wollen den Tisch für den Handwerkerpreis einreichen. Und wenn Lindner mich anständig fragt, darf sie den Raum auch benutzen."
Quelle
- "Salzburger Nachrichten", 31. März 2012