Tinea semifulvella

Salzburg, Flachgau, Bürmoos, 1989.07.23

Tinea semifulvella Haworth, 1828: 561-562 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae.

Diagnose

Durch die verschwommen orangebräunliche Färbung im Außenteil des Vorderflügels und den schwarzen Punkt am Innenrand ist T. semifulvella in Salzburg unverwechselbar.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

T. semifulvella ist im Land Salzburg bisher nur in den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone: Bürmoos, Salzachau bei Weitwörth, Hallwang-Söllheim) und II (nördliche Kalkalpen: Krottensee bei St. Gilgen und zwischen Niederalm und St. Leonhard) nach Embacher et al. (2024) gefunden worden. Die Höhenverbreitung im Land ist ebenfalls nur von 390 bis 580 m dokumentiert (Kurz & Kurz 2024). Lebensraum der Art sind Laub-(misch-)wälder und deren Ränder. Hier fliegen die Tiere in vermutlich zwei Generationen von Juni bis September.

Nachbarfaunen

In Österreich ist T. semifulvella aus allen Bundesländern nachgewiesen worden (Huemer 2013). In Oberösterreich kommt sie ebenfalls in allen drei Landesteilen vor (Klimesch 1990). Auch in Bayern werden rezente Funde aus allen vier Naturräumen gemeldet (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Lebensweise der Imagines ist in Salzburg nichts bekannt. Hannemann (1977) gibt die Raupen aus Vogelnestern, aus dem Fell- bzw. Federkleid toter Tiere, sowie von Wollsachen im Freien an. Gaedike (2019) berichtet über eine vergleichbare Nahrungswahl. Nach den bisherigen Funden dürfte die Art in Salzburg nicht synanthrop auftreten, wie andere Tinea-Arten. Da sie nur selten und nur in niedrigen Höhen gefunden wurde, wird sie vorläufig als potentiell bedroht angesehen (Einstufung NT nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Gaedike, R. 2019. Tineidae II (Myrmecozelinae, Perissomasticinae, Tineinae, Hieroxestinae, Teichobiinae and Stathmopolitinae). In: Karsholt, O., Mutanen, M. & M. Nuss (2019): Microlepidoptera of Europe 9, Leiden, Boston (Brill): I-XXIII, 1-248.
  • Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). – In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.19].

Einzelnachweis