St. Gilgen

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Ortsbild
St. Gilgen, Blick gegen Südosten
Karte
Karte 5340.png
Basisdaten
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung (SL)
Fläche: 98,73 km²
Geografische Koordinaten: Länge 13.3667 / 13° 22' 0"
Breite 47.7667 / 47° 46' 0"
Höhe: 545 m ü. A.
Einwohner: 4 065 (1. Jänner 2022)
Postleitzahl: 5340
Vorwahl: 0 62 27
Gemeindekennziffer: 50330
Gliederung Gemeindegebiet: 6 Katastralgemeinden
Gemeindeamt: Mozartplatz 1
5340 St. Gilgen
Offizielle Website: www.gemgilgen.at
Geografische Karte der Gemeinde:
Politik
Bürgermeister: Otto Kloiber junior (ÖVP)
Gemeinderat (2019): 21 Mitglieder: 12 ÖVP,
8 SPÖ,
1 FPÖ
Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1869 1 380
1880 1 398
1890 1 447
1900 1 642
1910 1 932
1923 1 876
1934 1 852
1939 2 075
1951 3 081
1961 2 794
1971 3 137
1981 3 054
1991 3 382
2001 3 683
2011 3 791
2020 3 960
Ausblick vom Parkplatz oberhalb von St. Gilgen auf den Ort und den Wolfgangsee 2009
Panoramabild St. Gilgen in Richtung Süden. 2019
St. Gilgen, Ortsimpression
Rathaus St. Gilgen am Mozartplatz
Westlicher Ortsbeginn von Burgau, Gemeinde St. Gilgen
Seegarten in St. Gilgen, Juli 2019
Ausblick vom Cafe Papageno auf den Wolfgangsee
Gemeindegebiet von St. Gilgen am Attersee (im Schatten befindlicher Teil)
St. Gilgen, Seepromenade-Panorama mit Wolfgangsee, Ansicht bis 2018
Panoramabild von St. Gilgen, Ansicht von den Zwölferhornalmen
Neue Strandpromenade in St. Gilgen (ab 2019), Süd- und Nordansicht, Collage.
Ortspark-Panorama von St. Gilgen

St. Gilgen ist eine Gemeinde im Osten des Flachgaus im Salzkammergut.

Geografie

Geografische Lage

St. Gilgen liegt an den nördlichen Ausläufern der Nördlichen Kalkalpen etwa 30 km östlich der Stadt Salzburg am Nordwestufer des Wolfgangsees. Im Süden erheben sich das Zwölferhorn (1 521 m ü. A. und der Elferstein (1 376 m ü. A.), im Norden der Plombergstein (830 m ü. A.) mit der Franzosenhöhle und im Nordosten der Schafberg (1 782 m ü. A.), der sich im Gemeindegebiet von St. Gilgen befindet, nicht jedoch die Talstation der Schafbergbahn. Diese befindet sich auf dem Gebiet der oberösterreichischen Marktgemeinde St. Wolfgang im Salzkammergut.

Schreibweise

Das Salzburger Geographische Informationssystem (SAGIS) ist eine Serviceeinrichtung des Landes Salzburg und bietet ein Informationssystem zur Bereitstellung von Geodaten und Geodiensten. SAGIS kennt nur die Schreibweise Sankt Gilgen, hingegen sind alle Ortstafeln mit St. Gilgen beschriftet.

Ausdehnung des Gemeindegebiets

Das Gemeindegebiet umfasst etwa die nördliche Hälfte des Wolfgangsees sowie Gebiete der Osterhorngruppe der Nördlichen Kalkalpen, die südlich des Sees sind, das Gebiet nördlich des Wolfgangsees bis zur Gemeindegrenze von St. Wolfgang im Salzkammergut, weiters den größten Teil des Schafbergs und nördlich davon bis an das südliche Ufer des Atter- und Mondsees. Im Nordwesten bildet die Drachenwand die Gemeindegebietsgrenze. Im Süden formt das Gemeindegebiet einen Spitz, der mit dem Holzeck (1 603 m ü. A.) in der Osterhorngruppe seinen südlichsten Punkt hat. Im Südosten bildet der Ortsteil Abersee die Grenze zur Nachbargemeinde Strobl.

Die St. Gilgener Ortsteile Ried, Oberburgau und Unterburgau sind verkehrsmäßig nur nach Durchquerung von oberösterreichischem Landesgebiet erreichbar. Die Ortschaft Burgau befindet sich etwa 18 km vom Ortszentrum von St. Gilgen entfernt. Die Burgau ist aufgrund ihrer exponierten Lage am Südende des Attersees in Bezug auf Infrastuktur, Kultur und Pfarre sehr stark mit der Region Attersee-Attergau verbunden.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde St. Gilgen umfasst die Katastralgemeinden Gschwand, Oberburgau, Ried, St. Gilgen, Unterburgau und Winkl und gliedert sich in die folgenden Ortschaften:

Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2022 angegeben.[1]

Außerdem unterteilt sie sich in die Ortsteile Abersee, Stockach, Langgassen, Franzosenschanze, Fürberg, Pucha, Aich, Schmalnau, Kienberg, Wiesenau, Letten-Labschneider, Berghof, Burgbachau und Burgau.

Nachbargemeinden

Das Gemeindegebiet von St. Gilgen reicht bis an den Attersee an die Gemeinden Unterach am Attersee und Steinbach am Attersee (mit Ortsteil Weißenbach am Attersee). Die weiteren Nachbargemeinden sind St. Wolfgang, Strobl, Abtenau, Hintersee, Faistenau, Fuschl am See und St. Lorenz am Mondsee (mit dem Ortsteil Scharfling).

Religionen

Die Hauptkirche ist die Pfarrkirche zum hl. Ägydius. Daneben gibt es noch Sankt Konrad im Ortsteil Abersee.

Europakloster Gut Aich

Hauptartikel Europakloster Gut Aich

Das Europakloster Gut Aich hat sich seit seiner Gründung 1993 zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben von Menschen und Völkern in Europa zu leisten.

Gegenwärtig sind alle räumlichen Möglichkeiten ausgeschöpft. Deshalb haben sich die Mönche des Klosters entschlossen, die gesamte Anlage des Klosters als Europa-Friedenszentrum neu zu bauen. An das Kloster in der Ortschaft Winkl bei St. Gilgen ist das Hildegardzentrum angeschlossen. Das Hildegardzentrum ist ein Ambulatorium für Physio-, Psychotherapie und Massage. Namenspatronin des Ambulatoriums ist Hildegard von Bingen.

Darüber hinaus führt das Kloster eine Klosterkellerei mit Kräuterlikören, Kosmetik, Kräutertinkturen, Essig und Öl und Delikatessen.

Geschichte

Das ehemaligen Bezirksgericht von St. Gilgen an der Ischlerstraße 15, in dem heute die Mozart-Gedenkstätte untergebracht ist, wurde als Pfleggericht von Wolfgang Nikolaus Pertl, dem Großvater von Wolfgang Amadé Mozart erbaut. Am 25. Dezember 1720 wurde Mozarts Mutter Anna Maria Walburga Pertl in diesem Haus geboren. Am 23. August 1784 heiratete Mozarts Schwester Maria Anna Walburga Ignatia Mozart, genannt "Nannerl", einen Amtsnachfolger ihres Großvaters, den Reichsfreiherrn Johann Baptist Berchtold zu Sonnenburg und bezog das "Geburtshaus" ihrer Mutter.

Nach Aufnahme der Schifffahrt auf dem Wolfgangsee im Jahr 1873, aber allem nach der Inbetriebnahme der Salzkammergut-Lokalbahn 1893 nahm das zuvor unbedeutende Dorf einen starken Aufschwung durch die Sommerfrische. Prominente wie der Arzt Theodor Billroth, der Industrielle und Bankier Wilhelm Kestranek, Max Feilchenfeld oder der Nobelpreisträger Karl von Frisch errichteten hier Sommervillen, in der Zwischenkriegszeit entwickelte sich auch eine Künstlerkolonie, die Zinkenbacher Malerkolonie, der heute ein kleines Museum gewidmet ist. Im Brunnwinkel ließ sich ie Familie des Nobelpreisträgers Karl von Frisch nieder.

Der St. Gilgener Ortsteil Gschwand war am 6. Dezember 1995 Schauplatz eines tragischen Unglücks, als zehn Menschen in den Trümmern eines Busses starben, der nach einem Zusammenstoß von der Wolfgangsee Straße abgekommen war und in den See gestürzt war.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Museen

Musikinstrumente Museum der Völker

Hauptartikel Musikinstrumente-Museum der Völker

Das Musikinstrumente-Museum der Völker lädt zu einer musikalischen Weltreise ein, von St. Gilgen einmal um die ganze Erde. Sie begegnen fremden Ländern, Landschaften und Volksstämmen, Menschen und deren Musik, Bräuchen und Kulturen. Hier gibt es etwas zu sehen und zu hören. Dies alles können Sie in einer für Sie zusammengestellten Führung erleben. Kleine Vorträge, Improvisationskreise und gemütliche Museumsabende sollen diese Eindrücke noch intensiver erlebbar manchen.

Museum der Zinkenbacher Malerkolonie

Hauptartikel Museum der Zinkenbacher Malerkolonie

Von 1927 bis 1938 wählte eine Reihe von Künstlern aus Wien, angeregt durch ihren Freund Ferdinand Kitt, den kleinen Ort Zinkenbach am Wolfgangsee als Sommer - aber auch Winterdomizil.

Heimatkundliches Museum

Hauptartikel Heimatkundliches Museum Wetzlhäusl

In dem, im Jahre 1655 erbauten "Wetzl- oder Einsiedlerhäusl" ist das Heimatkundliche Museum der Wolfgangsee-Gemeinde St. Gilgen untergebracht.

Originalgläser der St. Gilgener Glashütte (1701 bis 1820), in der auch die berühmten "Wolfgangiflaschln" für die Pilger vom Falkenstein und St. Wolfgang (damals viertgrößter Wallfahrtsort der Christenheit) erzeugt wurden, sind ausgestellt. Eine originalgetreue Nachbildung dieser Fläschchen kann man im Museum erwerben.

Vom Biologen und Nobelpreisträger Karl von Frisch befindet sich im Museum eine 4 700 Stück umfassende Tiersammlung, welche sich im speziellen mit den Insekten unserer Gegend befasst.

2017 wurde es mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet.

Mozarthaus St. Gilgen

Hauptartikel Mozarthaus Sankt Gilgen

Das ehemaligen Bezirksgericht St. Gilgen an der Ischlerstraße 15, in dem heute das "Nannerl-Museum" untergebracht ist, wurde als Pfleghaus von Wolfgang Nikolaus Pertl, dem Großvater von Wolfgang Amadé Mozart erbaut. Bis 2002 war in diesem Haus das Bezirksgericht St. Gilgen untergebracht. Seit einer Renovierung mit Umbau 2009 dient es als Museum und Veranstaltungsort.

Ortsarchiv St. Gilgen

Archiv der Ortsgeschichte im Kulturhaus St. Gilgen

Das Archiv für Ortsgeschichte St. Gilgen ist eine Einrichtung des Heimatkundlichen Museums und für die Öffentlichkeit als Bildungs- und Forschungsstätte gedacht.

Dem Archiv angeschlossen ist die Leopold-Ziller-Bibliothek, die sich mit der Salzburger Stadt-, Landes- und Regionalgeschichte befasst sowie eine Mozartianer-Sammlung und ein Bestand an Mundartbüchern von Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark.

Gesammelt werden alle über St. Gilgen erscheinende Zeitungsartikel. An die 30 000 Exponate befinden sich derzeit in diesem Archiv und können für Forschungsarbeiten ausgehoben werden.

In der Bibliothek befindet sich auch Literatur berühmter Sommergäste von St. Gilgen, wie z. B. Marie von Ebner-Eschenbach, Theodor Billroth, Joseph Victor von Scheffel, Karl von Frisch bis hin zu lebenden Autoren.

Musik

Theater

  • St. Gilgner Theater
  • Theater am Wolfgangsee

Kultur

Natur

Sport

Das Strandbad St. Gilgen löste 2016 das alte Hallenbad ab.

Vereine

Kulturvereine

Sportvereine

  • Hundesport- und Ausbildungszentrum Seenregion, Judo-Club St.Gilgen, Österreichischer Alpenverein Sektion St. Gilgen, Rad-Union St. Gilgen, Ruderclub Wolfgangsee, Schützenverein St. Gilgen, SC St. Gilgen 92 e.V., St. Gilgen Lakers]] (Eishockey), Tennisclub St. Gilgen, Union Yacht Club Wolfgangsee (UYC), USC Abersee, Wasserskiclub St. Gilgen, Wintersportverein St. Gilgen;

Volkskulturvereine

Veranstaltungen

  • St. Gilgner Ebner-Eschenbach Symposium

Wolfgangsee-Lauf

Beim Internationalen Lauf "Rund um den Wolfgangsee" stehen als besondere Herausforderung für Elite- und ehrgeizige Hobbyläufer drei Strecken zur Auswahl: auf der legendären 27 km langen Seerunde, das 5. Wolfgangsee FINISH über genau 10 km und ... [hier stand heuer] zum 3. Mal der Wolfgangsee Frauenlauf mit einer Länge von 5,2 Km über die romantische Bürglpromenade.

Wirtschaft und Infrastruktur

Fremdenverkehr

Das Zwölferhorn, der Hausberg von St. Gilgen, bietet im Sommer die Möglichkeit zu ausgedehnten Wanderungen am Panorama-Rundwanderweg oder im umliegenden Almengebiet. Im Jahre 2006 wurde der Illingeralm-Rundwanderweg, eine Almwanderung mit acht Schautafeln eröffnet. Auf diesen Schautafeln finden Sie Interessantes über Almbewirtschaftung, Almleben, Landschaft, Blumen und Geologie rund um das Zwölferhorn.

Im Winter lädt der Berg geübte Skifahrer und Snowboarder zu Wintersportaktivitäten in steilem Gelände ein.

Der Aufstieg erfolgt entweder zu Fuß (Sommerwanderung) oder mit der neuen Zwölferhorn-Seilbahn möglich, die die historische Zwölferhorn-Seilbahn im Herbst 2020 abgelöst hatte. Vom Gipfel hat man bei klarem Wetter einen guten Ausblick über sieben Seen und die Bergwelt ringsum.

Verkehr

Von Nordosten nach Südosten verläuft die B 158, die Wolfgangsee Straße, durch das Gemeindegebiet. Von Mondsee aus nördlicher Richtung kommend, endet die B 154, Mondsee Straße, in der Gemeinde. Einst lag St. Gilgen an der Salzkammergut-Lokalbahn-Strecke.

Ansässige Unternehmen

Abendstimmung im Gastgarten von Nilu’s portofino – ristorante e pizzeria.

Öffentliche Einrichtungen

Rettungsorganisationen

Bildung

Politik

Bürgermeister

Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde St. Gilgen

Auszeichnungen der Gemeinde

Ehrenbürger

Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde St. Gilgen
  • Der deutsche Bundeskanzler und St. Gilgener Urlaubsgast Helmut Kohl wurde als erster Nicht-Österreicher 1985 zum Ehrenbürger von St. Gilgen ernannt.

Ehrenringträger der Gemeinde St. Gilgen

Hauptartikel Ehrenring der Gemeinde St. Gilgen

Wappen

Am 27. August 1932 wurde der Gemeinde St. Gilgen durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:

Im blauen Felde über einem leicht bewegten Seespiegel eine zwölfstrahlige goldene Sonne.

Dabei erinnert der Seespiegel an den Abersee, die Sonne entstammt dem Wappen des einst dort tätigen Rechtspflegers Berchtold von Sonnenburg.

Gemeindepartnerschaften

Persönlichkeiten

Hotel Billroth, St. Gilgen

Töchter und Söhne der Gemeinde

Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde St. Gilgen

Sonstiges

Glücks- und Kraftplätze

Falkensteinkirche, Ochsenkreuz, Hochzeitskreuz, Frauenstein am Wolfgangsee, Pestkreuz, Europakloster Gut Aich, Steinklüfte;

Bilder

 St. Gilgen – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki     
 St. Gilgen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

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TennengauStadt SalzburgFlachgauPongauLungauPinzgauLage des Flachgau im Land Salzburg (anklickbare Karte)
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