Euplocamus anthracinalis

Euplocamus anthracinalis (Phalaena anthracinalis Scopoli, 1763: 239-240) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae (Echte Motten).

Diagnose

Größe, Färbung und Zeichnung mit weiß gefleckten, schwarzen Vorderflügeln und schwarzen Hinterflügeln machen die Art in Salzburg unverwechselbar.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

E. anthracinalis wurde bisher nur ein einziges Mal in Salzburg gefunden. Mitterberger (1909) meldet die Art von der Straubinger-Alm in Bad Gastein (1214 m) vom 16.6.1909 (Zone IV nach Embacher et al. (2024)). Die Art gilt seither als verschollen (Kurz et al. 2010b), obwohl ihr Vorkommen durchaus auch heute noch möglich ist, vor allem in (unter)montanen Buchenwäldern der Kalkalpen (Zone II nach Embacher et al. 2024). Sie dürfte aber in jedem Fall nur sehr selten sein, da die auffällige Motte kaum zu übersehen ist. Über den Lebensraum in Salzburg ist nichts bekannt. Nach Klimesch (1990) ist die Art tagsüber auf Waldschlägen anzutreffen.

Nachbarfaunen

E. anthracinalis ist mit Ausnahme von Osttirol aus allen österreichischen Bundesländern bekannt (Huemer 2013). Auch Klimesch (1990) meldet sie aus allen drei Landesteilen von Oberösterreich. In Bayern fehlt die Art im voralpinen Hügel- und Moorland und den Alpen, im Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterplatten datiert der letzte Fund vor dem 20. Jahrhundert. Aus den beiden übrigen Landesteilen sind rezente Funde bekannt (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie von E. anthracinalis liegen aus Salzburg keinerlei Daten vor (Kurz & Kurz 2024). Die Raupen leben nach Hannemann (1977) in Baumschwämmen, nach Klimesch (1990) und Gaedike (2015) von Herbst bis Frühjahr in Buchenschwämmen und faulem Buchenholz. Eine Beurteilung der Gefährdung in Salzburg ist auf Basis des einzigen bekannten Fundes nicht möglich, die Art gilt aber seit 1909 als verschollen (Einstufung RE nach Embacher et al. 2024)..

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Gaedike, R. 2015. Tineidae I (Dryadaulinae, Hapsiferinae, Euplocaminae, Scardiinae, Nemapogoninae and Meesiinae) 7. In: Nuß, M., O. Karsholt & P. Huemer (ed.). Microlepidoptera of Europe 7, Brill, Leiden, Boston (Brill): 308 pp.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A., M. E. Kurz & G. Embacher 2010b. Die Tineidae (Lepidoptera) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik, 11: 3-8.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.10.31].
  • Mitterberger, K. 1909: Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.

Einzelnachweis