Kienbergwand-Tunnel
Der Kienbergwand-Tunnel ist ein 1,1 Kilometer langer Tunnel am Südostufer des Mondsees.
Geografie
Der Kienbergwand-Tunnel ist ein Straßen- und Fahrradtunnel am Fuß der Kienbergwand in Oberburgau im Norden der Gemeinde St. Gilgen. Er verläuft einige Meter oberhalb des Seeniveaus des Mondsees parallel zu diesem.
Durch ihn verläuft die Kienbergwand Landesstraße, die das Zentrum von St. Gilgen mit Unterach am Attersee in Oberösterreich verbindet. Über Unterach verläuft die Verbindung zu Unterburgau, das ebenfalls zur Gemeinde St. Gilgen gehört, sich jedoch am Südwestufer des Attersees befindet.
Geschichte
Die ehemalige Kienbergwandstraße verlief durch kurze Tunnel und über eine Halbbrücke entlang der steil abfallenden Kienbergwand.
Nachdem es von der Kienbergwand herab immer wieder Steinschlag gegeben hatte, musste die Kienbergwand Landesstraße 1999 für den Verkehr aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Der Tunnelanschlag für den 1 167 Meter langen Tunnel erfolgte im September 2003, nachdem sich die Landesregierungen von Salzburg und Oberösterreich im Jahr 2002 bei einer gemeinsamen Sitzung darauf verständigten, wie die von Steinschlägen und Felsstürzen stark beschädigte und für den Verkehr gesperrte Kienbergwand Landesstraße wieder befahrbar gemacht werden kann.
Festgelegt wurde eine Variante, bei der der Pkw- und Kleinbus-Verkehr vom Fußgänger-/Radfahrer-Verkehr bei der Tunnelstrecke komplett getrennt wird. Pkw und Kleinbusse sollen künftig im rund 900 Meter langen Tunnel durch den Berg fahren. Der Fußgänger/Radfahrer-Verkehr wird, soweit es möglich ist, in Halbtunnels entlang des Seeufers des Mondsees geführt werden. Die Kosten in Höhe von 21 Millionen Euro trugen zu je 50 Prozent die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg.
Eine Besonderheit stellte nicht nur die außergewöhnliche Verkehrslösung, sondern auch die gemeinsame Finanzierung des Projekts durch die Länder Salzburg und Oberösterreich über die Kienberg-Panoramastraße Errichtungs-GmbH in einem PPP-Leasing-Modell dar, wobei die SABAG Salzburger Bauträger GmbH als Kunde fungierte.
Der neue Tunnel wurde dann am 7. Dezember 2004 eröffnet.
Bildergalerie
Verlauf des Rad- und Fußweges westlich des Kreuzsteins.
Weblinks
- Lage und Verlauf auf AMap, aktualisierter Datenlink 3. Juli 2024
- Lage und Verlauf auf www.openstreetmap.org
Quellen
- Salzburger Landeskorrespondenz vom 25. Oktober 2004
- www.laabmayr.at, pdf, "Tunnel Kienbergwand. Eine außergewöhnliche Verkehrslösung für Fußgänger, Radfahrer und den Kfz-Verkehr." Details über die Planung und Bauausführung mit zahlreichen Bildern
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.