Leerselde
Mit der Bezeichnung Leerselde wurde die Besitzgröße eines Anwesens definiert, die von ihrem Wert her einem Sechzehntel eines Ganzen Bauernhofes entsprach. Die Einteilung nannte man Hoffuß.
Der ganze Hof
Ein Ganzer Bauernhof bestand aus ca. 50 bis 60 Joch Ackerland und Wiesen, manchmal war der ganze Hof auch etwas größer bemessen. Dieser Hofgröße entsprach ein Winterfutterstand von etwa 30 Kühen mit einigen Ochsen. Der Winterfutterstand wurde deswegen angeführt, da sich im Sommer der größte Teil des Viehs auf Almen befand und daher der Sommerfutterstand als Bewertungshintergrund nicht sinnvoll gewesen wäre.
Die Leerselde
Die Leerselde oder der Sechzehntelhof war die Herberge von Dienstleuten, die seinerzeit zur Tagesarbeit auf dem Herrnhof verpflichtet waren. Später verdingten sie sich zu dieser Tagesarbeit und waren sog. Dienstboten. "Zur Leerselde gehörte ein Rübenacker, ein Krautacker oder dergleichen."
Andere Hofgrößen
- Dreiviertelhof
- Halber Bauernhof
- Viertelhof
- Achtelhof oder Bauselde
- Leerhäusl
- Holzknechtselde Sie steht im Bergwald und wird nur während der Arbeitszeit bewohnt.
Quellen
- Zillner, Franz Valentin: Über Haus und Hof im Salzburgischen, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 33, 1893, S. 145-163; 34, 1894, S. 1-20; hier: 33, 1893, S. 162 f.