Leerhäusl
Leerhäusl war einst die Bezeichnung für die Besitzgröße eines bäuerlichen Anwesens, die dem 32. Teil eines Ganzen Hofes entsprach. Die Einteilung nannte man Hoffuß.
Der ganze Hof
Ein Ganzer Bauernhof bestand aus ca. 50 bis 60 Joch Ackerland und Wiesen, manchmal war der ganze Hof auch etwas größer bemessen. Dieser Hofgröße entsprach ein Winterfutterstand von etwa 30 Kühen mit einigen Ochsen. Der Winterfutterstand wurde deswegen angeführt, da sich im Sommer der größte Teil des Viehs auf Almen befand und daher der Sommerfutterstand als Bewertungshintergrund nicht sinnvoll gewesen wäre.
Das Leerhäusl
Ein Leerhäusl diente als Herberge für Dienstleute, die einst zur Tagesarbeit auf dem Herrenhof verpflichtet waren. In späterer Zeit verdingten sie sich auf dem Herrnhof zur Tagesarbeit und wurden Dienstboten genannt.
Andere Hofgrößen
- Dreiviertelhof
- Halber Bauernhof
- Viertelhof
- Achtelhof, auch Bauselde genannt
- Leerselde
- Holzknechtselde Sie steht im Bergwald und wird nur während der Arbeitszeit bewohnt.
Quellen
- Zillner, Franz Valentin: Über Haus und Hof im Salzburgischen, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 33, 1893, S. 145-163; 34, 1894, S. 1-20; hier: 33, 1893, S. 162 f.