Franz Valentin Zillner

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Franz Valentin Zillner

Dr. med. Franz Valentin Zillner (* 14. Februar 1816 in der Stadt Salzburg; † 17. Dezember 1896 ebenda) war ein bekannter Arzt, Historiker und Ethnograph.

Leben

Franz Valentin Zillner war Sohn des Salinebeamten Johann Anton Zillner.

Er studierte von 1827 bis 1835 in Salzburg am akademischen Benediktinergymnasium und Lyzeum. Von 1835 bis 1841 studierte er an der Universität Wien Medizin; er erlangte das Doktorat mit der Schrift "Dissertatio inauguralis medico-politica continens historiae physico-medicae ducatus Salisburgensis rhapsodias duas. Beiträge zu einer medicinischen Landesgeschichte des Herzogthumes Salzburg". Der erste der beiden enthaltenen "Beiträge" ist eine kurze Geschichte der Medizin in Salzburg von 580 bis 1816, der zweite erörtert statistisch die Bevölkerungsverhältnisse Salzburgs zwischen 1784 und 1837. Damit waren bereits die geistigen Betätigungsfelder seines restlichen Lebens gekennzeichnet.

1848 erhielt Zillner die neu geschaffene Stelle eines Irren- und Leprosenhausarztes im St. Johanns-Spital, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1893 innehatte. Als Irrenhausarzt verwandelte er die bestehende Irrenanstalt, die sich mit der Aufbewahrung der Kranken begnügte, in eine Heilanstalt, nachdem er 1853 die namhaften Anstalten in Wien, Prag, Sonnenstein bei Pirna (Sachsen), Halle, Würzburg und Straßburg besucht hatte. Den Bau eines neuen, den modernen Anforderungen entsprechenden Irrenhauses konnte er aber nicht durchsetzen.

Von 1848 bis 1858 war Zillner Mitglied des Gemeinderates seiner Vaterstadt.

Seine Freizeit widmete er der Erforschung der geschichtlichen Vergangenheit seiner Vaterstadt und seines engeren Heimatlandes und ging, wie auf dem Gebiete der Psychiatrie, auch da eigene Wege.

"Z. war eine durch und durch rationalistisch angelegte Natur und suchte jedes Object des menschlichen Erkennens mit seinem leiblichen und geistigen Auge zu ergründen und in eine ihm zusagende Form zu bringen. Dadurch erhielten auch alle seine schriftstellerischen Erzeugnisse einen gewissen selbständigen Charakter, aber […] tragen auch alle seine zahlreichen litterarischen Erzeugnisse den Charakter des Besonderlichen und in formeller Beziehung vielfach den des Unfertigen an sich."

Bis 1860 befassten sich seine Veröffentlichungen vorzugsweise mit der Psychiatrie.

1860 gründete er jedoch die "Gesellschaft für Salzburger Landeskunde" und blieb bis zu seinem Tode, der ihn im Alter von 80 Jahren traf, deren tätigstes Mitglied.

Gedenktafel

Am Salzburger Rathausplatz befindet sich eine Gedenktafel. Weiters erinnert die Zillnerstraße im Salzburger Stadtteil Riedenburg und eine Porträt-Büste von Hubert Spannring an ihn.

Gedenktafel auf dem Rathausplatz

Werke

Bücher:

Geschichte der Stadt Salzburg (Buch I.), weblink: archive.org/I. Buch
Inhaltsverzeichnis
  • II. Buch: Zeitgeschichte bis zum Ausgange des 18. Jahrhunderts (1890), zwei Bände
Erste Hälfte, weblink: archive.org/II. Buch / Erste Hälfte,
Zweite Hälfte, weblink: archive.org/II. Buch / Zweite Hälfte
Inhaltsverzeichnis für beide Hälften

Seine letzte literarische Arbeit und gleichsam sein Vermächtniß an die Nachwelt ist die

  • Kurze Landesgeschichte von Salzburg (1896)

Artikel der Allgemeinen deutschen Biographie zu folgenden Personen:

Aufsätze in den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK):

Weblink

Quellen