Drei Retinitstücke aus Grubach, St. Koloman, ca. 90 Mio. Jahre alt, vom Betrachter aus gesehen links geschliffen, mittig lederfarben, rechts rotbraun

Retinit ist ein Sammelbegriff für verschiedene fossile Harze.

Allgemeines

Retinit ist kein Mineral. Retinit ist organischen Ursprungs und enthält wenig oder gar keine Bernsteinsäure. Er kommt in Braunkohlelagerstätten vor und wird trotz seiner Ähnlichkeit in der Regel nicht als Bernstein, sondern allenfalls als eine mögliche Zwischenstufe in der Genese vom frischen Harz zum Bernstein betrachtet. Der Name Retinit wurde im 19. Jahrhundert zur Unterscheidung vom Succinit (Baltischer Bernstein) eingeführt.

Beschreibung

Retinit findet sich amorph, in rundlichen Massen oder stumpfeckigen Stücken, derb, eingesprengt und als Überzug, auch erdig. Er ist weißlich, gelblich bis braun, fettglänzend, durchscheinend bis undurchsichtig.

Vorkommen in Salzburg

Retinite aus den Salzburger Vorkommen sind braun bis gelblich oder auch rotbraun. Stücke mit dieser Färbung sind auch bei größerer Dicke durchsichtig. Lederfarbene Retinite jedoch nicht. In Salzburg stammen diese bernsteinähnlichen fossilen Harze aus dem Sandstein von Anthering, Muntigl und St. Pankraz am Haunsberg, aber auch aus den Kohlevorkommen in St. Gilgen. Größere Mengen finden sich in den Roßfeldschichten bei Weitenau am Putzenanger, Gemeinde Scheffau am Tennengebirge. Die Retinitstücke auf dem beiliegenden Foto – eines davon geschliffen - stammen aus Grubach in St. Koloman. Das dortige Vorkommen ist angeblich um die 90 Mio. Jahre alt.

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Retinit"