Ruine des Ansitzes Gröbendorf

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Die Ruine im Jahr 2025

Die Ruine des Ansitzes Gröbendorf ist ein denkmalgeschütztes Objekt in der Lungauer Gemeinde Mariapfarr.

Geschichte

Gröbendorf wird erstmals 1074 im Stiftungsbrief des Erzbischofs Gebhard für das Benediktinerstift Admont genannt, wobei das Gravindorf erwähnt wird. Wicpoto v. Gravindorf (1314) und die Gebrüder Gregor und Otto v. Grebendorf (um 1320) sind namentlich bekannte Mitglieder der Herren von Gröbendorf. Seit 1344 wird Gröbendorf als Sitz ("gesäzz"). 1359 erlauben Ulrich v. Gröbendorf und seine Hausfrau ihrem Sohn Otto, dass er seiner Hausfrau Kunigunde als Morgengabe einen Geldbetrag auf den Sitz Gröbendorf, das sie zu Lehen haben, ausweise.

Um 1400 geht der Ansitz von den Herren von Gröbendorf an die Familie Grimming über. In dieser Zeit erfolgt ein Anbau an den hochmittelalterlichen Turm. 1433 wird Hans Grimming Hausherr. 1553 tauscht Balthasar Grimming von seinem Schwager Gröbendorf ein. Es war Christoph Horner, gewesener Pfleger von Mauterndorf, verehelicht mit Anna, geborene Grimming. Am 31. Oktober 1685 wird der Ansitz zur Grundherrschaft der gräflichen Familie Firmian. Nach 1779 geht der Besitz in bäuerliche Hände über und wird dem benachbarten Pilzgut zugeschlagen.

Nach dem Brand eines benachbarten Hofes wurde wurde das bereits zur Ruine gewordene Gebäude nach dem Ersten Weltkrieg nochmals beschädigt. Der rückwärtige östliche Mauerteil wurde abgebrochen und das Gebäude nur mehr provisorisch gedeckt. Die geräumigen Keller des Ansitzes sind eingestürzt. 2011 ist auch ein Teil der Außenmauer eingestürzt, eine archäologische Rettungsaktion zur Sicherung des Gebäudes wurde 2012 durchgeführt.

Vom mittelalterlichen Turm ist nur mehr die Westmauer als Rückseite des heutigen Gebäudes vorhanden. Das nicht besonders große Gebäude ist durch ein Pultdach abgedeckt. Im Inneren ist ein kleiner tonnengewölbter Raum mit Stichkappen vorhanden, ein in Ost-West-Richtung verlaufenden Gang mit Kreuzgratgewölbe und ein Stiegenhaus. Im ersten Stock sind noch Reste einer getäfelten (allerdings verkohlten) Holzkassettendecke zu sehen.

Bilder

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Quelle