Bernhard Teufl

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Bernhard Teufl

Bernhard Teufl (* 1983 in Koppl, Flachgau) tritt 2007 als "Josef" beim Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus an der Seite von "Maria" Gerhild Zeilner auf.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Manche Karrieren sind vorgezeichnet. Jene von Bernhard Teufl ist es nicht. Der Koppler hat das Salzburger Adventsingen nie gesehen. Als Schauspieler stand er noch nie auf der Bühne. Und tagsüber beschäftigt er sich mit Genen und Proteinen.

Dass ausgerechnet er 2007 beim Adventsingen den "Josef" spielt, darf man demnach ohne zu übertreiben eine Überraschung nennen. Allerdings bringt Teufl einiges mit. Da sind einmal seine langen dunklen Haare und der dichte Bart, die gut in das kollektive "Josef"-Bild passen. Seine Stimme hat er in vierjährigem Gesangsunterricht geschult. Auch Bühnenerfahrung hat er – als Musiker. Er spielt Klarinette in der Trachtenmusikkapelle Koppl, in der Tanzlmusik-Formation "Goasbergerbleamibrocker" und in einer so genannten "Böhmischen Partie" namens "D'Ohrwaschln". Zudem tritt Bernhard Teufl mit dem "Salzburger Nockerl" auf, einem Ensemble, das sich der experimentellen Volksmusik verschrieben hat.

Über dieses Ensemble wurde auch der Obmann des Heimatwerks, Hans Köhl, auf den Biologiestudenten aufmerksam. Und weil Teufl vom "Typ" her geeignet schien, engagierte ihn Köhl für das Adventsingen.

Eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen, hat Teufl nie geplant. Nach acht Jahren im Borromäum, 14 Monaten bei der Militärmusik und einer abgebrochenen Ausbildung zum medizinisch-technischen Assistenten ging er an die Universität. Dort studiert er heute im siebten Semester Biologie – genauer gesagt: Genetik.

Der populärsten Adventveranstaltung im Salzburger Land näherte er sich gänzlich unbefangen. "Für mich war das völliges Neuland." Seine Partnerin auf der Bühne, Gerhild Zeilner, nennt ihn ein "Naturtalent". Bernhard Teufl scheint seine Rolle auch recht ernst zu nehmen. "Teilweise geht mir das sehr nahe, etwa, wenn die Maria den Josef verlässt oder die Wirte das Ehepaar abweisen."

Da passt es ins Bild, dass Teufl bekennender "gläubiger Katholik" ist. Als solcher wirkt er auch im Pfarrgemeinderat Koppl und macht sich für Werte wie Ehrlichkeit und Treue stark – und den Glauben. "Welchen Sinn hätte das Leid ohne den Glauben?"

Glaube und Forschung: Für den schauspielenden Naturwissenschafter ist das nicht wirklich ein Widerspruch. "Auch in der Naturwissenschaft komme ich irgendwann an den Punkt, wo ich sage: Das verstehe ich nicht."

Erklärungen sucht Teufl unter anderem in Büchern. Derzeit liest er Papst Benedikts Buch "Jesus von Nazareth". Die Lektüre, die er sich als nächstes vorgenommen hat, stammt von einem US-amerikanischen Forscher: Der Titel: "Gott und die Gene."

O-Ton

  • Ich brauche das Publikum. Wenn Zuseher da sind, ist das der Kick, dass man ein paar Prozentpunkte mehr aus sich herausholt.
  • Ist es für den Menschen und sein Seelenheil überhaupt notwendig, immer alles bis ins letzte Detail verstehen und erkennen zu können? Nein.
  • Für viele bedeutet die Weihnachtszeit heute hauptsächlich Konsum. Es gibt so viel Kitsch. Eigentlich geht das alles am Sinn vorbei.

Quelle

  • Salzburger Nachrichten (Thomas Hödlmoser)