Calybites quadrisignella

Calybites quadrisignella (Gracilaria quadrisignella Zeller, 1839: 209) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

Die vier kräftigen gelben Flecken an Vorder- und Innenrand des Vorderflügels machen die Art in Mitteleuropa nahezu unverwechselbar. Dasselbe gilt für die Blattrollen der Raupen an Rhamnaceae (Kreuzdorngewächse), vor allem Rhamnus catharicus.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie

Unter C. quadrisignella steckte in der Salzburger Landessammlung am Haus der Natur ein einzelnes Exemplar, welches von Fritz Mairhuber am 13. August 1972 bei Wartberg gefangen worden war. Auf diesem Fund basierte bereits die Meldung in Huemer & Tarmann (1993) sowie auch die fragliche Angabe bei Embacher et al. (2011) für die Zone II (nördliche Kalkalpen). In gleicher Weise fand die Art auch fraglicherweise Eingang in die Österreich-Liste von Humer (2013). Eine Nachuntersuchung des Tieres ergab jedoch, dass es falsch bestimmt war und tatsächlich zu Calybites phasianipennella gehört. Somit fehlt ein Nachweis von C. quadrisignella aus Salzburg und die Art war aus der Liste der Salzburger Schmetterlinge zu streichen (Kurz & Embacher 2014, 2015).

Nachbarfaunen

Die offensichtlich wärmeliebende Art ist bei Huemer (2013) für Österreich sonst nur für Kärnten, die Steiermark, Niederösterreich, Wien und das Burgenland verzeichnet. Sie fehlt in Oberösterreich (Klimesch 1990) ebenso wie in Bayern (Haslberger & Segerer (2016) und ist daher auch in Salzburg nicht zu erwarten.

Biologie und Gefährdung

Die Raupen leben an Rhamnaceae, allen voran Rhamnus catharticus (Purgier-Kreuzdorn ) und erzeugen in den Blättern zunächst eine unterseitige Mine, später eine Blattrolle, die bis zur Verpuppung nicht gewechselt wird.

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Quellen

  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Huemer, P. & G. Tarmann 1993. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die einzelnen Bundesländer. Beilageband 5 zu den Veröffentlichungen des Museums Ferdinandeum, Innsbruck: 1-224.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & G. Embacher 2014. 2. Nachtrag zu "Die Schmetterlinge des Landes Salzburg" (Insecta: Lepidoptera). Beiträge zur Entomofaunistik 14: 101-106.
  • Kurz, M. A. & G. Embacher 2015. Die Gracillariinae und Phyllocnistinae (Lepidoptera, Gracillariidae) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik 15: 1-7.

Einzelnachweis