Eiskogelhöhle
Die Eiskogel ist die höchst gelegene Schauhöhle im Naturzustand in Europa und befindet sich im Tennengebirge, in unmittelbarer Nähe des Eiskogels, im Gemeindegebiet von Werfenweng.
Geschichte
1877 entdeckte Eduard Richter die Höhle bei der Durchsteigung der Eiskogel-Südwand. Daher tragen die beiden Eingänge die Namen Westliche und Östliche Eduard-Richter-Eishöhle. Erst 1924 erkundeten Mitglieder des Salzburger Höhlenvereins den Westteil der Höhle. Weitere Versuche zum Erreichen der Höhle scheiterten dann vorerst. Nachdem Gustave Abel 1942 den Osteinstieg zur Höhle, zur Eiskogelhöhle, nahe der Tauernscharte nach einem Alleingang entdeckt hatte, konnte im selben Jahre die Erforschung und Vermessung aller wichtigen Höhlenteile beginnen.
Das System Eiskogel-Richter-Höhle wird von der nahen Eiskogel-Tropfsteinhöhle (HK 1511/160) teilweise überlagert, ein Zusammenhang der beiden konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden.[1]
Zunächst wurde im Jahr 1947 die Höhle unter Denkmalschutz[1], später wurde sie eine besonders geschützte Höhle nach Salzburger Naturschutzgesetz. Der Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg pachtete sie 1949 von den Bundesforsten. Dann begannen erste touristische Führungen. Sie ist heute nur geführt zu besichtigen, und von der Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte in zwei Stunden zu erreichen.
Besichtigung
In der Höhle befinden sich weder Stiegen und Treppen. Bei der Führung kann man zwei Eisteile, ein Riesenhöhlenteil mit einer Hallenhöhe und Breite von 30 bis 50 Meter und ein Tropfsteinteil sehen.
Der Eingang der Höhle liegt in 2 100 m ü. A. Die Gesamtdauer einer Besichtigung beträgt zwischen zehn und zwölf Stunden, davon in der Höhle je nach Kondition drei bis fünf einhalb Stunden. Die Führung wird mit mindestens fünf, höchstens 10 Personen durchgeführt, daher kann die Gruppe vom Höhlenführer individuell betreut und die Qualität gesteigert werden.
An Führungen können nur Personen ab dem 14. Lebensjahr teilnehmen. Erforderlich sind mittelmäßige Kondition, etwas Bergerfahrung und Wanderausrüstung.
Die Temperatur in der Höhle beträgt ca. 6° bis 8 °Celsius, im Eisteil ist es etwas kälter.
Karbidlampen werden beigestellt, gegen die Mitnahme von Kopf- bzw. Taschenlampen besteht kein Einwand.
Führungen sind nur von Mai bis Oktober einmal wöchentlich und nach Vereinbarung möglich.
Kontakt
- Herbert Burian, geprüfter Höhlenführer
- Markt 19
- 5450 Werfen
- Telefon + Telefax: 0 64 68 - 75 54
- E-Mail: h.burian@sbg.at
Weblink
Quellen
- www.hoehlenverein-salzburg.at
- Hubert Trimmel: Höhlenschutz in Österreich im Jahre 1974. Aus der Arbeit des Bundesdenkmalamtes. In: Die Höhle. 26, Abschnitt Eiskogel-Tropfsteinhöhle im Tennengebirge (Salzburg), S. 17 (ganzer Artikel 13–21, pdf, landesmuseum.at, dort S. 6)
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Eiskogelhöhle"
Einzelnachweise
<references>
- ↑ Der Höhlenschutz in Österreich unterstand ursprünglich dem Bundesdenkmalamt, daher wurden Höhlen anfangs unter Denkmalschutz gestellt, und ist erst später in das Naturschutzrecht und in die Landeshoheit übergegangen.