Eriocrania unimaculella

Salzburg, Untersberggebiet, Großgmain, Wartberg, 1974.03.23

Eriocrania unimaculella (Tinea unimacuellla Zetterstedt, 1839) ist ein Schmetterling aus der Familie Eriocraniidae.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

Obwohl sich das von Mairhuber (1965) aus Leogang gemeldete Exemplar als Fehlbestimmung erwies, konnte ein unerkannt in der Landessammlung steckendes Exemplar durch genitalmorphologische Untersuchung dieser Art zugeordnet werden. Dieses Tier wurde ebenfalls von Mairhuber bei Wartberg gefangen. In neuester Zeit wurde die Art im Wörlemoos in Unzing, bei Köstendorf, auf der Erentrudisalm und mehrfach im Goiser Moor entdeckt. Diese Fundorte liegen auf ca. 420 - 900 m Höhe. Auch in der Stadt Salzburg wurde durch Heimo Nelwek am 26.3.2012 ein Exemplar entdeckt. Schließlich wurden am 8.6.2013 noch eine Raupe und eine Fraßspur im Filzmoos bei Kaprun in rund 760 m Höhe gefunden. Somit ist die Art nun aus den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg), II (Nördliche Kalkalpen) und IV (Zentralalpen) bekannt (Embacher et al. 2011, Kurz & Kurz 2015). Die Imagines fliegen Ende März und Anfang April auf Hochmooren um Moorbirken (Betula pubescens), aber auch auf sonstigen birkenbestandenen Fläcken.

Biologie und Gefährdung

Die Imagines fliegen im Sonnenschein um Moorbirken und Hängebirken und rasten bei bedecktem Wetter auf den Zweigen. 2010 konnten erstmals Raupen der Art entdeckt werden, die übrigen Entwicklungsstadien wurden in Salzburg noch nicht gefunden. Die Eier werden an Blattknospen der Moorbirke (Betula pubescens), sowie der Hängebirke (Betula pendula) abgelegt, die Raupen fressen in großen Platzminen in den Blättern. Die Verpuppung erfolgt in einem Seidenkokon in der Erde (siehe Kurz & Kurz 2015). Durch die jüngsten Funde konnte der Nachweis erbracht werden, dass die Art in Salzburg eine deutlich weitere Verbreitung besitzt als ursprünglich angenommen. Sie muss daher nicht mehr als sehr gefährdet betrachtet werden, sondern lediglich als potentiell bedroht, da besonders die Hochmoore in Salzburg durch Stickstoffeintrag aus der Luft, zum Teil auch durch Austrocknung, sowie Verbuschung und Verwaldung nach wie vor gefährdet sind.

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Kurz, M. A. & Kurz, M. E.: Naturkundliches Informationssystem, 2000–2015, www.nkis.info [online 30 September 2015].
  • Mairhuber, F. 1965: Zur Microlepidopterenfauna des Bundeslandes Salzburg (1. Beitrag); Nachrbl. Bayer. Ent. 14 (3/4): 33 - 38