Köstendorf
Ortsbild | |
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Karte | |
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Basisdaten | |
Politischer Bezirk: | Salzburg-Umgebung (SL) |
Fläche: | 23,12 km² |
Geografische Koordinaten: | 47° 57' N, 13° 12' O |
Höhe: | 561 m ü. A. |
Einwohner: | 2 678 (1. Jänner 2023)[1] |
Postleitzahl(en): | 5203 |
Vorwahl: | 0 62 16 |
Gemeindekennziffer: | 50 320 |
Gliederung Gemeindegebiet: | 2 Katastralgemeinden |
Gemeindeamt: | 5203 Köstendorf Kirchenstraße 5 |
Offizielle Website: | www.koestendorf.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Wolfgang Wagner (ÖVP) |
Gemeinderat (2019): | 19 Mitglieder: 13 ÖVP, 4 SPÖ, 2 FPÖ |
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 1 081 |
1880 | 1 095 |
1890 | 1 133 |
1900 | 1 214 |
1910 | 1 259 |
1923 | 1 282 |
1934 | 1 355 |
1939 | 1 563 |
1951 | 1 339 |
1961 | 1 418 |
1971 | 1 609 |
1981 | 1 925 |
1991 | 2 188 |
2001 | 2 453 |
2011 | 2 535 |
2020 | 2 670 |
Köstendorf ist eine Gemeinde im nördlichen Flachgau.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Köstendorf liegt 21 km Luftlinie nördlich der Landeshauptstadt Salzburg im Salzburger Alpenvorland an der Grenze zum oberösterreichischen Innviertel. Sie ist von einer sanft-hügelige Landschaft umgeben und hat in der Ortschaft Weng einen schmalen Uferstreifen am Wallersee im Bereich des Wenger Moors.
Im Norden erhebt sich der Tannberg, dessen Gipfelbereich zur Nachbargemeinde Schleedorf gehört. Im Osten steht der Johannsberg mit der Filialkirche St. Johann am Berg.
Im Zentrum der Gemeinde befindet sich der Dorfplatz.
Die Gemeinde wird vom Eisbach entwässert, der unter anderem mit dem Tiefsteinbach einen Zufluss hat. Der Wallerbach bildet die südöstliche Grenze zur Nachbarstadt Neumarkt am Wallersee.
Ortsgliederung
Die Gemeinde besteht aus den beiden Katastralgemeinden Köstendorf und Tödtleinsdorf. Weiters unterteilt sich Köstendorf in folgende Ortschaften:
- Enharting 64
- Gramling 22
- Helming 263 samt Erka, Fischachmühle, Fischweng, Haunharting und Waldsiedlung Fischweng
- Hilgertsheim 106 samt Gerperding und Hilgertsheim-Zerstreute Häuser
- Kleinköstendorf 357
- Köstendorf 1 121 samt Hellmühle und Vogltenn
- Spanswag 375 samt Berg, Buchwinkl und Pifuß
- Tannham 56
- Tödtleinsdorf 147 samt Oberried, Tödtleinsdorf-Zerstreute Häuser und Unterried
- Weng 167
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften zum 1. Jänner 2023 angegeben.[2]
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind Seekirchen am Wallersee, Mattsee, Straßwalchen, Neumarkt am Wallersee, Henndorf am Wallersee und im Nordosten die oberösterreichische Gemeinde Lochen am See im Innviertel.
Religion
Die erste Kirche des Ortes dürfte bereits im 8. Jahrhundert entstanden sein. Die heutige Dekanatskirche "Zu unserer lieben Frau Geburt" stammt aus dem Jahr 1500. Sie besaß einen Hochaltar des Salzburger Bildhauers Jakob Gerold und war bis in das 18. Jahrhundert eine viel besuchte Wallfahrtskirche. Im selben Jahrhundert folgte eine Barockisierung der im Kern gotischen Kirche. Teile der Innenausstattung stammen u. a. von den bekannten Salzburger Künstlern Hagenauer, dem Architekten Wolfgang und seinem Bruder Johann Baptist von Hagenauer.
Die Filialkirche St. Johann am Berg wurde 1447 erstmals erwähnt. Die im Kern gotische und später barockisierte Kirche beherbergt drei barocke Altäre der Neumarkter Meister Mathias Wichlhamer und Josef Andrä Eisl.
Im Ortsteil Weng befindet sich die Filialkirche St. Leonhard in Weng. Wie die beiden anderen Kirchen des Ortes handelt es sich auch bei ihr um eine ursprünglich aus dem 8. Jahrhundert stammende gotische, später barockisierte Anlage. Der Altar von Simon Fries stammt aus dem Jahr 1689. Das Altarbild stellt den Kirchenpatron St. Leonhard dar, flankiert vom hl. Wolfgang und dem hl. Bartholomäus, der im Hochmittelalter hier Kirchenpatron war.
In der Ortschaft Tödtleinsdorf steht die Filialkirche zur hl. Margaretha.
Geschichte


Die erste Erwähnung Köstendorfs stammt aus dem Jahr 784, allerdings noch unter dem Namen Chesindorf.[3]
1849 wurde Köstendorf eine eigene Gemeinde. Auf einer Karte aus dem Jahr 1880 wird das heutige Gemeindezentrum als "Großköstendorf" angeführt.[4]
Mit der "Verordnung des Landeshauptmanns in Salzburg vom 23. November 1938, betreffend die Zusammenlegung von Gemeinden und die Bildung von Verwaltungsgemeinschaften für Gemeinden"[5] wurden die Gemeinden Neumarkt und Köstendorf zum 1. Jänner 1939 zur Marktgemeinde Neumarkt-Köstendorf zusammengelegt. Dabei kam der westliche Teil der Gemeinde Köstendorf ab Fischachmühlen zur Gemeinde Schleedorf.
Erst mit dem "Gesetz vom 4. April 1950 über die Auseinanderlegung der Marktgemeinde Neumarkt-Köstendorf in die Marktgemeinde Neumarkt und die Ortsgemeinde Köstendorf"[6] gelang es nach intensiven Bemühungen einiger Gemeindebürger, die Selbstständigkeit als Gemeinde wiederzuerlangen. Allerdings musste man dabei auf einige wesentliche Ortschaften des früheren Gemeindegebietes verzichten. Von den ursprünglich 20 Ortschaften, die die Gemeinde bildeten, blieben Pfongau, Lengroid, Sommerholz, Wertheim, Sighartstein, Neufahrn, Schalkham, Thalham (Neumarkt am Wallersee), Wertheim und Maierhof bei der Marktgemeinde Neumarkt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Im Weiler Enharting im Nordosten der Gemeinde kultivierte der Bauer Roland Maislinger mit seinem Weggefährten Christof Prossinger das einst stark bewaldete Gebiet für die Landwirtschaft. Die beiden ersten dort erbauten Häuser stammen aus dem 18. Jahrhundert und sind heute aufgrund ihres Alters und ihrer einfachen Bauweise eine gern besuchte Sehenswürdigkeit.
Museen
Musik
- Gospelchor Köstendorf
- Trachtenmusikkapelle Köstendorf
- Jugendorchester Köstendorf
Theater
Film
- Gabriele Neudecker drehte ihre Filme "Freaky", "Deserteur!" und "Gruß vom Krampus" u. a. in der Gemeinde Köstendorf. Gabriele Neudecker wurde 2003 mit dem Rauriser Förderungspreis ausgezeichnet.
Natur
Naturdenkmäler
- Tiefsteinklamm: Die durch den Tiefsteinbach gespeiste Klamm liegt an der Gemeindegrenze zu Schleedorf.
Sport
Mit dem Freizeitcenter Köstendorf verfügte früher die Gemeinde über eine moderne und attraktive Freizeitanlage, in der Tennis, Squash und vielen Fitness-Programme angeboten werden. Diese Anlage steht seit Jahren ungenutzt und war im Gespräch als Gebäude für einen Supermarkt. Doch dieses Projekt wurde 2022 endgültig begraben.
Vereine
Sportvereine
- FIT Union Köstendorf, USV Köstendorf (Union Sportverein)
Volkskulturvereine
Prangerstutzenschützen Köstendorf
Sonstige Vereine
- Lebendiges Köstendorf, JVP Köstendorf, Kameradschaft Köstendorf, Kaufmannschaft Köstendorf, Landjugend Köstendorf, Salzburg Gorillaz, Wenger Jugend, Salzburger Bildungswerk in Köstendorf,
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Gemeinde wird durch den an die Ortschaft Kleinköstendorf angrenzenden, in Neumarkt am Wallersee gelegenen Bahnhof Neumarkt am Wallersee und in Weng durch eine Haltestelle an das Schienennetz der von der Stadt Salzburg nach Wien führenden Westbahn angebunden.
Durch das Gemeindegebiet verläuft die Köstendorfer Landesstraße (L 206), die Steindorf in Straßwalchen mit Mattsee verbindet. In südliche Richtung nach Seekirchen am Wallersee führt die Seekirchener Landesstraße (L 238) den Wallersee entlang.
Ansässige Unternehmen
- EZA Fairer Handel
- Gasthaus Fink
- Selmer Objekteinrichtungen
- Bäckerei und Mühle Vogl
- das Zweigwerk Palfinger Europe GmbH Köstendorf der Firma Palfinger AG
- Pimp the Pony Productions
- Malerei Wiemers
- Metalltech Neudecker
Öffentliche Einrichtungen


- Gemeindeamt Köstendorf
- Altstoffsammelhof Köstendorf
- Bauhof
- Das Seniorenwohnhaus Köstendorf ist ein Gemeinschaftsseniorenwohnhaus der Gemeinden Berndorf bei Salzburg, Köstendorf und Schleedorf.
- Tagesbetreuungseinrichtung und Mittagstisch
- Kindergarten Köstendorf
Rettungsorganisationen
Bildung
- Öffentliche Bücherei Köstendorf
- Mittelschule Köstendorf
- Volksschule Köstendorf
- Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik Köstendorf (Hannes Schmidt Schule)
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2019 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Gemeinde Köstendorf
Auszeichnungen der Gemeinde
Ehrenbürger der Gemeinde
- Hauptartikel Ehrenbürger der Gemeinde Köstendorf
Wappen
Am 5. April 1951 wurde der Gemeinde Köstendorf bei Salzburg durch die Salzburger Landesregierung das folgende Wappen verliehen:
In einem gespaltenen Schild rechts innerhalb eines von Silber und Rot gestückten Bordes in Silber auf grünem Dreiberg eine grün Tanne, links in Silber ein roter Balken.
Der rechte Teil des Wappens erinnert an den Tannberg, der zugleich das Wahrzeichen der Gemeinde darstellt, sowie an die Herren von Tann, die bis in das 14. Jahrhundert Lehenbesitzer des Gerichts und Grundherren im Ort waren. Die linke Hälfte zeigt das Wappen der Herren von Puchheim, die im Mittelalter das Gebiet des Ortsteils Weng besaßen und sich zeitweise auch Herren von Weng nannten.
Gemeindepartnerschaften
- Wallerstein, Bayern, Deutschland, seit 1970.[7]
Persönlichkeiten
- Franz Braumann (* 1910 in Huttich, Gemeinde Seekirchen am Wallersee), Schriftsteller und Ehrenbürger der Gemeinde
- Gabriele Neudecker (* 1965 in der Stadt Salzburg), Autorin, Regisseurin und Kinofilm-Produzentin
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel Töchter und Söhne der Gemeinde Köstendorf
Bilder
Köstendorf – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Köstendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
- geohack.toolforge.org Köstendorf auf Landkarten im Internet
- Aktuelle Nachrichten aus "Köstendorf"
Quellen
- Finanzdaten von Österreichs Gemeinden → gewünschte Gemeinde eingeben
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria, Gemeindedaten
- Gemeindeportrait-Daten
- SAGIS Daten und Karten von Salzburg
- Salzburger Zahlenspiegel
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 15. November 2023).
- Salzburger Geographisches Informationssystem (SAGIS), im Internet unter www.salzburg.gv.at/sagismobile... abrufbar.
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Köstendorf"
- Zaisberger, Friederike; Pfeiffer, Nikolaus: Salzburger Gemeindewappen, Verlag Alfred Winter, Salzburg 1985, ISBN 3-85380-048-3
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, aktualisiert am 30. November 2023
- ↑ Statistik Austria
- ↑ www.kirchen-fuehrer.info, Herausgeber Verlag St. Peter (Stand Herbst 2021)
- ↑ AMap mit einem Kartenausschnitt aus dem Jahr 1880
- ↑ Verordnungsblatt für den Amtsbereich des Landeshauptmannes für Salzburg vom 24. November 1938
- ↑ Landesgesetzblatt für das Land Salzburg vom 13. Juli 1950, Gesetz Nr. 39.
- ↑ Homepage des Österreichischen Städtebundes
Städte und Gemeinden im Flachgau | |
Stadtgemeinden:
Neumarkt am Wallersee ∙
Oberndorf bei Salzburg ∙
Seekirchen am Wallersee
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