Lawinenunglück 1982 bei der Elmaualm

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Ein Lawinenunglück bei der Elmaualm in Werfenweng am 31. Jänner 1982 forderte 13 Menschenleben, die meisten von ihnen waren Jugendliche sowie ihre Lehrer aus Deutschland.

Einleitung

Der 31. Jänner 1982 war in Salzburg ein grimmiger Sonntag: starker Schneefall, Sturm, die höchste Lawinenwarnstufe 5. In Schladming hatte kurz zuvor die alpine Skiweltmeisterschaft begonnen, die Abfahrt gewann Tage später zum Jubel vieler Skifans der Österreicher Harti Weirather.

Das Unglück

Trotz einer Warnung unternahm eine deutsche Schülergruppe eine Skiwanderung zur Elmaualm, die sich auf 1 518 m ü. A. an den Abhängen des Tennengebirge befindet. An diesem Tag fiel heftiger Schneefall mit Sturm und es herrschte damals Lawinenwarnstufe 6 (heute 5).

Gegen 15:00 Uhr ging in der Wenger Au eine große Lawine im Gebiet der Elmaualm ab und verschüttete 17 Tourengeher.

Es war der damals 16-jährige Schüler Stefan B. aus München, der plötzlich im Schneesturm völlig traumatisiert im Gästehaus Gamsblick auftauchte und etwas von einer Lawine sagte. Die Wirtsleute konnten den Buben beruhigen. Dann erzählte er: Er sei mit seiner Schülergruppe unterwegs gewesen, als eine Lawine gekommen sei. "Alle waren plötzlich weg", sagte er im Schock. Der 16-Jährige hatte sich etwa eine Stunde lang zu Fuß durch die Schneemassen zu dem Gästehaus durchgekämpft. Der Wirt schlug sofort Alarm.

Rund 400 Helfer aus Werfenweng, Pfarrwerfen, Werfen sowie aus dem gesamten Bezirk St. Johann im Pongau trafen innerhalb kürzester Zeit Werfenweng ein. Weitere Mannschaften standen im Berchtesgadener Raum in Bereitschaft.

Unter Einsatz ihres eigenen Lebens unter der nach wie vor herrschenden tödlichen Gefahr von weiteren Lawinen kämpften sich die Rettungsmannschaften zur Unfallstelle vor und versuchten die Verschütteten zu bergen. Bis zum Abend des 31. Jänners konnten 16 der 17 Menschen geborgen werden, vier davon lebend. Einen Toten fand man erst später.

Die 16-jährige Kerstin taumelte durch die Schneemassen. Das Mädchen hatte sich selbst befreien können und wurde sofort von den Rettungskräften versorgt. Zur selben Zeit sondierten Bergretter den gewaltigen Kegel der Nassschneelawine, Hunde suchten weitere Bereiche ab. Wieder ein Erfolg: Bergretter gruben den 15-jährigen Peer aus mehreren Metern Tiefe aus. "Schnell, schnell, er scheint noch zu leben", rief einer der Helfer seinen Kameraden zu.

Auf einem Ski-Doo wurde der Bursch aus Hamburg in eine bereits aufgeheizte Hütte gebracht. Rund drei Stunden lang kämpften dort Ärzte und Sanitäter um dieses junge Leben - und sie gewannen. Zu diesem Zeitpunkt konnte auch die 16-jährige Irmgard noch lebend geborgen werden. Alle vier geretteten Jugendlichen mussten ins Schwarzacher Spital gebracht werden.

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Weblinks

Quellen

  • www.sn.at, 1. Februar 2022
  • www.nachrichten.at, abgefragt am 7. Juni 2020
  • www.lawine.salzburg.at, abgefragt am 7. Juni 2020
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 15. November 2023).