Mosaik am Pfarrhof Thomatal
Das Mosaik am Pfarrhof ist ein Wandbild am Pfarrhof Thomatal in der Lungauer Gemeinde Thomatal.
Geschichte
Bei der letzten Renovierung des Pfarrhofs 1954–1955 wurden die Fenster verkleinert, was nach Auffassung von Pfarrer Valentin Pfeifenberger das harmonische Erscheinungsbild negativ beeinflusste. Aus diesem Grund ließ er das heutige Mosaik nach seinem Entwurf anbringen. Ausgeführt wurde das Mosaik im Jahr 1960 vom Consuelo Mels-Colloredo. Nach einer Anzeige beim Bundesdenkmalamt in der Stadt Salzburg kam es zu Kritik. Das Entsetzen des zuständigen Landeskonservators Dr. Theodor Hoppe vermochte Pfarrer Pfeifenberger nicht zu erschüttern und so verblieb das Mosaik am Pfarrhof.
Beschreibung
Das zwei mal 2,2 m große Mosaik befindet sich über der Eingangstüre. Es ist auf weißem Untergrund aufgelegt und zeigt eine byzantinische Christusdarstellung auf einem Regenbogen sitzend, die rechte Hand zum Segen erhoben. Das Mosaik sollte die unterschiedlichen Wurzeln des christlichen Europas zeigen. Das römisches Erbe Europas sollen die fünf Wundmale Christi darstellen, die ihm im Auftrag der römischen Staatsmacht zugefügt wurden. Die griechische Tradition wird durch die Buchstaben Alpha und Omega dargestellt. Die germanische Wurzel zeigt die Haltung Christi, der das rechte Bein über das linke geschlagen hat, was einer germanischen Rechtssitte entspricht. Slawische Einflüsse sind durch das Wort Triumph in kyrillischen Buchstaben dargestellt. Ein auf den Kopf gestellter Schusterstuhl dient als Krone des Heilands.