Nischengrotte eines Lodron-Gartens
Die Nischengrotte eines Lodron-Gartens befindet sich heute an der südwestlichen Außenmauer des Loretoklosters in der rechtsufrigen Altstadt der Stadt Salzburg.
Geschichte
Obwohl die Nischengrotte den Eindruck einer 'Lourdes-Grotte' erweckt ist es doch der Rest einer frühbarocken Ganenanlage. Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron hatte für seine Verwandten den Primogeniturpalast an der südöstlichen Ecke des heutigen Mirabellplatzes errichten lassen. Dieser reichte über den dortige Stadttorbogen (Mitterbachbogen) bis an den Garten. Auf einer Ansicht von Philipp Harpff von 1643 zeigt die Ausdehnung des ursprünglichen Gartens von der heutigen Dreifaltigkeitsgasse bis zu den Mauern des Loretoklosters.
Seit 1848 hieß das Areal Priesterhausgarten, da es in den Besitz des nahegelegenen Priesterhauses übergangen war. An seiner Westseite wurde dann der Garten gegen Ende des 19. Jahrhunderts verbaut. Im 20. Jahrhundert diente die Fläche als Parkplatz für das an der Bergstraße gelegene Verlagshaus der Salzburger Nachrichten und der Salzburger Druckerei. Noch heute gibt es einen verkleinerten Parkplatz, der durch einen Torbogen in der ehemaligen Stadtmauer von der Paris-Lodron-Straße her erreichbar ist.
Vom ehemaligen Garten besteht heute nur ein kleiner Bereich in der Nordostecke des Areals sowie ein schmaler Grünstreifen vor der Grotte. Diese Nische besteht aus einer überwölbten,gemauerten Konche aus Ziegeln, der eine portalartige Rahmung mit Rundbogen und Dreieckgiebel vorgeblendet ist. Sie ist eine sogenannte Architektur-Grotte wie die meisten Grotten in Salzburg. Innerhalb dieser Architekturgruppe zählt sie zu einem im Italien des Manierismus ursprünglich bei Stütz- und Futtermauern anzutreffenden Typ. Diese Art wurde nördlich der Alpen häufig auch bei freistehenden Mauern angewendet.
Weblink
- Lage auf www.openstreetmap.org
Quelle
- Guido Friedl: Die vergessene Nischengrotte eines Lodron-Gartens, in: Barockberichte 14/15, 1997, S. 543-547