Probehaus für freie Tanz-, Theater- und Performance-Szene in Gnigl
Das Probehaus für freie Tanz-, Theater- und Performance-Szene befindet sich im Salzburger Stadtteil Gnigl.
Über das Probehaus Gnigl
Die Freie Tanz-, Theater- und Performance-Szene ist ein wichtiger Bestandteil des vielfältigen Kulturlebens in der Stadt. Die Kompanien, Gruppen und Einzelkünstler sind aktiv und produzieren regelmäßig. Seit Jahren besteht dringender Bedarf an entsprechenden Proberäumen. Im Jahr 2024 steht eine Gesamtfläche von über 1 000 m² für die Erarbeitung von Produktionen in Salzburg Gnigl zur Verfügung. Mit dem neuen Haus wird ein langjähriger Wunsch der freien Kulturszene, eine Forderung des Kulturleitbildes 2 der Stadt Salzburg sowie des Strategieprozesses der Stadt "Salzburg 2024 – Kultur.Leben.Räume" und des "KEP: Kulturentwicklungsplanes des Landes Salzburg" umgesetzt.
Die Ausstattungskosten in Höhe von rund 1,2 Mio. Euro und die monatliche Miete samt Betriebskosten in Höhe von rund 13.500 Euro tragen je zur Hälfte Stadt und Land Salzburg.
Mit einer täglichen Öffnungszeit von 06 bis 24 Uhr und einer guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Probehaus ein wichtiger Ort für die kreative Arbeit.
Fünf Proberäume - modernste Ausstattung
Das Probehaus verfügt über fünf Proberäume – zwischen 84 m² und 128 m² – mit insgesamt 555 m² und modernster technischer Ausstattung. Die Anforderungen, die Proberäume für Theater und Tanz erfüllen müssen, wurden von der Kulturabteilung gemeinsam mit Künstler:innen definiert und in Folge umgesetzt. Die Spezialböden für Tanz, Raumhöhen von bis zu sechs Metern, Schallschutz und vieles mehr bieten perfekte Arbeitsbedingungen. Ferner stehen ein Produktionsbüro – geeignet für Tonaufnahmen -, ausgestattete Aufenthaltsbereiche sowie Sanitäranlagen zur Verfügung. Alle Räume sind zudem barrierefrei zugänglich.
Halle D – Werkstätte
Neue Stücke müssen nicht nur geprobt werden. Bühnenbilder, Kostüme und Requisiten müssen ebenfalls produziert werden. Daher wurde die Halle D, die sich neben dem Probehaus befindet, als Werkstätte adaptiert. Somit stehen rund 300 m² für textile Arbeiten, Reparaturen, Druck, Zuschneiden etc. zur Verfügung. Fünf Arbeitstische, Stromanschlüsse und Ausgussbecken sind vorhanden, sämtliche Materialien und Geräte müssen von den Nutzer selbst mitgebracht werden. Die einmaligen Ausstattungskosten in Höhe von 100.000 Euro und die Miete samt Betriebskosten von rund 3.000 Euro teilen sich Stadt und Land Salzburg zu je 50 Prozent.
Betrieb und Buchungen
Das Probehaus und die Halle D werden als Betrieb gewerblicher Art von der MD 7/01 - Städtische Betriebe geführt. Buchungsanfragen für die Proberäume und die Werkstätte können über die Plattform Venuzle [1] sowie probehaus@stadt-salzburg.at erfolgen. Die Tarife für die Nutzung der Räumlichkeiten sind abhängig von Art und Dauer. Die Räumlichkeiten sind im ersten Quartal bereits zu 40 Prozent ausgebucht, darunter sind: Theater Ecce, Freie Bühne Salzburg, SEAD, Hungry Sharks, Theater Direkt, Tanzsportverein Next Step, MOTA und Lio Jakob.
Die Räumlichkeiten des Probezentrums stehen vorrangig für Proben von Theater-, Tanz- und Performance-Schaffenden zur Erarbeitung einer konkreten Bühnenproduktion zur Verfügung. Nach Maßgabe der freien Zeiten können die Räume aber auch für Workshops, Kurse, Aus- und Fortbildungen im Theater- und Tanzbereich für Kinder, Jugend und Erwachsene genutzt werden. Das Probehaus sowie die Halle D sind auch gut mit Bus und S-Bahn erreichbar, insgesamt fünf Parkplätze sind für die Nutzer verfügbar.
Geschichte
Es hat lang gedauert bis zu dieser Öffnung eines Hauses für die freie Szene. Schon vor gut 20 Jahren war im Kulturleitbild der Stadt die Notwendigkeit vermerkt. Zwischendurch waren auch die Planungen für einen anderen Standort sehr weit gediehen: Erarbeitet worden war das Konzept für ein Kreativzentrum auf dem Areal der einstigen Rauchmühle. 44 freie Gruppen hätten dort Raum zum Proben und Produzieren gefunden. Das Projekt wurde 2019 von ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner wegen zu hoher Kosten gestoppt. Ein Umstand auf den Markus Grüner-Musil von der Bürgerliste mit Bedauern zurückblickt. "Das Kreativzentrum Rauchmühle hätte Kreativwirtschaft und freie Kulturszene unter ein Dach gebracht und wäre für den Nord-Westen der Stadt ein vitales Stadtteilzentrum gewesen. Das neue Probenhaus in Gnigl erfüllt diese Anforderungen nicht", sagt er.
Vizebürgermeister Auinger (SPÖ) sieht nun einen "Quantensprung" - auch für eine Belebung des Stadtteils. Möglich wurde das, weil nach Beerdigung des Rauchmühle-Projekts Bauunternehmer Wilhelm Hannak der Stadt angeboten hatte, in seinem Gewerbegebiet in Gnigl eine Halle nach den Vorstellungen der Kulturtätigen zu errichten.
Facts zum neuen Probehaus
- Exakte Größe: 954,25 m² Probehaus, 291,71 m² Halle D
- Start 2024 (20-jähriger Kündigungsverzicht)
- Betriebszeiten (fast) rund um die Uhr: Montag bis Sonntag, 6 bis 24 Uhr
- Fünf Proberäume + Lagerräume, Aufenthaltsbereich, Arbeitsraum und Teeküche
- Eine Werkstätte
- Ausstattungskosten: 1,2 Millionen Euro (Probehaus), 100.000 Euro (Halle D)
- Probehaus wird als Betrieb der städtischen Betriebe MA 7 / 01 geführt
Weblink
- Tarife 2024, pdf
Quellen
- www.stadt-salzburg.at/presseaussendungen, 16. Jänner 2024
- www.sn.at, 17. Jänner 2024