Robert Graf Salm-Reifferscheidt
Robert Graf Salm-Reifferscheidt (* 1864) wohnte in den 1930er-Jahren im Daun-Schlössl in der Riedenburg in der Stadt Salzburg.
1934: Geistesgegenwart eines betagten Edelmannes
Ein Bericht aus der Salzburger Chronik vom 1. September 1934:
Der in Villa Berta in [Anm. damals noch] Nonntal wohnhafte 70jährige Robert Graf Salm-Reifferscheidt befand sich in der Nacht des vergangenen Donnerstag in schwerer Ertrinkungsgefahr. Graf Salm-Reifferscheidt, der es sich trotz seines hohen Alters nicht nehmen ließ, dem Vaterlande in diesen bedrohlichen Tagen[1] seine Dienste zu weihen, unternahm in dieser Nacht als Inspizierender des Nonntaler Ortsschutzes einen weitausgedehnten Inspizierungsgang. Als er gegen 11 Uhr nachts vom Schartentor kommend, entlang des Almwegs Hinter dem Versorgungshause ging, glitt er in der Dunkelheit aus und stürzte in den Almkanal. Seine Bemühungen, sich am steilen Unser zu retten, waren vorerst vergeblich, so daß sich der Graf in höchster Lebensgefahr befand. Da er innerte er sich, daß nahe der Villa "Berta" am Kanalsrande ein für die Wäscherinnen bestimmtes Brett befestigt sei und rasch entschlossen schwamm Graf Salm-Reifferscheidt in der Dunkelheit und in voller Kleidung die mehr als 200 Meter lange Strecke bis dorthin und rettete sich so durch seine Geistesgegenwärtigkeit vom Tode des Ertrinkens Die vaterlandstreue Bevölkerung beglückwünscht ihn hiezu aus ganzem Herzen.
Quelle
- ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 1. September 1934, Seite 8
Anmerkung
- ↑ Es war das Jahr des Juliputsches