Freie Vereinigung der Amateur-Fußballvereine Österreichs - Landesgruppe Salzburg

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Die Freie Vereinigung der Amateur-Fußballvereine Österreichs - Landesgruppe Salzburg war der von 1926 bis 1934 existierende Fußball-Landesverband der bundesweit agierenden Freien Vereinigung der Amateur-Fußballvereine Österreichs, kurz VAFÖ genannt.

Kurze Geschiche des Arbeiterfußball-Verbandes

Am 7. März 1926 konstituierte sich die "Freie Vereinigung der Arbeiter-Fußballvereine", die zweite Interessensgruppe innerhalb des Österreichischen Fußballbundes neben dem bürgerlichen "Schutzverband" als "Freie Vereinigung der Amateur-Fußballvereine Österreichs" (VAFÖ) neu, liquidierte in weiterer Folge den Österreichischen Fußballverband und trat mit 1. Juli 1926 dem "Arbeiterbund für Sport und Körperkultur (ASKÖ) bei. Durch die Mitgliedermehrheit im ÖFV wurde die VAFÖ zum legitimen Nachfolger des bisherigen Verbandes und ließ sich die bis dahin durch den ÖFV gewonnenen Titel wie auch die Mitgliedschaft in der FIFA durch den von den bürgerlichen Vereinen als Reaktion auf die Liquidierung des ÖFV gegründeten "Allgemeinen Österreichischen Fußball-Bund (AÖFB) abkaufen. Nur dadurch wurde es möglich, dass sich der später aus dem AÖFB entstandene Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) noch heute auf die Geschichte vor 1926 berufen darf.

Der Arbeiterverband kümmerte sich vor allem um die Förderung des auf Amateurbasis betriebenen Arbeitersports, gründete eine eigene österreichische Arbeiter-Auswahlmannschaft und eine eigenständige VAFÖ-Meisterschaft mit mehreren Klassen rein für Arbeitervereine, die aber ebenso wie die Meisterschaften des ÖFV bzw. des neuen AÖFB auf den Großraum Wien beschränkt blieben. Daneben gab es aber auch im Arbeiterverband eigene VAFÖ-Landesgruppen in den Bundesländern, die in sich geschlossene Landesligen und Landespokalbewerbe ausschrieben.

Bedeutung für Salzburg

Auch in Salzburg trennte sich der Fußballverband in einen bürgerlichen Allgemeinen Salzburger Fußballverband (ASFV) und einen "roten" Arbeiterverband (VAFÖ-Landesgruppe Salzburg). Viele der noch jungen Salzburger Vereine deren Aktive zumeist dem Arbeitermilieu entstammten spielten daraufhin in den Meisterschafts- und Pokalbewerben des VAFÖ.

Nach den Februar-Unruhen des Jahres 1934 drohte allen Arbeitervereinen österreichweit die Zwangsliquidierung, die jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich umgesetzt wurde. Während etwa in Oberösterreich mit Vorwärts Steyr letztlich nur ein einziger Arbeiterfußballverein der Zwangsauflösung zum Opfer fiel, wurde diese Maßnahme in Salzburg rigoroser umgesetzt. Um weiter Vereinsfußball betreiben zu können entschlossen sich viele Vertreter der ehemaligen Arbeitervereine zu Neugründungen politisch unmotivierter Vereine und zum Beitritt dieser zum Allgemeinen Salzburger Fußballverband, der sich nach der im Oktober 1936 erfolgten rechtlichen Auflösung des VAFÖ wieder in Salzburger-Fußballverband (SFV) rückbenannte. Beispiele dafür sind u. a. der Halleiner AC als Nachfolger des "roten" 1. Halleiner SK, der TSV Maxglan der seine Wurzeln im SK Vorwärts Maxglan hatte, der SK Bürmoos als Nachfolger des 1. ASK Union Bürmoos oder auch der kurz zuvor gegründete und noch nicht in der Meisterschaft tätige Bischofshofener SK als Neugründung des ATSV Bischofshofen.

Die Salzburger VAFÖ-Wettbewerbe

Die erste Landesmeisterschaft des Arbeiterverbandes in Salzburg wurde 1926/27 ausgetragen. Der obersten Spielklasse gehörten damals u. a. die Vereine 1. ASK Salzburg, SK Horekan Salzburg, 1. Maxglaner SK "Vorwärts" und 1. Halleiner Sportklub an. Als Rekordmeister konnte sich dabei der 1. ASK Salzburg in der kurzen Geschichte der Arbeiterlandesmeisterschaft verewigen.

Bedeutender als die Meisterschaft waren für die Arbeiterfußballer aber die beiden Pokalbewerbe - 1.-Mai-Cup und 12.-November-Cup - die damals getrennt für Mannschaften der 1. und 2. Spielklasse ausgetragen wurden. Auch in diesen jährlich ausgetragenen Bewerben setzten sich mit dem 1. ASK bzw. Admira Salzburg, Vorwärts Maxglan und 1. Halleiner SK regelmäßig die besten Arbeiterklubs durch.

Trotz der großen Rivalität der beiden Verbände kam es durchaus auch zu Verbandswechseln einzelner Klubs. So erreichte z. B. der FC Rapid Salzburg sowohl das Finale im bürgerlichen Dr.-Rehrl-Pokal als auch im 1.-Mai-Cup der Arbeiterfußballer, das die Lehener einmal auch für sich entscheiden konnten.

Salzburger VAFÖ-Vereine

Angeführt werden nur Vereine die in den beiden obersten Spielklassen bzw. auch in einem der Pokalbewerbe tätig waren.

Arbeitervereine aus der Stadt Salzburgen waren SK Admira Salzburg (1. ASK Salzburg; 1. Salzburger ASK-Fürberg), SK Horekan Salzburg (später umbenannt in 1. ASK Itzling), FC Rapid Salzburg und der Lehener ASK. Aus dem Flachgau kamen die Klubs 1. ASK Union Bürmoos, ASK Gnigl, 1. Itzlinger AC, SK Vorwärts Maxglan, 1. ASK Vorwärts Oberndorf und SK Amateure Oberndorf. Der einzige Vertreter aus dem Tennengau, der an der Meisterschaft teilnahm, war der 1. Halleiner SK.

(Bei dieser Aufzählung ist zu beachten, dass manche der heutigen Salzburger Stadtteile damals noch als selbständige Gemeinden dem Flachgau zuzurechnen waren).

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