Walter Meiberger

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Walter Meiberger

Walter Meiberger (* 1960) ist Zimmerer und Geschäftsführer der Firma Meiberger Holzbau aus Lofer.

Vorgestellt

Die Wohnanlage Samer Mösl im Salzburger Stadtteil Gnigl ist mittlerweile international bekannt. Vergangene Woche gab es für den Holzbau den Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit. Mit 60 Wohneinheiten ist es die größte mehrgeschoßige Passivwohnhausanlage in Österreich. Für den Holzbau zeichnet die Firma Meiberger Holzbau aus Lofer verantwortlich.

Walter Meiberger führt den Familienbetrieb seit 1985. Bereits sein Großvater war Zimmerer. Der ist noch mit seinem Werkzeug auf der Suche nach Aufträgen von Bauer zu Bauer gezogen. Das war damals so üblich. Meibergers Vater hat dann 1959 im Zentrum von Lofer den Betrieb gegründet und bis 1985 geführt. In diesem Jahr ist er tödlich verunglückt, als er auf einem eisigen Dach ausrutschte. "Ich habe in Hallein die Fachschule für Holzbau gemacht", sagt Meiberger. "1979 bin ich in den Betrieb eingestiegen. Als mein Vater verunglückt ist, war ich 25. Ich musste von einem Tag auf den anderen die Firma übernehmen. Es war nicht einfach."

Als Meiberger die Firma übernommen hat, arbeiteten dort fünf bis sechs Leute. Er kaufte 1990 das leer stehende Areal der ehemaligen Loferer Holzindustrie. "Wir haben viel investiert, umgebaut und modernisiert. Wir haben Büros und Lagerhallen gebaut." Heute beschäftigt Meiberger im Schnitt 40 Leute. "Wir haben viel Stammpersonal. Alle Leute aus meiner Anfangszeit sind noch da."

Durch die Vergrößerung musste sich die Firma neue Betätigungsfelder suchen. "In Lofer wird nicht so viel gebaut", sagt Meiberger. "Wir mussten raus und haben früh in Deutschland und Tschechien gebaut." Zuletzt errichtete Meiberger eine neue Zentrale für die Firma Acutronic in der Schweiz mit 5500 Quadratmetern Nutzfläche. Acutronic ist Weltmarktführer für Hightech-Simulatoren für die Schiff-, Luft- und Raumfahrtindustrie. 54 Sattelschlepper mit den computergesteuert vorgefertigten Teilen fuhren von Lofer in die Schweiz.

Meiberger war auch Pionier auf dem Passivhaussektor. "Am Anfang sah man uns als Spinner an. Aber jetzt kommen die Aufträge." Beim öffentlichen Holzbau in Salzburg sei aber noch viel mehr möglich, kritisiert Meiberger. "Dass es geht, zeigt das Samer Mösl. Aber es fehlt das Bekenntnis der Politik zum Holzbau." Neben Hightech-Holzbau liefert Meiberger auch traditionelles Handwerk. Er deckt Kirchen mit maßgefertigten Schindeln oder wartet Steganlagen in Pinzgauer Klammen. Das hat auch schon sein Vater gemacht.

Quelle

  • Salzburger Nachrichten (Anton Kaindl)