Beatrix Binder

Beatrix von Degenschild 1947

Beatrix [Binder] von Degenschild (* 20. September 1916; † 1965) war Burgschauspielerin und die Schwester von Franz Josef Binder, Ritter von Degenschild, Entwicklungsingenieur und Motorradrennfahrer.

Salzburgbezug

Noch im Salzburger Stadttheater,[1] das unter dem Regime der Nationalsozialisten zum Salzburger Landestheater wurde, war Beatrix von Degenschild zu sehen.[2]. Sie trat auch gemeinsam mit Magda Schneider auf, der Mutter von Romy Schneider.[3] Nach einem Skandal 1947 am Salzburger Landestheater, in dem es auch um die Gagen für Schauspieler ging,[4], ging Binder nach Wien, wo sie als Burgschauspielerin am Wiener Burgtheater engagiert wurde.

Eine Beschreibung der Schauspielerin von Reinhold Glaser im "Salzburger Volksblatt" vom 6. April 1940:[5]

Beatrix von Degenschild bleibt; die junge begabte Künstlerin, deren erstes Engagement Salzburg war, wird in dem Schauspiel von Gobsch eine regelrechte Revolutionärin verkörpern. Jawohl, eine Revolutionärin, und das unmittelbar nachdem sie im "Bauer als Millionär" so ganz im Schimmer innerer Ausgeglichenheit die "Zufriedenheit" auf die Bühne gestellt hat. Fräulein Degenschild, deren frühester Jugendtraum es war, Turnlehrerin zu werden, wirkt ganz aus ihrer einfachen mädchenhaften Art. In Ton, Rede, Mienenspiel und Haltung liegt Grazie. Erinnern wir uns ihrer Solveig in "Peer Gynt", der Bianca in "Der Widerspenstigen Zähmung"; sie zeigte sich in diesen Rollen, verglichen mit ihrer ersten - der Natalie in "Prinz Friedrich von Homburg" - in einem beflügelten Aufschwung ihres Talents. Auch ihrer Susanne in der Komödie "Der Engel mit dem Saitenspiel" soll an dieser Stelle nicht vergessen werden. Beatrix v. Degenschild kam nach sechs Semestern Wiener Staatsakademie - aus dieser Zeit sind ihr die Namen Josef Gielen und Wilhelm Klitsch in guter Erinnerung - in unsere Stadt. Die herzliche Aufnahme, die ihr das Salzburger Publikum bereitet hat, wird die junge ehrgeizige Künstlerin zu größtem Eifer für ihre Tätigkeit in der Spielzeit 1940/41 anspornen. Doch angespornt braucht sie wahrlich nicht zu werden; sie ist mit Leib und Seele, mit Herz und Sinn - Schauspielerin.

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Beatrix Binder, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.

Quellen

  1. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 3. November 1939, Seite 13
  2. ANNO, "Salzburger Tagblatt", Ausgabe vom 28. März 1947, Seite 7
  3. ANNO, "Salzburger Tagblatt", Ausgabe vom 27. Dezember 1946, Seite 7
  4. ANNO, "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 27. August 1947, Seite 3
  5. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 6. April 1940, Seite 3