Gerhard Darmann

Gerhard Darmann

Gerhard Darmann (* 7. April 1960 in Wolfsberg, Kärnten) ist Fachtheologe und selbstständiger Religionspädagoge.

Leben

Nach dem Studium in der Stadt Salzburg und Graz trat er 1988 als Referent für Laientheologen in den Dienst der Erzdiözese Salzburg. 1991 begann seine Ausbildung zum Psychotherapeuten. 1999 und 2000 waren als "Erziehungsurlaub" seiner Tochter Lydia gewidmet. Seit 2003 leitet Gerhard Darmann die Telefonseelsorge Salzburg.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


"Sie kennen sicher den Spruch: 'Es gibt Tage, da möchte ich mit jemandem reden.' Für solche Tage sind wir da. Rund um die Uhr. Kostenlos. Es reicht, die Nummer 142 zu wählen." Schon dieses Zitat zeigt: Gerhard Darmann ist es gewohnt, die Dinge auf den Punkt zu bringen.

Klare Worte auch auf nicht einfache Fragen zu finden, das gehört zu seinem Berufsalltag. Darmann leitet die Telefonseelsorge Salzburg. Das ist eine von katholischer und evangelischer Kirche getragene Institution, die Erste Hilfe für ein aus dem Lot geratenes Innenleben leistet. Zwischen Weihnachten und Jahreswechsel öfter als sonst.

Es ist eine Ausnahme, Darmann selbst an das Nottelefon zu bekommen. Er macht nur sporadisch Dienst. Als Leiter ist er in der Öffentlichkeit präsent. "Das Wesen der Telefonseelsorge ist die Anonymität", sagt Darmann, "das betrifft sowohl die Menschen, die Hilfe suchen, als auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."

Die Anonymität geht so weit, dass nicht einmal die Standorte der drei Dienststellen bekannt gegeben werden. Im Schichtdienst sind über 130 Leute ehrenamtlich tätig. Durch die Anonymität fällt der womöglich hemmende Ersteindruck weg. Stichwort: jemanden nicht riechen können.

Die Bewältigung der Gratwanderung zwischen Distanz und dem Aufbau einer von Vertrauen getragenen Nähe zu den Hilfesuchenden bedarf einer sorgfältigen Schulung. Darmann: "Die Wochenendseminare erstrecken sich über zwei Jahre. Der Dienst am Telefon verlangt sehr viel ab."

Der größte Wunsch des bekennenden Radfahrers bei jedem Wetter ("Ich habe einen Führerschein, besitze aber kein Auto") ist es, die Rufnummer 142 so populär zu machen, dass sie wie jene von Feuerwehr (122), Polizei (133) und Rotem Kreuz (144) stets im Kopf präsent ist.

"Wir sind nicht nur für die schweren Lebenskrisen oder in Ausnahmesituationen da", sagt Darmann, "die Menschen sollen an uns denken, wenn kurzfristig eine scheinbar unüberwindbare Wand auftaucht."

Quellen