Monopis monachella

Trentino, Trento, Pietromurata, 1983.06.10

Monopis monachella (Tinea monachella Hübner, 1796: 65, Taf. 21, Fig. 143[1]) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae (Echte Motten).

Diagnose

Durch die auffällige Zeichnung der Vorderflügel ist die Art in Salzburg unverwechselbar.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[2]

M. monachella ist in Salzburg bisher nur aus der Stadt Salzburg, deren Umgebung (Hallwang, Kasern), hier allerdings nur mit Funden vor 1970, sowie aus dem Weidmoos bei Lamprechtshausen und aus Bürmoos nachgewiesen worden (Zonen I und Ia nach Embacher et al. 2024, siehe auch Kurz et al. 2010b). Die bekannte Höhenverbreitung im Land ist demnach sehr gering und erstreckt sich nur von 425 bis 465 m (Kurz & Kurz 2024). Über den natürlichen Lebensraum der Art liegen aus Salzburg keine Angaben vor, Hannemann (1977) gibt sie für Deutschland um Weiden und in Gebüsch an. Die Imagines wurden in Salzburg von Mai bis Oktober angetroffen und verteilen sich auf zwei sich überlappende Generationen.

Nachbarfaunen

Mit Ausnahme von Osttirol und Kärnten wird M. monachella aus allen österreichischen Bundesländern gemeldet (Huemer 2013). Klimesch (1990) gibt sie in Oberösterreich allerdings nur aus dem Alpenvorland (Ibmer Moor und Steyr) an. In Bayern ist die Art aus allen vier Landesteilen bekannt, im voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den Alpen allerdings nur mit Funden vor 2000 (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie der Art ist in Salzburg nichts bekannt. Nach Hannemann (1977) leben die Raupen in Vogelnestern, in Bauten kleiner Nagetiere, an Gewöllen und Aas, sowie an Tierhäuten (siehe auch Gaedike 2019). Wegen der geringen Verbreitung der Art im Land, besonders der geringen Höhenverbreitung, wird M. monachella in Salzburg als gefährdet eingestuft, zumal die auffällige Art kaum übersehen werden kann (Einstufung VU nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Gaedike, R. 2019. Tineidae II (Myrmecozelinae, Perissomasticinae, Tineinae, Hieroxestinae, Teichobiinae and Stathmopolitinae). In: Karsholt, O., Mutanen, M. & M. Nuss (2019): Microlepidoptera of Europe 9, Leiden, Boston (Brill): I-XXIII, 1-248.
  • Hannemann, H.-J. 1977. Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae) Gespinstmotten (Yponomeutidae) Echte Motten (Tineidae). - In: Dahl, F. 1925. Die Tierwelt Deutschlands. 63. Teil. VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 275 pp., 17 Taf.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A., M. E. Kurz & G. Embacher 2010b. Die Tineidae (Lepidoptera) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik, 11: 3–8.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2024.11.14].

Einzelnachweise

  1. Jacob Hübner (* 1761, 1826), Augsburger Kupferstecher und Textilzeichner und nebenberuflicher Entomologe; schuf 1952 Kupfertafeln, auf denen er 3598 Schmetterlinge abbildete, davon mehr 1500 erstmalig (euroleps.ch); hier: Der Sammlung europäischer Schmetterlinge zweyte Horde. Die Schwärmer. 179).
  2. siehe Phänologie