Pfarrhofgut St. Martin bei Lofer

Das Pfarrhofgut St. Martin bei Lofer ist ein historisches Gebäude in der Pinzgauer Gemeinde St. Martin bei Lofer.

Geschichte

Das Pfarrhofgut ist nach der Pfarrkirche zum hl. Martin von Tours vermutlich das älteste Gebäude in St. Martin. Es hatte einen Glockenturm, weil es Jahrhundertelang im Besitz der Kirche war. Pfarrer Michael Australis richtete 1510 eine der hl. Barbara geweihte etwa 25 Quadratmeter große Kapelle im Pfarrhofgut ein. Das war die erste Erwähnung des Gebäudes, das aber sicher schon früher stand. Teil des Besitzes waren vier Hektar Grund. Eigentümer war das Augustiner Chorherrenstift San Zeno in Reichenhall, später die Erzdiözese Salzburg.

Am 23. Juli 1764 brannte das Haus ab. Der Salzburger Hofbaumeister Wolfgang Hagenauer erstellte 1765 einen Plan zum Wiederaufbau, der umgesetzt wurde. Das Pfarrhofgut erhielt jene Form, die es heute noch hat.

Bis 1959 wohnten hier die Pfarrer von St. Martin.

Glockenturm im 21. Jahrhundert

Es gibt in Österreich nur ganz wenige Bauernhöfe, die einen Glockenturm haben. Josef Eder, der Besitzer des Pfarrhofguts ließ im Dezember 2019 auf seinem Haus einen solcher Glockenturm montieren. Dabei handelt es sich nicht um eine der im Pinzgau üblichen kleinen Essens- oder Wetterglocken, mit denen früher die Dienstboten zum Essen gerufen wurden und deren Läuten Unwetter fernhalten sollte. Dieser Glockenturm ist mit dem Unterbau innerhalb des Hauses rund zehn Meter hoch. Etwa fünf Meter stehen aus dem Dach heraus.

Bei dem Turm handle es sich um einen genauen Nachbau des barocken Turms, der früher auf dem Haus gewesen sei, sagt Mathias Friedl von der Firma Holzbau Meiberger. Er hatte ihn geplant, wobei vor allem die Holzkonstruktion des Zwiebelturms eine Herausforderung war. "Wir haben noch nie einen Glockenturm neu gebaut", sagt Friedl. Die Gesamtplanung für die Sanierung des Hofs machte die Firma Bauhandwerk aus Lofer.

Quelle