Protestbühne Salzburger Festspiele

Die Salzburger Festspiele als Protestbühne garantieren den Protestierenden eine weltweite Aufmerksamkeit, da zu den Salzburger Festspielen alljährlich auch eine große Schar von Journalisten, Fernseh- und Radiostationen anreisen.

1986

Am 27. Juli 1986 stellten Demonstranten ein Massensterben nach einem atomaren Störfall in der Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf[1] während der Festspiele vor dem Großen Festspielhaus dar. Der Protest richtete sich auch gegen den bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, der Stammgast bei den Salzburger Festspielen und dessen Prestigeprojekt die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf war. Die Wiederaufbereitungsanlage wurde nicht zuletzt wegen der anhaltenden massiven Protesten nie errichtet.

2011

Zur Eröffnung der Festspiele 2011, am Mittwoch, 27. Juli, reiste die Linzer Aktionsgemeinschaft Social Impact nach Salzburg. Sie erklärte den Beginn der Festspiele zum "1. Welttag gegen die Neidgesellschaft" nach dem Motto "Jeder hat ein Recht auf Reichtum". Social Impact treten in ironischer Anlehnung an den Verein Freunde der Salzburger Festspiele als Freunde des Wohlstands auf. Es sei eine Schande, wie in Österreich mit der Minderheit reicher Menschen umgegangen werde, sagte die Sprecherin mit dem Pseudonym Gertrude Vielmoos von Social Impact. "Die Politik möchte mit Reichen- und Bankensteuer die keimende Konjunktur ersticken."

Bürgermeister Dr. Heinz Schaden hingegen seilte sich vom Mönchsberg über einem Protestplakat ab. Damit wollte er gegen den Bau der 380-kV-Salzburgleitung des Verbunds über den Hausberg der Salzburger, den Gaisberg, protestieren. Nach dem Entrollen des Plakats wechselte der Bürgermeister das Abseilgewand mit seinem dunklen Anzug und eilte zum Festakt zur Festspieleröffnung.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Bayern, nördlich von München, etwa 200 Kilometer von Salzburg entfernt