Für unser Bruck

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Für unser Bruck (FUB) ist eine in der Pinzgauer Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße tätige, in deren Gemeindevertretung vertretene politische Gruppierung.

Geschichte

Für die Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2024 bestand in Bruck an der Großglocknerstraße folgende Ausgangslage:

Bei der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2019 hatte die ÖVP unter Vizebürgermeisterin Barbara Huber über die in Bruck seit dreißig Jahren dominierende SPÖ triumphiert. Huber hatte Bürgermeister Herbert Burgschwaiger mit 59 : 34,4 Prozent der Stimmen entthront, die ÖVP bei der Gemeindevertretungswahl ihren Stimmenanteil gegenüber 2014 von 38 auf 52,5 Prozent gesteigert, die anderen Parteien (SPÖ, FPÖ, Grüne) hatten Verluste eingesteckt, darunter die SPÖ einen solchen von 38,9 auf 32 Prozent der Stimmen.

Nun, bei der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2024, hatten die Brucker die Wahl zwischen fünf Parteilisten und ebensovielen Bürgermeisterkandidaten:

  • Für die ÖVP kandidierte Bürgermeisterin Barbara Huber.
  • Für die SPÖ trat Natascha Kendler an. Nachdem diese im November 2023 in der Mitgliederversammlung auf den ersten Platz gerückt war, hatte der damalige Ortsparteivorsitzende Günther Schrott mit seiner Partei gebrochen und stieg nun mit der neuen "Bürgerliste Bruck" in den Ring.
  • Ähnlich verhielt es sich mit dem entthronten Bürgermeister und nunmehrigen Vizebürgermeister Herbert Burgschwaiger, der nach seiner Wahlniederlage im Unfrieden aus der Partei geschiedenen war: Er stellte sich mit einer Liste "Für unser Bruck" (eigentlich war der Name "Bürgerliste Bruck" vorgesehen gewesen, aber den hatte bereits Günther Schrott weggeschnappt) neuerlich den Wählern.
  • Die Grünen setzten, wie schon 2019, auf Johann Gratz. Die FPÖ kandidierte nicht.

Die unter dem Namen "Für unser Bruck" eingereichte Parteiliste enthielt zehn Namen, darunter auch den des ehemaligen ÖVP-Vizebürgermeisters Oliver Resl, der zur SPÖ-Fraktion gewechselt war und wie Burgschwaiger nach der Wahl von 2019 der SPÖ-Gemeindevertretungsfraktion den Rücken gekehrt hatte.

Als wichtigstes Anliegen nannte der Wahlwerber Burgschwaiger, dass die Mietkosten im Rahmen bleiben. Weiters wollte er sich dafür einsetzen, dass in Bruck weniger Eigentums- und mehr Mietwohnungen gebaut werden. Kritisch sah er den Plan, bei der neuen Feuerwehr auch einen Kindergarten zu bauen: Der Standort sei zwar für die Feuerwehr, aber nicht für einen Kindergarten geeignet (neben der im Sommer stark befahrenen Großglocknerstraße gelegen, im Winter schattig und zu Fuß schlecht erreichbar).

Am Wahltag konnte Huber ihren Stimmenanteil gegenüber der Wahl von 2019 ausbauen (57,9 gegenüber 51,8 Prozent), ihre ÖVP die absolute Stimmenmehrheit (51,8 gegenüber 52,5 Prozent) und somit auch Mandatsmehrheit halten. Natascha Kendler landete (mit 16,9 gegenüber Burgschwaigers 34,4 Prozent von 2019) ebenso wie ihre SPÖ (23,3 % gegenüber ehemaligen 32 %) abgeschlagen auf dem zweiten Platz (und verlor dabei auch den Vizebürgermeisterposten an die ÖVP). Von den Listen der ehemaligen Sozialdemokraten war Herbert Burgschwaiger (12,9 %) mit seiner "Bürgerliste Bruck" (10,5 %) mit Erfolg gesegnet. Günther Schrott kam hingegen nur auf 4,2 %, seine Liste "Für unser Bruck" auf 3,8 Prozent und ging auch bei der Mandatsverteilung leer aus. Und Johann Gratz konnte sich über einen Stimmenzuwachs freuen, als Bürgermeisterkandidat wie auch als einer der beiden grünen Gemeindevertreter (von 8,9 auf 10,5 Prozent), was sich sehr bald bemerkbar machen sollte:

Bei der Gemeindevertretungswahl hatten FUB und Grüne exakt dieselbe Stimmenzahl auf sich vereinigt und waren ex aequo stärkste Kraft nach ÖVP und SPÖ. Als es dann um die Wahl des Gemeindevorstandes ging, hatten daher beide Parteien denselben Anspruch auf den siebenten und letzten Gemeinderatsposten. Nach der Salzburger Gemeindeordnung musste nun das Los entscheiden – dies war, jedenfalls nach Kenntnis des Amtes der Salzburger Landesregierung, bei Salzburger Gemeindewahlen der erste Fall dieser Art. Das jüngste Gemeindevertretungsmitglied zog das Los, und dieses fiel zugunsten des grünen Kandidaten Hans Gratz aus. Für den FUB-Kandidaten Burgschwaiger blieb nur eine beratende Stimme im Gemeindevorstand übrig. Er trug es mit Fassung: "Ich bin mit den zwei Mandaten, die wir gemacht haben, sehr zufrieden. Ich sitze in der Gemeindevertretung, wo die meisten wichtigen Entscheidungen in der Gemeinde fallen. Und als beratendes Mitglied in der Vorstehung bekomme ich alle Informationen."

Quellen