Hochgrab des Johann Werner von Raitenau
Das Hochgrab des Johann Werner von Raitenau ist das einzige Hochgrab in der Stiftskirche St. Peter der Benediktiner-Erzabtei St. Peter in der Altstadt der Stadt Salzburg und das bedeutendste Denkmal dieser Art in Salzburg.
Hochgrab des Johann Werner von Raitenau
Hans Werner von Raitenau, der Vater des Salzburger Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau, führte ein Salzburger Kontingent von 500 Mann zum Kampf gegen die Türken nach Kroatien, wo er eines natürlichen Todes starb[1].
Das Grab lag ursprünglich vor dem Kreuzaltar im Mittelschiff der Kirche, wobei die Grabplatte mit dem Hochrelief bereits vorhanden war. Erst später ließ Wolf Dietrich den Marmorsarkophag anfertigen und die Grabplatte daraufversetzen.
Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron ließ das Grabmal in das nördliche Seitenschiff übertragen, seit 1903 befindet es sich in der Rehlingenkapelle.
Es ist ein Kenotaph (Scheingrab), birgt also keine menschlichen Überreste.
Beschreibung
Der Sarkophag ist aus rotem, weiß gesprenkeltem Marmor gefertigt.
Die Deckplatte zeigt im Hochrelief einen Ritter in voller Rüstung auf einem ausgebreiteten Bahrtuch, den Kopf auf einem Kissen. Gleichwohl wird die Figur stehend aufgefasst. Die linke Hand ruht auf der Brust, die rechte hält einen Kommandostab. Zu Füßen des Dargestellten befinden sich Helm und Schild.
Die Deckplatte hat eine Umschrift, in später gotischer Minuskel mit Frakturversalien ausgeführt, mit dem Wortlaut:
- "Hie ligt begraben der Edl und gestreng Herr Herr / Johan Werner von Raithnaw zu Langenstein Ritter und Landsknecht oberster / Welcher da er starb in Crabaten wider den Erb/feindt. Als man zalt 1593 iar."
Urheberschaft und Würdigung
Das Grab ist das einzige Hochgrab in St. Peter und das bedeutendste Denkmal dieser Art in Salzburg. Es stammt von Wolf Dietrichs Hofbildhauer Veit Eschay. Der Sarkophag wurde vermutlich von Eschays Nachfolger Matthäus Murmann gearbeitet.
Literatur
- Walz, Michael, Frey, Carl von: Die Grabdenkmäler von St. Peter und Nonnberg zu Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK), 18.., Nr. 219.
- Tietze, Hans: Österreichische Kunsttopographie 12 (Wien 1913), S. 31.
- Martin, Franz: Beiträge zur Geschichte Erzbischof Wolf Dietrichs von Raitenau, in: MGSLK 51, 1911, S. 209-336.
- Wagner, Franz: Zur Tätigkeit Veit Eschays als Hofbildhauer des Salzburger Erzbischofs Wolf Dietrich, in: Alte und moderne Kunst 23 (1978), S. 11 ff.
- Zaisberger, Friederike in: Salzburger Museumsblätter 41 (1980), S. 26.
Quellen
- St. Peter in Salzburg. Das älteste Kloster im deutschen Sprachraum. Schätze europäischer Kunst und Kultur. Katalog der 3. Landesausstellung vom 15. Mai bis 26. Oktober 1982. Unter Mitarbeit von Valentin Kunnert. Redigiert von Heinz Dopsch und Roswitha Juffinger. Sonderschau des Dommuseums zu Salzburg. Amt der Salzburger Landesregierung, Kulturabteilung (Salzburg 1982), S. 243, Objekt-Nr. 30.
- DEHIO Salzburg. Die Kunstdenkmäler Österreichs. SALZBURG Stadt und Land. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1986. ISBN 3-7031-0599-2. S. 539.
- Buch zur Salzburger Landesausstellung 1987: Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, Gründer des Salzburger Barocks
Einzelnachweise
- ↑ Anton Ritter von Schallhammer, Das erzbischöflich salzburgische Kriegswesen, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 7, 1867, 24 ff (27)