Carl von Frey
Carl von Frey (* 2. Juni 1826 in der Stadt Salzburg; † 24. Juli 1896 in Berlin) war ein Salzburger Kaufmann und Kunstfreund.
Familie
Freys Vater war der k. k. Kreiszeichner (Ingenieur) Carl von Frey (* 26. Oktober 1794; † 14. April 1828), seine Mutter Marie (* 1803; † 1890) die Tochter des Salzburger Bürgermeisters Anton von Heffter (* 1777; † 1844) und der Therese, geborene Lechner.
Am 22. August 1850 heiratete er Anna Gugg (* 15. Jänner 1829; † 11. Jänner 1893), Tochter des Franz Gugg (Maschinendirektors bei der Nordbahn) und der Josefa, geborene von Lürzer. Aus der Ehe gingen die Kinder
- Julie (* 3. August 1851; † 1873), verheiratet mit Eduard Richter,
- Max (* 16. November 1852; † 25. Jänner 1932 in Würzburg), bedeutender Physiologe),
- Richard (* 15. April 1856; † 27. Mai 1876),
- Carl (* 6. Juni 1859; † 18. Februar 1880) und
- Rudolf (* 14. April 1864; † 24. Juli 1896 in Berlin)
hervor.
Anna von Frey bestieg 1869 als erste Frau den Großglockner.
Leben
Das Gymnasium verließ Carl, um 1841 als Praktikant in das Handelsgeschäft "Gebrüder Heffter" im Haus einzutreten, dessen Inhaber damals Martin Ritter von Reichel war. Von 1845 bis 1847 war er beim Bankhaus Hefner und Prévot in Frankfurt am Main, 1847/1848 in der Handlung der Gebrüder Steinbrecher in Wien. 1850 erwarb er das Heffter’sche Handelsgeschäft.
Am 2. Juli 1858 kaufte Carl von Frey das an die Heffterschen Häuser Marktplatz Nr. 4 und Alter Markt 5 (die ihm bereits durch Erbschaft gehörten) angrenzende Haus Nr. 6 (das Summer oder Oberfrininger Haus), 1862 den "roten Turm" am Mönchsberg (Nr. 15), der, restauriert, neu eingerichtet und im Lauf der Zeit durch Zubauten erweitert, als "Freyburg" sein Lieblingsaufenthaltsort wurde. Zuvor hatte Frey seine Sommerfrische im "Würstlhof" (1855–56) verbracht, ab 1859 im sogenannten Majorsgarten auf der Mirabellschanze. Die Freyburg hatte er dann am 11. Juni 1863 bezogen.
am 2. Juli 1871 veräußerte er das Handelsgeschäft, das seinen Neigungen nie entsprochen hatte, an Josef Zulehner den Älteren.
Nun konnte er sich voll seiner Liebe zu Kunst und Natur und seiner Familie widmen. Er war Mitglied des Gesangsvereins "Flögelwarte"[1], der Salzburger Liedertafel (mehrfach deren Vorstand) und der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.
Er bildete sich auch als Landschaftsmaler aus. Die Illustrationen zu dem von Prof. Michael Walz herausgegebenen Werk "Die Grabdenkmäler von St. Peter und Nonnberg zu Salzburg" (1867–1871 und 1874) (siehe den Artikel "Michael Walz") stammen von ihm.
Carl von Frey war auch einer der Salzburger Amateurfotografen. Er hinterließ 1 300 Negative von hohem Wert. Darunter von der Salzburger Herbstdult vor dem Linzertor, vom Holzmarkt am Makartplatz oder vom Bau der Festungsbahn. 2013 brachte der Leiter des Salzburger Stadtarchivs Peter F. Kramml einen Fotoband mit Bildern aus diesem Fundus heraus.
Tod
Im Sommer 1896 besuchte er seine Söhne Max und Rudolf (beide hatten die medizinische Laufbahn eingeschlagen) in Prag und Leipzig und reiste zur Kur nach Berlin, wo er am 24. Juli des Jahres, 71jährig, einer Lungenentzündung erlag.
Sein jüngster Sohn Rudolf eilte von Prag nach Berlin und starb, zwei Tage nach seinem Vater, 33jährig an einem Herzschlag.
Fotografien von Carl von Frey
Plakat für die Sonderausstellung SPLASH Kurbetrieb und Badespass in Salzburg im Salzburg Museum. Aufnahme von Carl von Frey: Der Bankier Carl Spängler (* 1825; † 1902) vor den Kabinen der Schwimmschule am Leopoldskroner Weiher, 1890, Stadtarchiv Salzburg, Fotosammlung Carl von Frey.
Aus der Zeit der Anfänge der Salzachschifffahrt. Die "Salzburg" 1891 an der Anlegestelle vor dem Bazargebäude in der rechtsufrigen Altstadt der Stadt Salzburg, eine Aufnahme von Carl von Frey, Stadtarchiv Salzburg.
Literatur
- Kramml, Peter F.: Salzburg 1888 - 1896 in Fotografien des Carl von Frey, erhältlich im Haus der Stadtgeschichte und im Buchhandel, ISBN 978-3-900213-21-3
Quellen
- Nekrolog in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde XXXVI, 36, 1896, S. 427-432.
- Franz Martin: Hundert Salzburger Familien, Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1946, S. 304
- Salzburger Nachrichten, 8. Jänner 2014
Einzelnachweise
- ↑ Benannt nach ihrem Gründer Dr. Carl Flögel († 20. August 1858).