Heinz Dopsch
Univ.-Prof. Dr. Heinz Clotar Alfons Dopsch (* 1. November 1942 in der Stadt Wien; † 31. Juli 2014 in der Stadt Salzburg)[1], war emeritierter Universitätsprofessor und stellvertretender Leiter des Fachbereichs Geschichte an der Paris-Lodron-Universität Salzburg.
Leben
Heinz Dopsch war ein Enkel des Historikers Alfons Dopsch (* 1868; † 1953). Er maturierte 1960 am Bundesrealgymnasium XIX in Wien, und studierte 1961 bis 1968 Geschichte und klassische Philologie an der Universität Wien. 1969 promovierte er mit einer Dissertation über den steirischen Herrenstand zum Doktor der Philosophie. Von 1965 bis 1968 absolvierze er den Ausbildungskurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung, den er mit staatlichem Diplom und einer Staatsprüfungsarbeit über "Die Aribonen" abschloss.
- 1969 bis 1980 war Dopsch Assistent bei o. Univ.-Prof. Dr. Hans Wagner, Lehrstuhl für Österreichische Geschichte am Historischen Institut der Universität Salzburg
- 1977 Habilitation für das Fachgebiet der mittelalterlichen Geschichte und der Vergleichenden Landesgeschichte mit einer Arbeit über "Das Erzstift Salzburg im Mittelalter"
- 1980 Ernennung zum außerordentlichen Universitätsprofessor
- 1984 Berufung auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Vergleichende Landesgeschichte an der Universität Salzburg
- 1991 bis 1993 Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät
- 2011 Emeritierung
Weitere Funktionen: Ao. Mitglied der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (1988), korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1994), Vorstand des Forschungsinstituts für Koptologie und Ägyptenkunde (1994–2004), Berufung auf den Lehrstuhl für Bayerische Geschichte des Mittelalters und Vergleichende Landesgeschichte an der Universität München 1996 (abgelehnt), Kuriensprecher der Professoren im Senat (1999–2003), Vorsitzender des Koordinationsausschusses (2001–2003), stellvertretender Leiter des Fachbereichs Geschichte (2004–2014).
Außeruniversitäre Aktivitäten
Wissenschaftliche Leitung großer Ausstellungen: St. Peter 1982, Vom Stadtrecht zur Bürgerbeteiligung 1987, Die Bajuwaren 1988, Organisation und Leitung von internationalen Kongressen (Salzburg in der europäischen Geschichte 1977, Virgil-Symposium 1984, Method-Symposium 1985, Paracelsus-Kongresse in Salzburg und Bad Gastein 1993, 1200 Jahre Erzbistum Salzburg 1998, Das Tauerngold im europäischen Vergleich 2000).
Koordination und Leitung großer Forschungsprojekte: Armut in geistlichen Fürstentümern, Edelmetallbergbau im Ostalpenraum, Biblia Coptica – Die koptischen Bibeltexte.
Drehbücher und Texte für Diaschauen und insgesamt vier Fernsehfilme, Vortragsreihen an Volkshochschulen im In- und Ausland, Abhaltung von Seminaren für Ortschronisten, Lehrtätigkeit im Rahmen der Fremdenführerausbildung, Jurymitglied für die Verleihung von Landespreisen in Oberösterreich und Salzburg.
Schriftleiter der Mitteilungen und Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (seit 1974), Kuratoriumsvorsitzender des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Krems (seit 1992), Präsident der Internationalen Paracelsus-Gesellschaft (IPG) in Salzburg (seit 2003). Zahlreiche Auszeichnungen kirchlicher und weltlicher Art (u. a. Ehrenring der Stadt Salzburg, Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg und Ehrenbecher des Landes Salzburg), Paracelsusring.
Hobbys und Privates
Seit 1969 war Heinz Dopsch verheiratet mit Elisabeth Dopsch, geborene Linzner (* 1948), mit der er zwei Töchter und einen Sohn bekam. Seit 1978 wohnte er in Seekirchen am Wallersee. Nach seiner Pensionierung übersiedelte er mit seiner Frau nach Dellach bei Maria Wörth (Kärnten).
Seine Hobbys waren verschiedene Sportarten, insbesondere Wildwassersport (er gewann 1963 bei den Kanu-Wildwasser-Weltmeisterschaften mit der österreichischen Mannschaft die Bronzemedaille, 1965 die Silbermedaille)[2], Skilanglauf, Radfahren, Mountainbiken und Bergwandern. Außerdem beschäftigte er sich mit Lesen, Reisen, Ausstellungsbesuchen und Ausstellungsdidaktik.
Als Mitglied des Lions Clubs Seekirchen Wallersee setzte sich Dopsch für die Schwachen in unserer Gesellschaft ein. Er war auch einer der Miterfinder des Salzburgwiki.
Seine letzte Ruhestätte fand er in Maria Wörth, Kärnten.[3]
Werke (Auswahl)
- Anif. Kultur, Geschichte und Wirtschaft von Anif, Niederalm und Neu-Anif, 2003
- Salzburg, die Geschichte einer Stadt, 1996 (erste Auflage)
- Kleine Geschichte Salzburgs, 2009
Quellen
- Drehpunkt Kultur, Ausgabe vom 12. November 2011
- Heinisch, Reinhard R.: Em.o.Univ.-Prof. Dr. phil. Heinz Dopsch, in MGSL 154-155, 2014/15, S. 2ff.
- Meier, Pirmin: Heinz Dopsch: Geschichtsschreibung mit Tiefendimension. Nachruf vom 6. August 2014.
Einzelnachweise
- ↑ Danksagung von Elisabeth Dopsch
- ↑ www.sport-komplett.de, abgerufen am 4. Mai 2022
- ↑ Seine Verabschiedung fand am Freitag, 8. August 2014, um 11 Uhr in der Kirche von Maria Wörth in Kärnten statt