Kletter-Parcours Müllner Schanze
Der Kletter-Parcours[1] Müllner Schanze ist eine Kletterwand an der Nordostwand des Mönchsbergs in der Stadt Salzburg.
Beschreibung
Die Kletterwand befindet sich südlich der Müllner Kirche im Bereich der Müllner Schanze bei der Stiege hinunter zur Müllner Hauptstraße. Mit einem "Schnuppertag" am Samstag, 9. Mai 2009, wurde der neue Kletter-Parcours, den die Stadt Salzburg um rund 70.000 Euro errichtet hatte, seiner Bestimmung übergeben. Neben zwölf Kletterrouten der Schwierigkeitsgrade III bis VI sowie neun weitere Stationen auf 1 500 m² Grundfläche, an denen man das körperliche Können testen und trainieren kann, beschreiben Info-Tafeln ausführlich die jeweiligen Möglichkeiten.
Eckdaten und Gerätschaften im Überblick
- Allgemeines
- Die gesamte Anlage ist als Spielplatz entwickelt und entspricht daher den erhöhten Sicherheitsanforderungen nach ÖNORM. Alle Geräte sind fast ausschließlich aus den Naturmaterialien Holz und Stein hergestellt. Infrastruktureinrichtungen wie Sitzbänke und Mistkübel stehen bereit.
- Beschilderung
- Die Übungs- und Kletterangebote der Anlage sind nicht selbst erklärend. Deshalb sind Info-Tafeln nahe den Geräten situiert. Den Nutzern werden darauf die notwendigen Informationen im Detail vermittelt - auch um Gesundheitsschäden durch mögliche Fehlnutzungen zu verhindern. Sämtliche Übungsangebote entsprechen dem aktuellen Stand der Sportwissenschaft und Bewegungspädagogik.
- Felswand
- In der Felswand wurden Bohrhaken angebracht, die ein Beklettern mit einer selbst mitzubringenden Kletterausrüstung (Seil, Klettergurt, Kletterschuhe) ermöglichen. Da die Nutzer das eigene Kletterseil verwenden müssen, werden keine Seile an der Felsenwand verbleiben. Der untere Bereich der Wand soll zum Bouldern verwendet werden. Deshalb wurde im Fußbereich des Felsens ein drei Meter breiter Fallschutzstreifen mit Kiesfüllung errichtet. Ein Ausstieg über den Felsen bzw. die Mauer ist nicht möglich, da der letzte Sicherungshaken in entsprechendem Sicherheitsabstand dazu angebracht wurde. Die Kletterrouten wurden vom Österreichischen Alpenverein (ÖAV) angelegt. Bei Bedarf entfernt das Gartenamt Verunreinigungen (Erde).
- Boulder-Steine
- Drei Boulder-Steine mit Höhen bis zu drei Metern dienen dem Klettertraining in absturzsicherer Höhe. Sie sind aus demselben Konglomeratgestein wie die Kletterwand, und wurden aus einem Steinbruch in Golling an der Salzach gebracht.
- Slacklines
- Drei Balancier Bänder – sogenannte Slacklines - mit unterschiedlichen Längen in einer Höhe von ca. 90 cm vom Boden angebracht, dienen dem vorbereitenden Gleichgewichtstraining. Gehalten werden sie von Robinien-Holzstehern.
- Klettermeister
- Das zentrale Vorbereitungsgerät auf das Klettern ist ein etwa zweieinhalb Meter hohes Sechseck-Gerüst, das alle notwendigen Übungen anbietet und speziell für diese Anlage entworfen wurde.
- Seilklettergarten
- Dieses Spielgerät besteht aus acht ca. drei Meter langen Rundholzstehern mit entsprechenden Seilverbindungen. Jeder Steher ist mit Buchstaben und Zahlen markiert. Aufgabe ist es, einen Namen bzw. eine Zahlenreihe (z.B. alle ungeraden Zahlen) zu ‚schreiben’, indem man zu allen betreffenden Punkten klettert, ohne den Boden zu berühren.
- "Büchse der Pandora"
- Dieses Spielgerät dient zur Teambildung. Es handelt sich um drei unterschiedlich großen Holzplatten, deren Standfläche knapp über dem Boden liegt. Aufgabe ist es, mit möglichst vielen Personen gleichzeitig auf diesen Platten zu stehen.
- Sternen-Parcours
- Bei diesem Teambuilding-Gerät handelt es sich um drei unterschiedlich dicke, etwa vier Meter lange, runde Holzstämme, die sternförmig auf dem Boden liegen. Aufgabe ist es, zur gleichen Zeit auf die andere Seite des jeweiligen Baumstammes zu kommen - die Kreuzung bildet dabei das Nadelöhr.
- Spinnennetz
- Dieses teambuilding-Gerät besteht aus drei ‚Holztoren’, die von elastischen Seilen versperrt sind (ein 5,35 Meter hohes Raumnetz aus 237 Meter Seil[2]). Aufgabe ist es, eine Gruppe von einer Seite zur anderen zu bringen, wobei jede Öffnung nur einmal verwendet und das Seil nicht berührt werden darf.
- Kamelritt
- Drei über ein Gelenk verbundene, waagrechte Balken sind auf Federn montiert. Hier besteht die Aufgabe darin, diese äußerst wackeligen Balken in vorgegebener Art und Weise zu überqueren - eine Herausforderung, insbesondere dann, wenn man nicht alleine auf diesem Balance-Gerät steht.
Kurioses
An der Müllner Schanze soll 2024 eine Toilettenanlage errichtet werden, weil die Frequenz durch Kinderspielplatz samt Kletterwand und Wanderwegen hoch ist. Als Standort soll die Grüninsel an der bestehenden Friedhofsmauer südlich der Augustinerkirche (Müllner Kirche) dienen. So sieht es ein Amtsbericht aus der Bauabteilung vor. Gebaut würde ein einfacher Quader aus Beton, der in das begrünte Gelände eingeschüttet werden soll. Die Kostenschätzung des Architekturbüros belief sich im Sommer 2023 auf 380.000 Euro. Wobei aufgrund der schwer prognostizierbaren Baukostenentwicklung noch 25 Prozent Schwankungsbreite oben dazukommen. Somit läge das maximale Budget bei 474.000 Euro. Dass im Frühjahr 2024 mit dem Bau begonnen wird, ist mittlerweile höchst unwahrscheinlich. Der entsprechende Amtsbericht wurde Mitte September 2023 im Bauausschuss diskutiert, aber nicht beschlossen. Nun soll er Ende September 2023 erneut vorgelegt werden. Es dürfte aber keine politische Mehrheit zustande kommen. Die ÖVP spricht von einem WC zum Luxuspreis. Eine halbe Million Euro für 14 Quadratmeter - "das wäre ein Quadratmeterpreis von 34.000 Euro", sagt Klubchef Christoph Fuchs. "Um knapp 500.000 Euro bauen gemeinnützige Bauträger in Salzburg eine 90 Quadratmeter große vier-Zimmer-Wohnung, in der eine ganze Familie ihr Zuhause findet. Dabei werden aber zwei WC errichtet", meint Fuchs. Zuletzt habe die Stadt Salzburg im Hans-Donnenberg-Park und am Kinderspielplatz in Itzling für jeweils unter 200.000 Euro eine One for all-WC-Anlage errichtet.
Weblink
- Lage auf www.openstreetmap.org
Quellen
- www.stadt-salzburg.at, 7. Mai 2009
- www.sn.at, 22. September 2023: "Teuerstes WC Österreichs"
Einzelnachweise
- ↑ Als Parcours bezeichnet man allgemein eine Strecke mit vorbereiteten Hindernissen.
- ↑ www.salzburg.info, abgefragt am 24. September 2023