Ludwig Bechinie-Lazan
Oberst Ludwig Bechinie-[Ritter von] Lazan (* 7. Februar 1879 in Wien; † 15. Juli 1941 in der NS-Tötungsanstalt Sonnenstein) war in der Ständestaatszeit Sicherheitsdirektor für das Land Salzburg.
Leben
Bechinie machte in Wien und Niederösterreich in der Gendarmerie Karriere.
Im Jahr 1933 wurde, hauptsächlich im Hinblick auf zunehmende nationalsozialistische Unruhen, für jedes Bundesland das Amt des Sicherheitsdirektors (ein die Befugnisse der Landeshauptmänner beschneidendes Bundesorgan) geschaffen.
Dieses Amt bekleidete Bechinie von 1934 bis 1938.
Mit 1. Jänner 1938 wurde er (unter Belassung auf seinem Posten als Sicherheitsdirektor des Bundeslandes Salzburg) zum Landesgendarmeriekommandanten von Niederösterreich ernannt.[1]
Gleich nach der nationalsozialistischen Machergreifung wurde er im März 1938 verhaftet und in ein Konzentrationslager eingeliefert.
Am 15. Juli 1941 wurde er im Rahmen der Aktion 14f13 einem sogenannten Invalidentransport des KZ Buchenwalds zugeordnet, in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein verbracht und dort mutmaßlich noch am selben Tag ermordet. Sein Tod wurde später zur Verschleierung im Standesamt Weimar II (d.i. das Konzentrationslager Buchenwald) beurkundet.
Quellen
- Fuchs, Gernod: Die politische Einstellung der Gendarmen des Landes Salzburg während der Kampfzeit der NSDAP, auf www.wehrgeschichte-salzburg.at = Die Salzburger Gendarmerie von der "Kampfzeit" der NSDAP bis zur Entnazifizierung, in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 143, 2003, S. 273 – 336.
- Broucek, Peter: Ein General im Zwielicht: die Erinnerungen Edmund Glaises von Horstenau Bd. 2: Minister im Ständestaat und General im OKW. (Wien/Koln/Graz: Böhlau 1983). ISBN 3205087437. S. 124 FN 3
- ↑ Göllner, Siegfried: Die Stadt Salzburg im Jahr 1938. Zeitungsdokumentation, S. 16 (1.1.1938).
Literatur
- Fuchs, Gernod: ".. Ich aber habe leben müssen"; in: Salzburg Archiv Nr. 23.