Siegfried Göllner

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Siegfried Göllner (* 10. Dezember 1977 in der Stadt Salzburg) ist Salzburger Zeithistoriker und Erwachsenenbildner.

Leben

Göllner besuchte die Volksschule Mülln und das Bundesgymnasium Zaunergasse in Salzburg, leistete Zivildienst und studierte von 1997 bis 2003 an der Universität Salzburg Geschichte und Kommunikationswissenschaften. Seine Diplomarbeit trägt den Titel "Die Wiedergeburt unseres Staates". Die TV-Dokumentationen Österreich II und Österreich I von Hugo Portisch als identitätsstiftende Erzählungen über und für die österreichische Nation.

Von 2003 bis 2006 Assistent der Geschäftsführung von IMAGE Markt- und Meinungsforschung in Bergheim, absolvierte er von 2004 bis 2008 noch das Doktoratsstudium der Geschichte an der Universität Salzburg und dissertierte über das Thema Die Opfernarrative und ihre Rolle für die Transformation österreichischer Geschichtsbilder in den politischen Diskursen zu Entnazifizierung, "Causa Waldheim" und "EU-Sanktionen". Eine Untersuchung der stenographischen Protokolle des Nationalrates. Von 2006 bis 2008 war er DOC-Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2010 bis 2013 Post-Doc am Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg. Zwischen 2009 und 2011 ließ er sich am Ausbildungsinstitut Salzburg zum zertifizierten Erwachsenenbildner, Trainer und Seminarleiter (Methodik & Didaktik der Erwachsenenbildung) ausbilden.

20092010 arbeitete er an der Gnigler Stadtteilchronik mit.

Freie wissenschaftliche Mitarbeit leistete er u.a. an folgenden Projekten:

  • 2009–2018 "Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus" (Projektleitung: Stadtarchiv Salzburg);
  • 2010–2012 "Der Entnazifizierungsdiskurs ehemaliger NationalsozialistInnen seit 1945" (finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank)
  • 2012–2013 "Die Selbstdarstellung ehemaliger NationalsozialistInnen in Volksgerichtsverfahren und die Universalisierung der Opferthese" (finanziert vom Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien), Projektleitung: Albert Lichtblau;
  • seit 2012 Wissenschaftliches Forschungsprojekt "Fußball in Salzburg – Geschichten, Mythen, Helden" (gemeinsam mit Christian Muckenhumer).
  • 2016-2021 "Die Heime der Volkshilfe Wien"; weitere Forschungs- und Ausstellungsprojekte mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus, Entnazifizierung, Fürsorgeerziehung und Sportgeschichte.

Seit 2017 gestaltet er ein eigenständiges Forschungsprojekt zum NS-Soldatenring (Forschungsstipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung 2017-2019). Seit 2022 ist er freier wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der Themenplattform Österreichische Wissenschaftsgeschichte im globalen Kontext. Aktuelle Projekte (Stand 2024) sind

  • "Die Wiener und die Prager Akademie in der Forschungslandschaft des "Dritten Reiches"" und'
  • "Nationalsozialistische Stadtverwaltung als Instrument von NS-Terror und Verfolgung".

Publikationen

(Auswahl mit Schwerpunkt auf dem Themenkomplex Nationalsozialismus

Print

  • Monographie: Die politischen Diskurse zu "Entnazifizierung", "Causa Waldheim" und "EU-Sanktionen". Opfernarrative und Geschichtsbilder in Nationalratsdebatten (=Studien zur Zeitgeschichte, Bd. 72). Hamburg: 2009.
  • Beiträge in Sammelbänden und Zeitschriften:
    • Entnazifizierungsdiskurs ehemaliger NationalsozialistInnen, in: Linda Erker u. a. (Hg.): Update! Perspektiven der Zeitgeschichte. Zeitgeschichtetage 2010, Innsbruck, Wien, Bozen: 2012, S.  649-656.
    • Opfernarrative im Entnazifizierungsdiskurs 1945-1957, in: Ingrid Böhler u. a. (Hg.): 7. Österreichischer Zeitgeschichtetag 2008. 1968 - Vorgeschichten - Folgen. Bestandsaufnahme der österreichischen Zeitgeschichte, Innsbruck, Wien, Bozen: 2010, S.  266-272.
    • "...die erbarmungslose Maschinerie...". Die Diskreditierung der Entnazifizierungsgesetzgebung im Rahmen der Integration ehemaliger NationalsozialistInnen in das österreichische Opferkollektiv, in: Zeitgeschichte 36, 5/2009, S.  324-339.
    • Radikalisierung und Vernichtung. "Ständestaat" und Nationalsozialismus, in: Sabine Veits-Falk, Thomas Weidenholzer (Hg.): Gnigl. Mittelalterliches Mühlendorf, Gemeinde an der Eisenbahn, Salzburger Stadtteil (= Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg, Bd. 29), Salzburg: 2010, S.  160-179.
    • Franz Dürnberger, in: Sabine Veits-Falk, Thomas Weidenholzer (Hg.): Gnigl. … [wie vorhin], S.  341-342.
    • Valentin Aglassinger, in: Sabine Veits-Falk, Thomas Weidenholzer (Hg.): Gnigl. … [wie vorhin], S.  339.
    • Einrichtung der Stadt und Hilfspolizeitruppe – Feuerwehren im Nationalsozialismus. In: Thomas Weidenholzer und Peter F. Kramml (Hg.): Gauhauptstadt Salzburg. Stadtverwaltung und Kommunalpolitik (Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus 6 = Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 43), Salzburg 2015, S.  436–483 (unter Mitarbeit von Christina Kubek).
    • Zwischen "berührender Versöhnlichkeit" und "Nazi-Propaganda" – Journalismus im Nachkriegs-Salzburg. In: Alexander Pinwinkler und Thomas Weidenholzer (Hg.): 87 Schweigen und erinnern. Das Problem Nationalsozialismus nach 1945 (Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus 7 = Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 45), Salzburg 2016, S.  266–311.
    • Kommen, bleiben und gehen unter Zwang und Verfolgung: Migration 1933–45. In: Von Hier. Und Dort. Geschichte(n) von Migration und Integration im Salzburger Land (Publikationsreihe Fronfeste 12), Neumarkt am Wallersee 2016, S.  26–31. "Illegal" – Sportliche Überläufer und Grenzgänger. In: Minas Dimitriou, Oskar Dohle, Andreas Praher und Walter Pfaller (Hg.): Salzburgs Sport in der NS-Zeit. Zwischen Staat und Diktatur (Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs 27), Salzburg 2018, S.  73–85.
    • Sport als Wehrertüchtigung und vormilitärische Erziehung. In: Minas Dimitriou, Oskar Dohle, Andreas Praher und Walter Pfaller (Hg.): Salzburgs Sport in der NS-Zeit. Zwischen Staat und Diktatur (Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs 27), Salzburg 2018, S.  293–303.
    • "Da waren die Nazi ja noch humaner" – Sichtweisen ehemaliger NationalsozialistInnen auf die Entnazifizierung in Österreich 1945–1957. In: Zeitgeschichte 47, 3/2020, S.  387– 409

Online

Quellen