Tuval ist die alte, bis in das 19. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung des "Halleiner Salzberges und Berchtesgaderer Salzberges" zwischen dem Salzachtal und dem Tal der Berchtesgadener Ache, die auf österreichischer Seite Königseeache genannt wird.[1]

Geografie

Dieser bewaldete Bergrücken wird im Norden von Gartenau und St. Leonhard, im Süden von Hallein, Bad Dürrnberg und Marktschellenberg begrenzt.

Die Staatsgrenze zwischen Österreich (Land Salzburg) und Deutschland (Bayern) verläuft seit dem Mittelalter in Nord-Süd-Richtung über den Tuval, ziemlich exakt der Wasserscheide folgend. Am Fuße der steil abfallenden Ostflanke des Tuval liegen auf österreichischer Seite die Ortschaften Kaltenhausen, Au, Taxach, Gartenau und St. Leonhard. An der bayerischen, eher sanft abfallenden Westseite des Tuval liegen der Grenzpunkt Hangendenstein und Marktschellenberg.

Der heutige geografische Begriff für diesen Tuval ist der Gutratsberg.

Geschichte

In den Jahren 11931194 begannen die Berchtesgadener Chorherren am "Tuval" mit einem Salzabbau, der meist an der Ostflanke des Gutratsbergs, nordöstlich von Marktschellenberg, lokalisiert wird. Dort wurde Salz wohl obertägig gewonnen und möglicherweise auch bereits das Sinkwerkverfahren angewandt. Dabei laugte man das salzhaltige Gestein in zuvor angelegten unterirdischen Hohlräumen durch Wasser aus. Diese Abbaumethode hatten Angehörige des im Bergbau führenden Zisterzienserordens entwickelt. Unter anderem war die Zisterzienserabtei Salem am Salzbergwerk auf dem benachbarten Dürrnberg beteiligt und hatte dort technische Neuerungen eingeführt. Eine wohl durch eine Soleleitung mit dem Tuval verbundene Saline errichtete man bei Niederalm an der Berchtesgadener Ache, kurz vor deren Mündung in die Salzach. Bergwerk und Saline lagen auf von der Propstei Berchtesgaden beanspruchtem Gebiet, wo die Brennholzversorgung optimal gewährleistet war und das Salz verschifft werden konnte. Die Anlagen waren also ganz offensichtlich auf den Export ausgerichtet. Dem Unternehmen war jedoch kein anhaltender Erfolg beschieden, da die Saline auf strittigem Territorium lag, das schließlich dem Salzburger Erzbischof zufiel. Darüber hinaus waren die Salzvorkommen am Tuval bald erschöpft.

Quellen

Einzelnachweis

  1. Franz Viktor Zillner: Zur Geschichte des salzburgischen Salzwesens. Salzburg 1879, S. 19ff.