Salzach

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Bild
Salzach.jpg
Basisdaten
Länge: 226 km
Quelle: Salzachgeier
Quellhöhe: ca. 2 400 m ü. A.
Mündung: südlich von Braunau bei Überackern in den Inn
Mündungshöhe: 356 m ü. A.
Höhenunterschied: ca. 2 000 m
Lage der Einmündung der Salzach in den Inn auf openstreetmap
Die Salzach in St. Johann im Pongau
Der Verlauf der Salzach im Stadtgebiet von Hallein
die Salzach als Grenzfluss im Norden des Flachgaus im Gebiet von Oberndorf bei Salzburg und Laufen an der Salzach.
Der Zusammenfluss des Inns (unten) mit der Salzach (von rechts kommend) zwischen Burghausen und Braunau am Inn.
Über die Salzach und den Flussdialog, 05:17 min Video

Die Salzach ist mit einer Länge von 226 km von der Quelle am Westlichen Salzachgeier im Oberpinzgau bis zur Mündung in den Inn in Oberösterreich der längste Fluss im Land Salzburg.

Geschichte

Die Kelten bezeichneten den Abschnitt der heutigen Salzach vom Pass Lueg bis zum Zusammenfluss mit dem Inn Juvarus (Vgl. lat. iuvenis, jung; iuvenesco, sich verjüngen). Bei den Kelten hatte sich verjüngen eine sehr wichtige Beziehung zu einem großen Stier- und Wasserkult. Von der keltischen Bezeichnung leitet sich auch der Name Iuvavum, die ältestes Bezeichnung für ein Gebiet um die Stadt Salzburgs ab. Eine weitere Bezeichnung des Flusses von den Römern war Ivaro (auf der Tabula Peutingeriana aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts) und nach ihnen hieß er Igonta (auf das Jahr 788 zurückzuführen).

Eiszeit auf der Salzach

In Oberndorf bei Salzburg war die Salzach zuletzt 1895 zugefroren. Am Ufer waren sogar die großen Salzplätten eingefroren. Man konnte damals zum Leidwesen der strengen Zöllner die zugefrorene Salzach überqueren. In den Chroniken werden ähnlich harte Winter im Februar 1929 und Jänner 1985 berichtet. Damals war die Salzach weiter flussabwärts, zwischen Hochburg-Ach und Burghausen zugefroren.

Im Jänner 2017 fror die Salzach erneut zu und zwar im Stadtgebiet von Hallein um die Pernerinsel.[1]

Ereignisse

Bei einem Schiffsunglück 1669 ertranken 62 Antheringer bei der Rückkehr von einer Dürrnberger Wallfahrt in der Nähe des Michaelstors in der Salzach.

Am frühen Sonntagabend, den 20. Februar 2022, stürzte ein Pkw mit zwei Erwachsenen und einem Kind im Gebiet von Oberndorf bei Salzburg in die Salzach und alle Insassen ertranken. Das Auto kam am Sonntag um 17:04 Uhr wahrscheinlich durch einen Fahrfehler von der Uferstraße am nördlichen Stadtrand von Oberndorf in Richtung St. Georgen ab. Dabei prallte es frontal gegen das Absicherungsgeländer eines Treppenabgangs an der Böschung und rollte rückwärts ins Wasser, wo es sofort von der Strömung abgetrieben wurde und in der Flussmitte unterging. Für die drei Insassen - den 35-jährigen syrische Lenker, seine 30-jährige Gattin und deren zweijährigen Sohn - kam jede Hilfe zu spät. Sie verstarben noch an der Unfallstelle.[2]

Verlauf

Hauptartikel Salzachtal

Nachdem die Salzach zunächst in östliche Richtung durch den Pinzgau fließt, verengt sich der Fluss bei Lend und wendet sich bei St. Veit im Pongau nach Norden. Zwischen Werfen und dem nördlich gelegenen Golling durchbricht die Salzach mit den Salzachöfen die Salzburger Kalkhochalpen. Das westlich des Flusses gelegene Hagengebirge und das östlich gelegene Tennengebirge verengen hier das Salzachtal. Vom Pass Lueg bis zum Salzburger Becken fließt die Salzach in ein immer breiter werdendes Becken. Nach der Aufnahme der Saalach, nördlich von Salzburg, bildet die Salzach für 59 Kilometer die Grenze zwischen Bayern, Salzburg und Oberösterreich (Innviertel). In diesem Grenzbereich durchfließt sie das Salzburg-Freilassinger Becken, anschließend die Laufener Enge, das Tittmoninger Becken und die Nonnreiter Enge und mündet im Becken von Überackern auf einer Höhe von 344 m ü. A. bei Haiming in den von Westen kommenden Inn.

Zuflüsse

Im Pinzgau, südliche Zuflüsse: Krimmler Ache, Obersulzbach, Untersulzbach, Habach, Hollersbach, Felberbach, Stubache, Mühlbach (Niedernsill), Kapruner Ache, Fuscher Ache, Wolfbach und Rauriser Ache;

Nördliche Zuflüsse: Trattenbach (Wald im Pinzgau), Mühlbach (Hollersbach), Manlitz, Lengbach, Walcherbach, bei Bruck an der Großglocknerstraße der Abfluss des Zeller Sees, sowie ein Fluss, der im Hundsteinsee entspringt, ein Fluss, der zwei Quellflüsse zwischen Hundstein und Hochegg (Hochkaser) hat sowie der Trattenbach (Taxenbach);

Im Pongau, südliche Zuflüsse: Gasteiner Ache und Große Arl;

Weitere Zuflüsse im Pongau sind der Kleinarler Ache (Wagrainer Bach), der Fritzbach und der Wenger Bach von Osten und der Mühlbach (Bischofshofen), Gainfeldbach, Höllenbach, Imlaubach und Blühnbach von Westen;

Im Tennengau münden von Osten kommend die Lammer, Tauglbach, in Hallein in die Kleine Salzach die Oberalm, Torrenerbach und die Königsseeache von Westen.

Im Flachgau münden die Saalach, Fischach und die Sur in die Salzach.

Lebensraum Salzach

Fischarten

In der Salzach kommen Äschen, Forellen, Aale, Barben, Brachsen, Hechte, Karpfen und Weißfische vor. Auch der stark gefährdete Huchen, der für seine Wanderungen vor der Laichzeit freie Fließstrecken benötigt und daher bei den Flusskraftwerken auf Fischtreppen angewiesen ist, kommt in wenigen Exemplaren vor.

Schifffahrt

Hauptartikel Salzachschifffahrt

Die Salzach ist aufgrund der geringen Tiefe nicht mit Schiffen größerer Bauart geeignet und auch nicht durchgängig befahrbar. In früheren Jahrhunderten war aber die Salzach wohl wichtigster Handelsweg für das Salz. Hinweise finden sich noch heute natürlich im Wort selbst − Salzach (bis ins frühe 19. Jahrhundert stets Salza genannt). Historisch war die Salzach von Hallein bis Oberndorf bei Salzburg ein besonders wichtiger Verkehrsweg für die flach gebauten und kiellosen Zillen. In der Stadt Salzburg kann man wieder seit einigen Jahren mit der Amadeus Salzburg vom Hanuschplatz bis zur Hellbrunner Brücke und in Oberndorf bei Salzburg im Stadtgebiet die Salzach befahren. Im 19. Jahrhundert gab es mehrere kurze Versuche, eine Schifffahrt bis ins Stadtgebiet von Salzburg einzurichten, die alle im Sande verliefen.

Christoph Perner transportierte im 16. Jahrhundert auf Teilabschnitten der Salzach im Tennengau seine Erze. Er wollte auch die Salzachöfen schiffbar machen, doch starb er vor der Vollendung seines Versuches.

Salzachregulierung

Hauptartikel Salzachregulierung

Seit 1820 hatte man versucht, den Lauf der Salzach mit Beton und Steinen in geregelten Bahnen zu lenken. Durch diese Regulierungen und Begradigungen ging aber auch wertvoller ökologischer Raum für Tier und Mensch verloren. Das größte Problem entstand aber durch die rascher Vertiefung des Flussbetts aufgrund der Regulierungsmaßnahmen. Bis zu 23 Meter tief hat sich die Salzach in ihr Flussbett gegraben. Dies kann man zum Beispiel beim Kraftwerk Urstein im Mündungsgebiet der Königsseeache oder im Abschnitt zwischen Bergheim und Oberndorf bei Salzburg sehr anschaulich erleben. Diese Auswaschungen führten zum Einsturz der Autobahnbrücke am 13. August 1959.

Flusskraftwerke

Die mittlere Salzach von Schwarzach bis Werfen ist 20 km lang und hat ein Gefälle von insgesamt rund 80 Metern. Alle Kraftwerke in diesem Flussabschnitt zusammen erzeugen im Jahr zirka 500 Mio. kWh Strom. Diese Strommenge entspricht knapp einem Fünftel des Strombedarfs im Bundesland Salzburg. Die Kraftwerke an der mittleren Salzach wurden in Zusammenarbeit mit Ökologen geplant und gestaltet. Die Art der Ausführung findet besonders bei Freunden des Tauernradweges Anerkennung, der entlang der Kraftwerke an der mittleren Salzach verläuft.

  • Gemeinschafts-Kraftwerke mittlere Salzach der Salzburg AG und Verbundgesellschaft
Kraftwerk St. Johann
Kraftwerk Urreiting
Kraftwerk Bischofshofen
Kraftwerk Kreuzbergmaut
Kraftwerk Werfen/Pfarrwerfen

Kraftwerke der Austrian Hydro Power (AHP)

Kraftwerk Schwarzach Wallnerau Doppelstufe
Kraftwerk Grafenhof
  • Kraftwerksgruppe Flachgau/Tennengau
Kraftwerk Gamp
Kraftwerk Sohlstufe Hallein
Kraftwerk Urstein
Stützkraftwerk Sohlstufe Lehen

Bildergalerie

weitere Bilder

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Siehe auch

Weblinks

pdf Teil 1
pdf Teil 3

Quellen

Einzelnachweise

Themen rund um die Salzach