Zivildienst
Der Zivildienst ist ein Ersatz für den Wehrdienst, den jeder österreichische Staatsbürger nach der Stellung (auch Musterung) bestreiten muss. Er ist eine Alternative für all jene, die den Dienst an der Waffe verweigern und ihrem Land lieber durch soziales Engagement "dienen" wollen.
Geschichte
In Österreich gibt es den Zivildienst seit 1974. Er dauerte Anfangs acht Monate, wurde jedoch von den Politikern eher als Ausnahme angesehen. Daher war es zu Beginn gar nicht so einfach den Zivildienst leisten zu dürfen. Es musste eine Gewissensprüfung abgelegt werden, in der man stichhaltig nachweisen musste, warum man für den Dienst an der Waffe nicht fähig sei. Weiters wurden viele Anträge wegen kleiner formaler Fehler einfach zurückgewiesen.
Erst 1991 wurde diese Regelung nach herber Kritik wieder abgeschafft. Jedoch wurde im gleichen Atemzug die Dauer des Zivildienstes von acht auf zehn Monate erhöht, um 1994 um ein weiteres Monat und 1997 sogar auf zwölf Monate erhöht zu werden. 2005 nahm der Erhöhungsdrang dann sein Ende und der Zivildienst wurde auf seine derzeitige Dauer von neun Monaten verkürzt.
Wie werde ich Zivildiener?
Wer den Zivildienst leisten will, muss zunächst, wie alle männlichen österreichischen Staatsbürger zur Stellung/Musterung im zuständigen Militärkommando antreten. Nur wer (wehrdienst-)tauglich ist, kann sich dann für den Zivildienst bewerben.
Innerhalb der ersten sechs Monate nach der Musterung muss dann der Zivildienstantrag an das zuständige Militärkommando geschickt werden. Wer diese Frist nicht einhält, muss damit rechnen, doch den Wehrdienst antreten zu müssen.
Zivildienstorganisationen
Es gibt in Österreich viele Organisationen die Zivildienststellen vergeben (z. B. Samariterbund , Rotes Kreuz, Akzente Salzburg), es liegt jedoch an jedem selbst, ob er seine "Wunsch"-Zivildienststelle bekommt oder nicht.
Insgesamt bieten im Bundesland Salzburg 85 Einrichtungen Zivildienststellen an. Die meisten davon im Seniorenbereich, in Krankenhäusern und Lebenshilfe-Organisationen, aber auch in der Justizanstalt, der Bundespolizeidirektion oder dem Landesfeuerwehrkommando.
Neue Zivildiensteinrichtungen werden vom Landeshauptmann genehmigt.
Kümmert man sich nicht selbst um eine geeignete Stelle, so wird man von der Zivildienstverwaltung zugeteilt. Wer hingegen schon genau weiß, in welchem Bereich bzw. bei welcher Organisation er seinen Zivildienst ableisten will, kann bei der Zivildienstverwaltung etwaige Wünsche äußern. Wirklich sicher kann man sich aber nur sein, wenn man sich im Vorhinein bei der gewünschten Organisation bewirbt und diese einen dann anfordert.
Dauer
Der Zivildienst dauert derzeit (2010) neun Monate inklusive zwei Wochen Urlaub.
Entlohnung und Beihilfen
Die monatliche Grundpauschale im Zivildienst beträgt 289,20 Euro (Stand 2010). Zusätzlich besteht das Recht auf ausreichende Verpflegung (mind. eine warme Mahlzeit pro Tag) oder Verpflegungsgeld. Wird keine Naturalverpflegung angeboten, beträgt das Verpflegungsgeld 13,60 Euro pro Tag.
Weiters gibt es noch einen Fahrtkostenersatz für den Weg von Zuhause zum Dienstort und wieder zurück. Zivildiener sind automatisch kranken- und unfallversichert.
Bei Volljährigen besteht während des Zivildienst kein Anrecht auf Familienbeihilfe. Ein Anspruch besteht nur für eigene Kinder des Zivildienstleistenden.
Seit 1. Jänner 2007 bekommt jeder Zivildiener die Vorteilscard der ÖBB gratis. Mit dieser speziellen Zivildienst-Vorteilscard fährt man während der Zivildienstzeit gratis in ganz Österreich mit den Österreichischen Bundesbahnen.
Weblinks
- Infoseite auf der Homepage des Landes Salzburg für den Zivildienst
- Akzente Jugendinfo: Genauere Tipps und Infos zum Thema Zivildienst und Auslandsdienst bekommst du in der Akzente Jugendinfo.
- Alle Zivildiensteinrichtungen in Salzburg
- Zivildienst.at
- Zivildienstverwaltung