Grenzverläufe rund um den Wolfgangsee

Die Grenzverläufe rund um den Wolfgangsee sind für Außenstehende an manchen Stellen verwirrend.

Was gehört zu welcher Gemeinde?

An der Südwestseite des Wolfgangsees befindet sich die Halbinsel Abersee, die, getrennt durch den Zinkenbach, einem Wildbach, in zwei Hälften geteilt wird: Die Nordwestliche ist der Ortsteil Abersee der Gemeinde St. Gilgen, die Südöstliche ist der Ortsteil Gschwendt der Gemeinde Strobl

Am gegenüberliegenden Seeufer gehört eine kleine Landzunge zwischen dem St. Gilgner Ortsteil Ried und der oberösterreichischen Gemeinde St. Wolfgang im Salzkammergut zu Strobl und ist Bestandteil der Katastralgemeinde Gschwendt, also Abersee. Auf dieser Landzunge steht ein Holzhaus, dessen mittlerweile verstorbener Besitzer Reinhard Barnath mit "Übersee 1" eine Wunschadresse für seine fünf Kilometer von Strobl entfernte Enklave erhalten hat.

Weitere geografische Besonderheit

Der St. Gilgener Ortsteil Ried ist auf dem Landweg nur über den Umweg rund um den See - Strobl und St. Wolfgang - erreichbar. Die Talstation der Schafbergbahn und ein paar Hundert Meter Schienen stehen im oberösterreichischen St. Wolfgang, der Rest im Salzburger St. Gilgen.

Geschichte

Streitereien um Grenzverläufe habe es schon vor vielen Jahrhunderten am Wolfgangsee gegeben, so Chronisten des Buchs "St. Gilgen am Wolfgangsee, einst und heute". Bereits im 9. Jahrhundert gab es Zores, obwohl die "Notitia Arnonis", das erste Grundbuch aus 788, belegte, dass Herzog Odilo das gesamte Wolfgangsee-Gebiet dem Salzburger Bischof Virgil geschenkt hatte. Dagegen berief sich das Kloster Mondsee auf eine Schenkungsurkunde aus 748 und beanspruchte den "Aberseeforst", das Gebiet östlich des Zinkenbachs. Erst 1689 wurde in einem Vertrag mit dem Erzbistum Salzburg die sogenannte Seidenfadengrenze, eine Linie zwischen der Mündung des Dittlbachs in den See bis zur Ischler Ache, anerkannt. Diese Grenze teilte Gerichtsbezirke, nachdem sich Fischer aus St. Wolfgang und Abersee öfters in die Haare geraten waren.

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Quelle