KTM Fahrrad GmbH
Die KTM Fahrrad GmbH ist ein weltweit operierender Fahrradhersteller mit Sitz im oberösterreichischen Mattighofen.
Geschichte
1991 setzte Hermann Urkauf junior mit seinem Salzburger Zweiradhandelsbetrieb (Kirchenstraße 43[1]) mit 35 Mitarbeitern 90 Millionen Schilling um.[2] Aus der Konkursmasse der damaligen "KTM Motor- und Fahrzeugbau AG", kaufte Hermann Urkauf 1991 die Fahrradproduktion, die im Stammwerk in Mattighofen produziert wurden, um 35 Millionen Schilling (5,4 Millionen Euro).[3] Stefan Pierer, der die "KTM Motor- und Fahrzeugbau AG" erworben hatte, wollte das Fahrradgeschäft nicht in seiner Pierer Mobility AG haben. Fünf Jahre später drohte diesem Unternehmen erneut der Konkurs. Seine Frau, die gelernte Betriebswirtin Carol Fong-Mei Urkauf-Chen (* 1955[4]), löste ihren damaligen Mann in der vor dem Konkurs stehenden Firma ab. Urkauf-Chen war wegen der Liebe aus Taiwan nach Österreich gekommen, doch später kam es zur Scheidung. 2018 zog sich Urkauf-Chen, die 40 Jahre im Fahrrad-Geschäft tätig war, von der Geschäftsleitung zurück, die ihre Tochter Johanna Grabner-Urkauf übernahm.[5]
Carol Urkauf-Chen ist seit 1997 Alleineigentümerin der KTM Fahrrad GmbH mit Sitz in Mattighofen (OÖ)., die 2018 mit 400 Mitarbeitern 220 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete.[6]
2021 verkaufte die "KTM Fahrrad GmbH" 460 000 Räder für das laufende Modelljahr 2022. 2023 betrug der Umsatz 350 bis 400 Millionen Euro Umsatz, 2022 lag er bei rund 477 Millionen. Das Unternehmen beschäftigt konzernweit 500 Mitarbeiter.[7]
Streitigkeiten
1995 brachte die "KTM-Bike GmbH" der Pierer-Gruppe Fahrräder mit dem Namen KTM auf den Markt. Hermann Urkauf ging dagegen rechtlich vor.[8] Im Oktober 1995 bestätige das Münchener Landesgericht, dass Urkauf das KTM-Markenrecht zusteht. Die "KTM-Bike GmbH" wurde im September 1995 mit Sitz in Wels, OÖ. gegründet und ließ ihre Fahrräder in Deutschland produzieren. Das Münchner Landesgericht hatte in seinem Urteil der deutschen Firma untersagt, Fahrräder mit der Bezeichnung KTM zu erzeugen und auf den Markt zu bringen.[9]
Nachdem Pierer die E-Bike-Marken Husqvarna und Gasgas übernommen hatte, kam es zu einem Rechtsstreit über die Verwendung der Marke KTM für E-Bikes. Die 2019 verlor Pierer vor dem Obersten Gerichtshof diesen Rechtsstreit. Eine andere Sache war die Ausstellung von KTM Fahrrad GmbH-E-Bikes in dem Pierer gehörenden Museum "KTM Motorhall" in Mattighofen im Ausstellungsbereich "Elektromobilität". Das wollte die KTM Fahrrad GmbH verbieten, war jedoch in dieser Angelegenheit erfolglos.[7]
Weiterführend
Für Informationen zum Thema KTM Fahrrad GmbH, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Quellen
- ↑ Archiv der SN
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 9. Jänner 1992, Seite 9
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 18. Jänner 1992, Seite 13
- ↑ www.sn.at, 1. Dezember 2024: "KTM: Wir sind das Fahrrad
- ↑ www.firmenabc.at, abgefragt am 30. November 2024
- ↑ www.derstandard.at, 18. März 2018: KTM-Fahrrad-Chefin: "Es war ein Sonnenuntergang-Geschäft"
- ↑ 7,0 7,1 www.derstandard.at, Regina Bruckner: KTM gegen KTM: Fahrradschmiede will nicht mit Pierers KTM in einem Topf landen. In: Der Standard. 21. November 2024, abgerufen am 30. November 2024.
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 26. September 1995, Seite 10
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 16. Oktober 1995, Seite 12