Sterrhopterix standfussi

Männchen-Sack: Osttirol, Lienzer Dolomiten, Insteinalm Umgebung, 2004.06.11

Sterrhopterix standfussi (Psyche standfussi Wocke, 1851: 16) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Psychidae (Sackträger).

Diagnose

Im Gegensatz zu Sterrhopterix fusca sind die Männchen deutlich größer, ebenso die Säcke, die zudem noch unregelmäßiger belegt sind.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

S. standfussi ist in Salzburg bereits in allen Landesteilen mit Ausnahme der Stadt Salzburg nachgewiesen worden (Embacher et al. 2024). In Zone I (Alpenvorland und Flyschzone) ist die montane Art aber nur im Wallerseemoor ein einziges Mal durch Fritz Mairhuber gefunden worden (am 6. Juni 1964). Dieser Fundort liegt, so wie jene im Bluntautal und um Werfen, in nur knapp über 500 m Höhe, während die Art sonst im Bereich von 800 bis 1700 m Höhe anzutreffen ist. Hier bewohnt S. standfussi besonders warmtrockene, lichte Nadelmischwälder mit Beständen von Erica carnea (Frühlingsheidekraut) auf basischem Untergrund, wo die Säcke besonders an Felsabbrüchen und Felsblöcken gefunden werden können. Die Männchen fliegen im Juni und Juli, erwachsene Raupen sind noch Anfang Juni anzutreffen. Die Entwicklung dauert vermutlich zwei Jahre (Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

Mit Ausnahme von Wien und dem Burgenland kommt S. standfussi in allen österreichischen Bundesländern vor. In Oberösterreich wurde die Art zwar in allen drei Landesteilen aufgefunden, ist außerhalb des Alpengebietes aber lokal und selten und nur reliktartig auf einigen Mooren anzutreffen (Kusdas & Reichl 1974). In Bayern sind Nachweise nur aus dem ostbayrischen Grundgebirge, sowie aus dem voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und dem Alpengebiet bekannt (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie der Imagines ist in Salzburg nichts bekannt. Auch die Nahrungspflanzen der Raupen sind unbekannt. Eine verlässliche Aussage über eine eventuelle Gefährdung der Art ist daher nicht möglich, obwohl auf Basis der bisher bekannten Lebensräume eine potentielle Bedrohung anzunehmen ist (Einstufung NT nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.02.03].
  • Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263.

Einzelnachweis