Acrocercops brongniardella

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Acrocercops brongniardella

Acrocercops brongniardella (Tinea brongniardella Fabricius, 1798: 496) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

Obwohl viele Gracillariidae-Arten eine ähnliche Färbung und Zeichnung der Vorderflügel aufweisen, ist diese bei A. brongniardella, in Kombination mit den schmalen Flügeln, meist charakteristisch. Unverwechselbar sind die oberseitigen, großen weißen Platzminen an Eichenblättern, denen ein silberweißer Gang vorausgeht.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

A. brongniardella wurde bisher erst dreimal in Salzburg gefunden. Der Erstnachweis stammt von Karl Philipp Mitterberger (1909) vom 17. Juli 1908 aus Leopoldskron-Moos (Zone Ia nach Embacher et al. 2011). Das zweite Mal wurde die Art dann am 17. September 1987 in Bürmoos durch Heimo Nelwek (Zone I nach Embacher et al. 2024) und schließlich noch 1996 in Kasern (wieder Zone Ia) durch den Fund einiger Raupen nachgewiesen. Alle Fundorte liegen in rund 430 bis 440 Höhe. Lebensraum in Kasern war der Rand eines Laubmischwaldes. Die Generationsfolge in Salzburg ist unklar, die Raupen wurden im Mai, die Imagines im Juli und September gefunden (Daten nach Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

Abgesehen vom Burgenland wurde A. brogniardella bereits in allen österreichischen Bundesländern nachgewiesen (Huemer 2013). Auch Klimesch (1990) meldet sie für Oberösterreich aus allen drei Landesteilen. In Bayern dagegen fehlen Funde aus dem voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den Alpen. In den übrigen drei Naturräumen liegen allerdings rezente Nachweise vor (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie der Art ist aus Salzburg nichts bekannt. Die Raupen leben in einer großen Platzmine auf der Oberseite von Eichenblättern (in Salzburg an Quercus robur), welche sich von den teils ähnlichen Minen anderer Insekten durch die rein silberweiße Farbe unterscheidet und die meist mit einem silberweißen Anfangsgang beginnt. Die Mine kann manchmal das ganze Blatt einnehmen. Obwohl A. brongniardella bei uns sehr selten zu sein scheint, ist eine Beurteilung einer eventuellen Gefährdung auf Basis der zu geringen Datenlage nicht möglich (Einstufung DD nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes. 2., neu bearbeitete Auflage, Naturkundliche Gesellschaft, Salzburg, preprint.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.04.30].
  • Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.

Einzelnachweis