Franz Fuchsberger

Aus SALZBURGWIKI
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Franz Fuchsberger (* 1938) ist ein zeitgenössischer Vertreter der Salzburger (Koppler) musikalischen Familie Fuchsberger, insbesondere Sänger auf dem Gebiet der klassischen Volksmusik.

Leben

Jugend

Franz Fuchsberger wollte, obwohl ein "weichender Bauernsohn", beruflich in der Landwirtschaft bleiben; so absolvierte er die Landwirtschaftsschule Oberalm. Danach wurde er auf Schloss Höch in Flachau-Reitdorf "Moarknecht". Im nahen Altenmarkt im Pongau nahm er an einem Heimabend der Katholischen Landjugend teil. Hier geriet zufällig eine Ausgabe der Wochenzeitung "Die Furche" in seine Hände. Sie enthielt einen Aufruf an katholische Burschen und Mädchen: "Kommt und helft unseren Missionaren in Afrika und Asien!" − "Warum nicht?" dachte Franz und meldete sich im September 1963 an.

Neuguinea

Zunächst hatte Franz einen Missionskurs in Westfalen und einen Sprachkurs in England zu besuchen. Nach Abschluss dieser Ausbildung wurde er mit einem Tiroler Schicksalsgenossen als Entwicklungshelfer nach West-Neuguinea zu niederländischen Franziskanern gesandt. West-Neuguinea war und ist ein Teil Indonesiens, das erst kurz zuvor seine Unabhängigkeit von den niederländischen Kolonialherren erlangt hatte. Beim Abzug der Niederländer hatte ein Großgrundbesitzer den Franzikanern eine Plantage geschenkt, die nun zu einem zentralen Missionsstützpunkt ausgebaut wurde. Die Missionare verstanden aber nichts von der Landwirtschaft, die Leitung der Plantagenwirtschaft überließen sie den beiden Österreichern. Diese mussten sich auch um die Papua–Lehrlinge kümmern, was Fuchsberger auch außerhalb der Arbeitszeit tat: Er erteilte Flötenunterricht, betrieb Sport, ging mit ihnen schwimmen. Fuchsberger stellte aber fest, dass die meisten Lehrlinge nach Abschluss von Schule und Lehre nicht in ihre Dörfer zurückgingen, sondern in die Stadt – wo sie in Slums landeten! Fuchsberger beschloss, diese Problematik an die Missionsverantwortlichen heranzutragen. Bei einer unter dem Vorsitz des Bischofs stehenden Missions-Regionalkonferenz gipfelte seine Wortmeldung in der Frage: "Was hat unsere Arbeit für einen Sinn, wenn die Burschen nachher in den Elendsvierteln der Stadt verschwinden? Seien wir uns ehrlich: Wir bilden Slumbewohner aus!" Diese offenen Worte stießen freilich bei der geistlichen Obrigkeit nicht auf offene Ohren, Fuchsberger wurde auf einen winzigen Außenposten im urwaldbewachsenen Hochland versetzt.

Familiengesang Fuchsberger singt: "Jokl, Hiasl, Hansl, Michl!"] (Familie Fuchsberger singt den Andachtsjodler "Jokl, Hiasl, Hansl, Michl!". Im Video zu sehen: Johannes Roherer (Gitarre), Gesang: Sebastian Fuchsberger, Franz Fuchsberger, Sepp Fuchsberger, Martin Fuchsberger (Klavier und Gesang), 06:23 min Video

Hier gab es nun Gebräuche, die einen Europäer erschüttern mussten. Warum etwa hatten alle Frauen verstümmelte Hände, denen an einem oder mehreren Fingern die oberen Glieder fehlten? Diese waren bei Begräbnissen abgehackt worden, als Opfergabe an die Götter. Und warum war das nur bei Frauen so? Die Männer benötigten ihre Hände und Finger für den Kampf. Und eine der Geburtenkontrolle dienende Regel besagte: Frauen durften nur drei Kinder haben, und zwischen diesen musste ein dreijähriger Altersabstand sein; dieser Regel nicht entsprechende Kinder wurden ertränkt.

Familie

Wieder in der Heimat, fand Franz Fuchsberger in seiner Trude eine seine Liebe zur echten Volksmusik teilende Ehefrau und gründete mit dieser eine hochmusikalische Familie: Sohn Sebastian Fuchsberger machte sich als Posaunist in verschiedensten Ensembles und als lyrischer Tenor auf großen Operettenbühnen, Sohn Martin August Fuchsberger als Dirigent, Kapellmeister, Organist und Chorleiter einen Namen.

Quellen