Richard Metzl

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Stolperstein für Richard Metzl in der Leopoldskronstraße Nr. 56 - Nr. 58, vor dem Schloss Leopoldskron

Richard Metzl (* 20. April 1870 in Prag, damals Österreich-Ungarn, heute Tschechien; † 31. Oktober 1941 in Paris, Frankreich) war ein Opfer des Nationalsozialismus.

Leben

Metzl gehörte zunächst dem jüdischen Glauben an, meldete sich jedoch 1902 von der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien ab und wechselte 1910 zu der Evangelisch-Reformierten Kirche (Helvetisches Bekenntnis), indem er sich taufen ließ, über. Zunächst lebte er einige Jahre in Berlin, wo er sich seinen Lebensunterhalt als Schauspieler verdiente. Er war verheiratet mit Eugenie und hatte mit ihr zwei Kinder Ljuba und Peter, deren Schicksal jedoch ungeklärt ist.

Im Laufe der Jahre arbeitete sich Metzl von den Rollenfächerln Held, Liebhaber und Bonvivant, bis hin zum Regisseur hoch. Seit der Gründung der Salzburger Festspiele 1920 wirkte er an der Seite von Max Reinhardt. Jedoch gelang es ihm zunächst nicht, aus dessen Schatten zu treten. Erst 1936 wurde er, aufgrund der 100. Jedermann-Aufführung vom Bundespräsidenten mit dem Ritterkreuz des österreichischen Verdienstordens geehrt.

Nach 1938 ist der weitere Lebensweg Metzls nur schwer eruierbar. Folgendes ließ sich recherchieren: Im März 1938 hielt er sich in Wien auf, wo er bis zum 26. August des gleichen Jahres gemeldet war. Später wurde ein weiterer Eintrag im Melderegister gefunden: Metzl schied am 31. Oktober 1941 in Paris aus dem Leben. Freiwillig oder wurde er ermordet? Die Quellen geben hierüber keinen Aufschluss. Auch ein Tod aufgrund einer natürlichen Ursache, Metzl war damals schon über 70, kann angenommen werden.

Zum Andenken an Richard Metzl wurde am 19. April 2013 vor der Leopoldskronstraße Nr. 56 - Nr. 58 vor dem Schloss Leopoldskron ein Stolperstein verlegt.

Quelle