Schanzwall Neumarkt

Schanze und Schanzhäusl.
Blick über den neuen Teil des Friedhofs, getrennt durch den Schanzwall (links) vom alten Teil.

Der Schanzwall Neumarkt in der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee im Kirchenbezirk entstand in seiner heutigen Form 1638. Er zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in Neumarkt am Wallersee.

Geschichte

Fürsterzbischof Paris Graf Lodron beauftragte seinen Obristleutnant Johann Sigmund von Mabon und seinen Hofbaumeister Santino Solari den 27 Jahre zuvor schon aufgeworfenen Schanzwall auszubauen und ein Torhaus, das Schanzhäusl, zu errichten. Dabei handelt es sich um eine eine 100 Meter lange und 35 Meter breite Kirchhofbefestigung um die Stadtpfarrkirche zum heiligen Nikolaus herum. Der Schanzwall ist ein drei Meter hoher Wall mit fünf vorspringenden Rondellen.

Der Grund für die Kirchenverteidigung war der Schutz vor möglichen kriegerischen Aktionen während des Dreißigjährigen Krieges, da sich die Grenze des Erzstifts zum habsburgischen Österreich nicht weit entfernt, nordöstlich von Straßwalchen, befand.

Der ursprüngliche Kirchhof wurde erst 150 Jahre später, nach der Verleihung des Begräbnisrechts im Jahr 1784, zum Friedhof umgewidmet. Die Schanze und das Wacht- oder Schanzhaus sind noch heute davon erhalten. Auf dem Weg zur Stadtpfarrkirche durchschreitet man den Schanzhäusl-Torbogen. Auf dem ehemaligen Schanzwall führt ein Schanzwallweg, der 2004 den Salzburger Kulturgüter-Preis für die außergewöhnliche Präsentation der Geschichte Neumarkts auf 14 Schautafeln, umrahmt von Pflanzen in ihrer ureigenen Form - dem Wildgemüsepfad, erhielt. Der letzte Teil des LEADER-Projekts "Wanderbare Sinne", die komplette Neugestaltung des Schanzwallwegs, wurde am 4. Oktober 2013 offiziell eröffnet.

Bilder

  Schanzwall Neumarkt – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen