Vagabunden

Szenenbild
Deutscher Titel Vagabunden der Liebe
Originaltitel Vagabunden
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1949
Filmlänge 108 min.
Jugendfreigabe ab zwölf Jahren
Regie Rolf Hansen
Drehbuch Juliane Kay
Tibor Yost
Rolf Hansen
Produzent ÖFA-Schönbrunn-Film
Musik Anton Profes
Kamera Oskar Schnirch
Schnitt Herma Sandtner
Besetzung
Paula Wessely: Dr. Elisabeth Kamma
Attila Hörbiger: Dr. Peter Kamma, ihr Gatte
Elfe Gerhart: Gaby Elder
Adrienne Gessner: Mademoiselle Belet
Erik Frey: Dr. Christian Heßler
Siegfried Breuer: Andy Karr
Karl Ehmann: Mattek
Helli Servi: Fräulein Fuchs
Alma Seidler: Mutter
Oskar Wegrostek: Vater
Mimi Stelzer: Frau Vösler
Hilde Schultz-Pfaudler: Tante Wolga
Hermann Erhardt: Prof. Kramer
Kurt Heintel: Ulmansky
Karl Schwetter: Dr. Eibl
und Carl Möhner, Hugo Gottschlich, Franz Böheim, Mathilde Puthhofer

Vagabunden, in Deutschland als Vagabunden der Liebe vertrieben, ist ein österreichischer Spielfilm aus dem Jahre 1949 von Rolf Hansen mit dem Ehepaar Paula Wessely und Attila Hörbiger in den Hauptrollen. Der Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Schauspiel von Juliane Kay, die auch am Drehbuch beteiligt gewesen war.

Handlung

Der Mediziner Dr. Peter Kamma ist seit zehn Jahren mit der Kinderärztin Dr. Elisabeth Kamma verheiratet. Die Ehe ist in engen, wenig aufregenden Bahnen verlaufen, erscheint irgendwie festgefahren. Da lernt Peter eines Tages die sehr viel jüngere Schauspielerin Gaby Elder kennen, die ihm in ihrer jugendlich-unbekümmerten wie eine lebensauffrischende Vitaminspritze erscheint. Peter verlässt seine Gattin, von der er nicht weiß, dass sie ein Kind von ihm erwartet, und lässt sich auf eine Affäre mit Gaby ein. Er erkennt jedoch nicht, dass er für Gaby lediglich ein netter Zeitvertreib ist, der sie offensichtlich recht bald zu langweilen beginnt. Jedenfalls beginnt die Filmdiva in spe eines Tages eine weitere Affäre, diesmal mit einem Filmproduzenten, von dem Gaby sich einen Karrieresprung verspricht.

Von nun an geht es mit Dr. Peter Kamma steil bergab: Er beginnt unverhältnismäßig viel zu trinken. Eines Tages läuft ihm im angetrunkenen Zustand ein kleines Kind vors Auto und wird dadurch schwer verletzt. Um es zu retten, begeht Peter Kamma gleich den nächsten verheerenden Fehler und beginnt es, trotz inständiger Warnung von gutmeinenden Kollegen, eigenhändig zu operieren. Die Operation droht schief zu gehen, das Kind befindet sich zwischen Leben und Tod. Da erscheint wie ein rettender Engel Peters Noch-Ehefrau Elisabeth und übernimmt den Fall. Anschließend kommt es zu einer Aussprache der beiden. Weil Elisabeth ihren Gatten Peter noch immer liebt, verzeiht sie ihm den Fehltritt, und beide Kammas, die demnächst Eltern werden, kommen wieder zusammen. Das (ebenso realistische wie ernüchternde) Schlusswort gehört Elisabeth, die zugleich den Filmtitel erklärt: "Gefühle sind Vagabunden. Manchmal verdingen sie sich wie Knechte auf einem Hof und haben den besten Willen zu bleiben. Aber nur ganz selten bleibt ein Gefühl immer und ewig am selben Fleck."

Produktionsnotizen

Vagabunden entstand in Salzburg (Atelier- wie Außenaufnahmen). Am 6. Dezember 1948 erfolgte nach langen Verhandlungen die Drehgenehmigung und Drehbeginn im Festspielhaus und wurde am 18. Oktober 1949 in Wien uraufgeführt. Die Premiere in Deutschland fand am 3. März 1950 statt, Berliner Premiere war am 1. November 1950. Am 9. September 1973 wurde der Film erstmals im deutschen Fernsehen (ZDF) ausgestrahlt.

Friedrich Erban übernahm die Produktionsleitung, Julius von Borsody entwarf die Filmbauten. Carl Möhner gab hier mit einer winzigen Rolle sein Filmdebüt. Die Musik schrieb Anton Profes, späterer Besitzer vom Weingartl in der Lederergasse.

Der Film erhielt 1950 den Graf Kolowrat Sascha[1]-Wanderpokal des Österreichischen Bundesministeriums für Unterricht für den besten österreichischen Film des Jahres 1950. Der Film wurde ein großer Erfolg.

Quellen

  • Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Vagabunden"

Fußnote

  1. nach Alexander Graf Kolowrat-Krakowsky, genannt Sascha