Fahrerflucht

Fahrerflucht ist ein Verkehrsdelikt, das strafbar ist.

Allgemeines

Fahrerflucht wird nicht nur bei Unfällen im Straßenverkehr begannen, sondern zunehmend auch auf Skipisten.

Ursachen

Experten kennen verschiedene Ursachen für Fahrerflucht. Hauptgrund ist der Stress, den Unfälle grundsätzlich für Unfallbeteiligte bedeutet. Panikverhalten, das auch Verdrängung oder Verleugnung auslösen kann, sind Gründe für das Weiterfahren. Manche Menschen treffen die Entscheidung der Fahrerflucht ganz rational, weil sie Angst vor strafrechtlichen und persönlichen Konsequenzen haben. Drogen oder Alkohol können weitere Auslöser für Fahrerflucht sein. Die meisten Unfalllenker, die vom Unfallort flüchten, sind in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen zu finden. Darüber hinaus scheint Fahrerflucht offenbar ein männliches Problem zu sein, nur 20 Prozent der Betroffenen sind Frauen[1].

Sanktionen

Werden Unfallflüchtige ausgeforscht, drohen ihnen Strafen je nach Unfallfolge drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.

Fahrerflucht im Straßenverkehr

Drei Prozent aller 2011 im österreichischen Straßenverkehr Getöteten starben bei Fahrerflucht-Unfällen. Laut Statistik Austria ereigneten sich 1 795 Unfälle im Jahr 2011 mit Fahrerflucht. Bei diesen Unfällen starben 16 Personen, 2 047 Personen wurden verletzt.

Besonders dramatische Fälle

Am 29. September 2023 fanden Fußgänger am helllichten Tag auf dem Hallein-Treppelweg an der Salzach in Hallein-Rif eine blutüberströmte Frau. Die damals 32-Jährige aus dem Tennengau war entlang der Salzach spazieren. Innerhalb weniger Sekunde änderte sich ihr Leben, in das sie sich nun, fünf Monate später, langsam wieder zurückkämpft. Sie war über den Ursteinsteg gekommen und hatte überlegt, welchen weiteren Weg sie nehmen sollte. Dabei telefonierte sie mit einer Bekannten. In diesem Augenblick wurde sie mit großer Wucht niedergeschleudert. Die Tennengauerin habe zwar keine Verletzungen an den Beinen davongetragen, doch die Wucht des Zusammenstoßes führte zu schweren Verletzungen an ihrem Kopf und den Armen, die sie schützend vor ihr Gesicht gehalten haben dürfte.

Sie erlitt ein schweres offenes Schädel-Hirn-Trauma. Im Unfallkrankenhaus habe sie sofort notoperiert werden müssen, erzählt die 33-Jährige. Ihr Stirnknochen zersplitterte durch den Aufprall, die Augenhöhle, ein Mittelhandknochen und mehrere Finger brachen. Ihr rechtes Ohr musste teilamputiert werden.

Die Polizei konnte mithilfe der Gerichtsmedizin und eines Kfz-Sachverständigen einige offene Fragen mittlerweile beantworten. Sie geht nun von einem Unfall mit Fahrerflucht aus. Ein vorsätzliches Gewaltverbrechen lässt sich aus der Sicht der Ermittlungen ausschließen. Weder ein versuchtes Sexual- noch ein Raubdelikt kämen in Frage. Die Verletzungen würden vielmehr darauf hindeuten, dass ein Rad- oder Rollerfahrer die 33-Jährige erfasst habe. Den Spuren am Unfallort nach sei der Rad- oder Rollerfahrer auf dem Treppelweg mit zumindest 30 km/h in südliche Richtung gefahren und habe dort am rechten Fahrbahnrand die Tennengauerin erfasst. Die Polizei konnte an der Kleidung der Frau mehrere DNA-Spuren sichern. Erkenntnisse erhofft sich die Polizei zudem von Lackspuren, die am Rahmen der Sportuhr der Frau sichergestellt wurden.[2]

Der Täter konnte Anfang März 2024 durch einen DNA-Abgleich ausgeforscht werden (siehe mehr im SALZBURGWIKI-Artikel Hallein-Treppelweg).

Fahrerflucht auf Skipisten

Jeder fünfte Skirowdy flüchtet

In der Wintersaison 2013/14 wurden in Salzburg bis Anfang Februar 2014 bereits mehr als 80 Fälle von Fahrerflucht nach Karambolagen angezeigt.

Die zahlreichen Kollisionen und Unfälle auf Salzburgs Skipisten laufen meist nach einem ähnlichen Muster ab. Wie beispielsweise am 5. Februar 2014 in Großarl, wo ein Snowboarder eine 48-jährige Skifahrerin aus Niederösterreich zu Sturz brachte und dann unerkannt davonfuhr. Am selben Tag rammte ebenso in Großarl ein ebenso unbekannter Skifahrer ein 15-jähriges Mädchen und machte sich gleichfalls aus dem Staub. Beide Skiopfer wurden erheblich verletzt und mussten von der Pistenrettung geborgen und zu einem Arzt gebracht werden. Noch gut in Erinnerung ist ein Skiunfall am 1. Februar 2014 in Bramberg am Wildkogel, wo eine unbekannte Skifahrerin in eine Kindergruppe gefahren ist. Obwohl vier Schüler im Alter von zwölf und 13 Jahren verletzt wurden, tauchte die Frau wenig später unter.

"Fahrerflucht auf der Skipiste ist kein Kavaliersdelikt", sagt Hans Ebner von der Alpinpolizei im Innenministerium. Bei einer Verletzung gelten die gesetzlichen Bestimmungen wie im Straßenverkehr. "Flüchtet ein Unfallbeteiligter, so kann er nach seiner Ausforschung wegen fahrlässiger Körperverletzung, Im-Stich-Lassens eines Verletzten sowie unterlassener Hilfeleistung bei Gericht angezeigt werden." Wobei unterlassene Hilfeleistung auch unbeteiligten Skifahrern unterstellt werden könne, wenn sie achtlos an einem Verletzten vorbeifahren.

Die Zahl der Skiunfälle im organisierten Skiraum hält sich seit Jahren konstant: Bis 5. Februar 2014 wurden in ganz Österreich rund 2 400 Unfälle gemeldet, 619 entfielen dabei auf das Bundesland Salzburg, wobei bislang 80 als Fahrerflucht-Unfälle angezeigt worden sind.

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle: Statistik Austria, 2008
  2. www.sn.at, 26. Februar 2024