Kulturzentrum Hallwang
Das Kulturzentrum Hallwang ist ein Veranstaltungsgebäude in der Flachgauer Gemeinde Hallwang neben dem Kultur- und Veranstaltungszentrum Mesnergütl.
Geschichte
Nach fünfjähriger Planungszeit wurde im Frühjahr 2012 mit dem Bau begonnen. Für die Baukosten waren 3,5 Mill. Euro vorgesehen, für die Außenanlagen eine weitere Million Euro. Am 27. März 2012 fand die Baubewilligungsverhandlung statt.
Am 20. September 2013 fand die Eröffnung des neuen Kulturzentrums statt. Bürgermeister Helmut Mödlhammer: "Wir wollen mit unserem neuen Veranstaltungszentrum bewusst weiter in den Kulturbereich gehen. Damit ist sicher auch ein Identitätswandel der Gemeinde verbunden." Denn als er vor 28 Jahren Ortschef geworden sei, sei der damals 2 500 Bürger zählende Ort vor allem landwirtschaftlich geprägt gewesen, sagt Mödlhammer. "Mittlerweile haben wir 4 000 Einwohner. Die sind anders geprägt, und die wollen wir auch ins Gemeindeleben miteinbeziehen und über die Kulturschiene erreichen."
Das Kultur- und Veranstaltungszentrum umfasst 1 538 m² Bruttogeschoßfläche. Es gibt einen mehrfach teilbaren Saal mit bis zu 400 Sitzplätzen, eigene Künstlergarderoben mit Dusche, zwei Küchen, einen Vorplatz, der für Freilufttheater und Platzkonzerte genutzt werden kann und eine Tiefgarage mit 40 Plätzen. Der zweigeschossige Bau verfügt über einen großen Saal, der dreifach geteilt werden kann, und über eine große Terrasse. Das Foyer ist für kleinere Veranstaltungen nutzbar. Mit Photovoltaik und Betonkernaktivierung soll das Haus 100 Prozent energieautark werden. Dafür waren 500.000 bis 600.000 Euro vorgesehen.
Stolz ist der Bürgermeister darauf, dass das Kulturzentrum ein Plus-Energie-Haus ist und mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Möglich machen das Solar- und Photovoltaikflächen auf dem Dach. Haustechnik-Planer Harald Kuster spricht gar von einem "Kraftwerk": "Die Solaranlage kann bis zu 100 Kilowatt Wärme liefern. So kann das Haus im Winter nur mit der Sonne beheizt werden." Sollte das nicht ausreichen, wird mit dem danebenliegenden Gasthof und 90-Betten-Hotel Kirchbichl kooperiert: "Wenn nötig, liefern wir im Winter Wärme von unserem Hackschnitzelwerk. Dafür bekommen wir im Sommer Warmwasser vom Kulturhaus", sagt Kirchbichl-Chef Fritz Zipperer. Auch gastronomisch wird kooperiert: "Für Gemeindeveranstaltungen ist der Wirt im Ort Favorit. Aber jeder kann einen eigenen Caterer mitnehmen", sagt der Bürgermeister.
Insgesamt ließ sich die Gemeinde das Kulturhaus fünf Millionen Euro kosten. Mödlhammer: "Wir finanzieren es zu 99 Prozent aus Eigenmitteln. Unsere Rücklagen werden wir damit aber nicht ganz aufbrauchen."
Kritik, dass der von den Salzburger Architekten Resmann & Schindlmeier geplante, moderne Bau nicht ins dörfliche Zentrum passe, kontert Mödlhammer: "Ein Plus-Energie-Haus wäre im Lederhosenstil nicht möglich gewesen." Schauspieler und Kabarettist Fritz Egger, der bei der Führung durchs Haus dabei war, war beeindruckt: "Es ist eine multivariable Veranstaltungsstätte. Das ist kein einfaches Kulturhaus auf dem Land, sondern das Burgtheater von Hallwang. Ich freue mich auf die ersten Auftritte."
Bildergalerie
Quellen
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Flachgauer Nachrichten", 19. April 2012
- "Salzburger Nachrichten", 23. August 2013