Schwarzenbergkapelle in der Residenz Salzburg

Blick in die Schwarzenbergkapelle.

Die Schwarzenbergkapelle ist eine Kapelle in der Alten Residenz in der Stadt Salzburg.

Beschreibung

Die Kapelle stellt eines der frühesten Beispiele des Historismus im Land Salzburg sowie in ganz Österreich dar.

(Fürst)Erzbischof Kardinal Friedrich VI. Fürst Schwarzenberg war Kunstmäzen, Förderer und eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts des Landes. Seine private Andachtskapelle in der Salzburger Residenz, ließ er sich um 1844 durch den Salzburger Maler Georg Pezolt, inspiriert durch die mittelalterliche Formensprache Süditaliens sowie lokaler Traditionen, einrichten.

Die Schwarzenbergkapelle ist heute nur selten in dieser Vollständigkeit zu finden. Nach dem Weggang von Erzbischof Schwarzenberg aus Salzburg geriet das neugotische Kunstwerk in Vergessenheit, die Inneneinrichtung wurde ausgeräumt, die Wandmalereien verdeckt. Die Ausstattung wie Altar, Kerzenständer, Betschemel oder Beichtstuhl war in verschiedenen Institutionen zwischengelagert und wurde an ihrem ursprünglichen Ort zusammengeführt. Das nur noch als Fragment erhaltene Fenster ist kunstgeschichtlich besonders bedeutsam. Es stellt eines der ersten Beispiele der später im 19. Jahrhundert blühenden Glaskunst der Neugotik dar und wurde von der Firma Glasmalerei Peters konserviert. Diese hat die Fehlstellen in einer bewusst vereinfachten Form rekonstruiert.

Nun wurde sie restauriert. Die Wandbemalung wurde unter der Übertünchung minutiös freigelegt. Altar und Kerzenleuchter waren im Dommuseum; die Kniebank hatte das Salzburg Museum verstaut; der Beichtstuhl - nun wieder im rechten hinteren Eck - sowie anderes Mobiliar, Plafonds und Bruchstücke des Fensterglases waren in der Residenz abgelegt, während die einstige Privatkapelle eines der wichtigsten Salzburger Erzbischöfe als Abstellraum diente. Doch Verletzungen an den Wänden durch Missachtung, Unwissen oder infolge des Einziehens von Elektroleitungen seien absichtlich belassen worden, sodass ablesbar bleibe, welche Schäden historische Objekte mit der Zeit erlitten. Das Fensterglas ist zwar vervollständigt, doch bleibt auch da der Unterschied zwischen Original und Ergänzung sichtbar. Restauratorin war Florentina Woschitz.

Angeregt durch die ersten Medienberichte über die Restaurierung der Schwarzenbergkapelle bot Radbot Habsburg die Schenkung eines Gemäldes an.

Angeregt von der Restaurierung der Kapelle wurde auch Radbot Habsburg. Er bot der Schlossverwaltung die Schenkung eines Gemäldes an. Das religiöse Bild zeigt den heiligen Ferdinand und die heilige Adelheid. Es soll auf Wunsch Habsburgs in der Kapelle Zeugnis der Anwesenheit seiner Vorfahren in der Residenz sein. Ferdinand IV. von Toskana und seine Prinzessin Alice wohnten dort von 1868 bis 1919. Das Gemälde hatten sie zu ihrer Silberhochzeit bekommen.

Die Kosten für die Restaurierung betrugen rund 220.000 Euro. Die Kapelle kann bei einem Rundgang durch das DomQuartier besichtigt werden.

Quellen