Aa

Aa ist die veraltete Pinzgauer Dialektbezeichnung für Mutterschaf.
Erläuterung
Die mittelhochdeutsche Bezeichnung für Schaf ist ouwe, das mundartlich zu einem A, bzw. zum Aa für Mutterschaf wurde. Die urtümlichste und älteste inneralpine Hausschafrasse ist das Alpine Steinschaf, Nachkomme des steinzeitlichen Torfschafes. Es ist heute als eine der hoch Gefährdeten Nutztierrassen akut vom Aussterben bedroht.
Bezeichnungen, die sich von Aa ableiten
Wie bedeutend einst die Schafhaltung im Pinzgau gewesen sein muss, lässt sich daraus schließen, dass diese ursprüngliche Bezeichnung für Mutterschaf in mehreren Berg- und Gutsnamen, sowie Ortsnamen und Familiennamen vorkommt. Darunter fallen die Bezeichnungen:
- Asitz in Leogang, ein Bergname und die heutige Bezeichnung für das dortige Skigebiet.
- Aberg in Maria Alm, ein alter Gutsname und die gegenwärtige Bezeichnung für das örtliche Skigebiet, sowie der dort häufige Familienname Aberger
- Aberg, ein Gut bei Taxenbach
- Areit, ein Bergname in Zell am See
- Abretterkopf in der Venedigergruppe: unter Bretter versteht man steile, glatte Grashänge; Abretterkopf bedeutet somit Berg über den steilen Schafweiden;
Aber auch in anderen Regionen finden sich Orts- oder Hofnamen, die dieselbe sprachliche Wurzel haben:
- Asten, Dorf in der Gemeinde Lamprechtshausen
- Astlehen, Hofname in der Gemeinde St. Johann im Pongau
- Asten, Weiler in der Ortschaft Georgenberg, Marktgemeinde Kuchl.
- Asten (Tittmoning) - das nördlichste Dorf des Rupertiwinkels.
Asten ist die alte Bezeichnung für Schafstall (mittelalterlich astn, asn zum mittelhochdeutschen ouwist "Schafstall", bzw. althochdeutsch ouwe = Mutterschaf).
Quellen
- Franz Hörburger, Salzburger Ortsnamenbuch, HG Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, 1982
- Alois Schwaiger, Leonhard Höck, Pinzgauer Mundart Lexikon, HG Leoganger Bergbau-Museumsverein, Leogang, 2010
- Heinz-Dieter Pohl, Die Bergnamen der Hohen Tauern, OaAV-Dokumente Nr. 6, HG Österreichischer Alpenverein, Innsbruck 2009