Franz Hörburger
Hofrat[1] Dr. Franz Hörburger (* 1. April 1882 in Bregenz, Vorarlberg; † 7. Jänner 1974 in der Stadt Salzburg) war ein bekannter Salzburger Landesschulinspektor, Pädagoge, Fachautor und Bildungspolitiker.
Leben
Werdegang
Nach Besuch der Volksschule in Mezzolombardo (Trentino, Italien) besuchte Franz Hörburger von 1893 bis 1901 das k. k. Staatsgymnasium in Feldkirch (Vorarlberg), wo er 1901 die Matura ablegte.
Es folgte von 1901 bis 1906 ein Studium der Philosophie, Germanistik und Altphilologie an den Universitäten Innsbruck und Graz. 1907 folgten die Ablegung der Lehramtsprüfung und die Promotion zum Doktor der Philosophie.
Privat
Franz Hörburger war mit Elsa verheiratet, gemeinsam hatten sie drei Töchter und einen Sohn.
Berufslaufbahn
Franz Hörburger wirkte
- 1907 bis 1917 als Lehrer an der Realschule in Görz (Küstenland),
- 1913 bis 1917 als Lehrer am k. k. Staatsgymnasium in Linz,
- 1917 bis 1935 als Direktor der Salzburger Staats- und dann Bundeslehrerbildungsanstalt (1932 Hofrat),
- 1927 bis 1938 als Mitglied des Landesschulrates für Salzburg,
- 1935 bis 1938 als Landesschulinspektor,
- Mitglied des Bundeskulturrates (1934–1938).
Als Mitglied des Landesschulrates für Salzburg sowie des Bundeskulturrates bekleidete er politische Funktionen, in denen er als Parteigänger des Ständestaates kenntlich war. Somit wurde er im Jahr 1938 nach der nationalsozialistischen Machtübernahme und dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich aller Funktionen enthoben und in den Ruhestand versetzt.
Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft, 1945, wurde er wieder in Dienst gestellt und war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1949 als Landesschulinspektor tätig.
Von 1951 bis 1959 wirkte er noch als Lehrbeauftragter für Pädagogik an der Hochschule "Mozarteum" in Salzburg.
Franz Hörburger war erster Präsident des Katholischen Akademikerverbandes[2].
Auszeichnungen und Mitgliedschaft
Franz Hörburger war
- Bürger der Stadt Salzburg
- Träger des Goldenen Ehrenkreuzes des Landes Salzburg
- Ehrenmitglied der Universität Innsbruck
- Alter Herr der Verbindungen des C. V. Carolina-Graz, Austria-Innsbruck, Rheno-Juvavia-Salzburg;
Werke
Im Franz Hörburgers Früh- (1911–1915) und Spätwerk (1967, 1982) liegt ein Schwerpunkt auf sprachkundlichen Fragen, worunter sein Salzburger Ortsnamenbuch (1982) noch heute von Bedeutung ist; im Mittelpunkt seiner übrigen Schriften steht die Pädagogik:
- Die Aussprache des Deutschen im Munde der Italiener und Slowenen, Görz 1911;
- Die Entwicklung der Adjectivflexion in der Urkundensprache Vorarlbergs. (Progr. des Staats-Realgymnasiums Linz) Linz 1914.
- Die deutsche Satzlehre in der Schule, Wien 1915;
- Denkschrift zur Erhaltung der Lehrerbildungsanstalt Salzburg, Salzburg 1921;
- Denkschrift zur Errichtung einer Vorbereitungsklasse an der Lehrerbildungsanstalt Salzburg, Salzburg 1924;
- Der Bildungsplan der Deutschen Oberschule (Aufbauschule) und die Lehrerbildung: Zugleich ein Beitrag zur Deutschkunde. (Österreichische Beiträge zur Pädagogik,) Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst, Wien 1926.
- (mit Georg Mayregg und Leopold Faltner) Salzburger Heimatkunde. Verlag Anton Pustet, Salzburg 1927.
- Festschrift der Bundes-Lehrerbildungsanstalt in Salzburg zur Feier des 50jährigen Bestandes, Salzburg 1927;
- (mit Anton Simonic[3]:)
- Lehrbuch der Pädagogik, 2 Bände, Wien 1934 und 1935;
- Handbuch der Pädagogik:
- Band 1: Philosophischer Einführungsunterricht. Österreichischer Bundesverlag [u.a.], Wien 1948.
- Band 2: Pädagogische Psychologie. Handbuch der Pädagogik, Österreichischer Bundesverlag [u.a.], Wien 1951.
- Band 3: Erziehungs- und Unterrichtslehre. Verlag für Jugend und Volk, Wien 1953.
- Ein Leben für die Schule, Salzburg 1962 (= Veröffentlichungen des Pädagogischen Instituts Salzburg, Band 9);
- (mit Matthias Laireiter und Ferdinand Prillinger) Ein Leben für die Schule. Schriften von Franz Hörburger. Veröffentlichungen des Pädagogischen Instituts Salzburg, Bd. 9. Salzburg 1962.
- Geschichte der Erziehung und des Unterrichts. Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst, Wien 1967.
- Die romanischen und vorrömischen Ortsnamen des Landes Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 107, 1967, S. 1-48.
- Die Geschichte der Salzburger Lehrerbildung. Veröffentlichungen des Pädagogischen Instituts Salzburg, Bd. 25. Salzburg 1968.
- Salzburger Ortsnamenbuch. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 9. Ergänzungsband, im Selbstverlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1982.
Literatur
- Gertrude Enderle-Burcel, Christlich – Ständisch - Autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934 bis 1938, Wien 1991;
- Günter Hauser, Die Pädagogik von Franz Hörburger; phil. Diss., Salzburg 1982;
- Matthias Laireiter, Schule in Verantwortung. Festschrift zum 90. Geburtstag von Hofrat Dr. Franz Hörburger (Veröffentlichungen des Pädagogischen Institutes Salzburg, Band 36) (mit Werkverzeichnis), Salzburg 1972.
Quellen
- Richard Voithofer: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Verlag Böhlau. Wien 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2 S. 92 f.
- www.sn.at, Archiv der Salzburger Nachrichten, Ausgabe vom 11. Jänner 1974, Seite 12, Parte
Einzelnachweise
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 20. Dezember 1937, Seite 4
- ↑ Vgl. den Artikel "1953"
- ↑ Hofrat Dr. Anton Simonic, Wiener Stadtschulrat, "ÖVP-nahe"; vgl. den Wikipedia-Artikel "Österreichisches Wörterbuch".